DAX - Jahresausblick 2005 - 11.01.05

Der Jahresausblick 2005 mit langfristigen Chartanalysen, i.V. mit Quartals- und Jahrescandles sowie Umfrageergebnissen zur Erwartung der Marktteilnehmer zum DAX-Stand Ende 2005.


Sinnvoll bei jeder technischen Analyse eines Wertes, einer Aktie oder von Indices ist folgende Vorgehensweise: anfangs werden die langfristigen Trends und Formationen untersucht, um dann schlußendlich die Zeitebenen für das angestrebte persönliche Timing oder kurzfristige Trading in den langfristigen Kontext einzubinden. Auch für den kurzfristig orientierten Trader kann ein langfristiger Chart ausgesprochen sinnvoll sein - denn z.B. in der Marktphase von 2000 bis Anfang 2003 war es eher unlogisch, nur kurzfristig zu handeln, da doch langjährigere Aufwärtstrends gebrochen wurden - insofern sich damit auch langfristige Verkaufssignale ergaben und Shortpositionen längerfristig gehalten werden konnten.

Es gibt nun Marktphasen, in denen die technische Analyse ausgesprochen aussagekräftige und langfristige Signale bereithält, und es gibt Zeiten, wo die technische Analyse keine langfristigen Perspektiven mit hinreichend akzeptabler Treffgenauigkeit darstellt und nur die kurzfristigen Zeitebenen dann eben kurzfristig aussagekräftige Signale hergeben. In dieser Situation befindet sich m.E. derzeit der DAX - trotzdem wird im folgenden der Versuch unternommen, etwas Licht ins Dunkel der wahrscheinlichen Entwicklung des DAX in 2005 zu bringen. Folgend werden Jahres-, Quartals- und Monatskerzen untersucht sowie langfristige Daily-Charts und ein charttechnisches Fazit gezogen - daran anschließend ein Blick auf unterschiedliche Umfrageergebnisse zur Erwartung der Marktteilnehmer zum DAX-Stand Ende 2005 geworfen.


Die langfristigen Charts :

Jahreschart :


Candles eignen sich in vielen Zeitebenen zur Analyse eines Wertes - auch Jahreskerzen dürfen ruhig betrachtet werden - allerdings ist die Aussagekraft teilweise eingeschränkt, da lt. Lehrbuch ein Signal i.d.R. der Bestätigung bedarf. Insofern hätte man vom Jahreschart 2000 zwar ein Warnsignal erhalten, die Trendwende wäre aber erst Ende 2001 bestätigt gewesen (manche Anleger indes würden sich heute noch darüber freuen, wenn sie Anfang 2002 noch verkauft hätten.). Aktuell zeigt der Chart mit dem abgelaufenden Jahr 2004 eine Pattsituation nach Gegenbewegung in 2003 an. Weiterhin kann die Mitte der langen schwarzen Kerze von 2002 als kräftiges Widerstandsniveau betrachtet werden - hier haben sich die Kurse in 2004 auch größtenteils aufgehalten. Der Widerstandsbereich - abgeleitet aus der langen schwarzen Kerze, reicht jedoch noch weiter bis über 5.000 Punkte hinaus, der Eröffnungskurs von 2002 stellt den "Marktdeckel" dar. Weiterhin kann die Gegenbewegung in 2003 als auch die leicht positive Bewegung in 2004 als Pullback an den gebrochenen langfristigen Aufwärtstrend interpretiert werden, eine Bestätigung allerdings, dass es sich um eine Pullback-Bewegung handelt, würde erst bei nochmaligen unterschreiten der 3.000er Marke erfolgen.