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     2596  0 Kommentare Bullen - Bounce auf Krücken?

    Zwar kamen die Bullen gestern schnell auf ihre Hufe, aber gegen Ende gab es erneut Verkaufsdruck und so konnten wichtige Widerstände nicht zurück erobert werden. Immerhin endeten die US-Aktien-Indices im grünen Bereich. Am Montag war es demgegenüber zum wiederholten Male zu einem Ausverkauf in der letzten Handelsstunde gekommen, der die Indices nach anfänglichen Gewinnen ins Minus zog. Allerdings hatte die Dynamik da schon nachgelassen. Auffallend ist weiter die Schwäche der Technologie.

    Niemand scheint begeistert von der Idee, viel Kapital in den Aktienbörsen übernachten zu lassen. Zumindest bis Montag verlief die Quartalssaison durchweg so, dass die Unternehmen, die nicht deutlich über den Erwartungen und noch dazu mit gutem Ausblick berichteten, abgeschossen wurden.

    Die Zahlen des Conference Boards zum Verbrauchervertrauen für Januar brachten gestern eine positive Überraschung: Der Index notiert bei 103,4. Erwartet wurde er bei 100,5 bis 101,3 nach zuvor 102,7. Diese Entwicklung steht im Widerspruch zu der Erhebung der Universität Michigan, die vorläufig von einer schwächeren Entwicklung der Verbraucherstimmung berichtet hatte.

    Zwei Meldungen gestern hatten erheblichem Einfluss auf den Dollar, dessen Außenwert zeitweilig deutlich zulegen konnte. Gleichzeitig stürzte der TBond-Future ab, die US-Renditen legten im gesamten Laufzeitspektrum zu. Damit griffen die am Montag diskutierten Spekulationen schneller als gedacht.

    Zum einen wird das amerikanische Budget-Defizit im bis September laufenden Haushaltsjahr nach Schätzung des Kongresses bei 3 Prozent des BIP liegen. Im Jahr zuvor hatte der Wert noch bei 3,6 Prozent oder absolut bei 412 Mrd. Dollar gelegen. Im Schlussquartal 2004 kam es mit 118,61 Mrd. Dollar 12 Mrd. Dollar niedriger herein als im Vorjahr. Insgesamt stellt sich die Situation besser dar als z. B. in Frankreich, Deutschland oder in Japan. Die Defizit-Projektion ist als sehr vorläufig anzusehen, weil bestimmte Gesetzesvorhaben der Regierung auf der Soll-, wie auf der Haben-Seite nicht einbezogen sind. Bush wird seinen Etat-Vorschlag in der nächsten Woche vorlegen. Zudem hängt die Entwicklung der Defizitquote vom Wirtschaftswachstum ab, das der Kongress mit 3,7 in diesem nach 3,8 Prozent im vergangenen Jahr annimmt.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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