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     462  0 Kommentare Was habt Ihr denn gedacht???

    Jetzt kommen sie wie wieder, die bigotten Rituale. Zuerst unsere Verteidigungsministerin, dann der Kanzler mit seinem einschüchternden Satz: Dieser Krieg muss aufhören.

    Ach, was habt Ihr Euch nur gedacht, Ihr Träumerli? Der russische Zar, ein Kavalier mit Blumen in der Hand und sauberen Truppen?

     

    Und was hast du alter Präsident gedacht, als du das Land unserer Freunde zum Abschuss freigegeben hast? Warum hast du es in die Welt hinausposaunt?

     

    I want to be clear: We will defend every inch of Nato territory, but we will not fight a war against Russia in Ukraine. Wahrscheinlich ist das militärstrategisch der größte Fehler weltweit der letzten achtzig Jahre. Und wie alt bist du?

     

    Jetzt kommen sie wie wieder, die bigotten Rituale. Ja, es hat wieder ein Massaker gegeben, der Kavalier hat keine Blumen hinterlassen, sondern Kadaver. Ja, die Bilder sind zu grauenhaft, um sie anzuschauen. Daher werden sie ja auch verpixelt.

     

    Als Erste kommt unsere Verteidigungsministerin: Die Verantwortlichen für diese Kriegsverbrechen müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Wir werden die Sanktionen gegen Russland verschärfen und die Ukraine noch stärker bei ihrer Verteidigung unterstützen.

     

    Ja, bestimmt, es wird irgendwann wieder Gerechtigkeit herrschen. So wie immer. So wie das auch nach dem Zweiten Weltkrieg war.

     

    Danach kommt dann der Kanzler mit seinem einschüchternden Satz: Dieser Krieg muss aufhören. Und die hölzerne Matroschka erzittert vor der kleinen Sprachpuppe.

     

    Scholz wirft Russland Kriegsverbrechen vor und kündigt eine Verschärfung der Sanktionen an. Aber nicht die Gaslieferungen, die nicht. Doch was sonst? Was bleibt denn noch an Sanktionen?

     

    Wir könnten doch die Ostsee vergiften, dann haben die Russen kein Trinkwasser mehr.

     

    Ich sage euch was, Leute: Heult doch zu Hause! Ich kann eure scheinheilige Betroffenheit nicht mehr hören. Ihr habt euch alle mitschuldig gemacht, ihr habt Putin die ukrainische Schlachteplatte serviert.

     

    Und noch etwas: Geld kann man nicht essen. Mit Geld kann man auch keine Freiheit kaufen. Wer so denkt, hat keine Zukunft.

     

    Die Chinesen und Amerikaner reiben sich derweil die Hände. Etwas Besseres konnte ihnen gar nicht passieren. Jetzt sind sie nur noch zu zweit. Old Biden, du alter Stratege. Man muss nur erst drauf kommen, umgekehrt zu denken.

     

    Bernd Niquet

     

    berndniquet@t-online.de

     

     

     


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Was habt Ihr denn gedacht??? Ich sage euch was, Leute: Heult doch zu Hause!