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     2596  0 Kommentare Bullen - Bounce auf Krücken? - Seite 2



    Zum anderen wurde berichtet, dass das Bruttoinlandsprodukt in China gegenüber dem Vorjahresquartal um 9,5 Prozent gestiegen ist, so kräftig wie seit acht Jahren nicht. Volkswirte hatten lediglich mit einem Wirtschaftswachstum von 8,6 Prozent gerechnet, im vorangegangenen Quartal waren 9,1 Prozent gemeldet worden. Der Handelsüberschuss stieg im Berichtsquartal auf 32 Mrd. Dollar, der Export wuchs im Gesamtjahr um 35,4 Prozent auf fast 600 Mrd. Dollar. Die Währungsreserven stiegen um 200 auf 610 Mrd. Dollar. Im laufenden Jahr wird eine Zunahme auf 750 Mrd. Dollar erwartet. Die Direktinvestitionen aus dem Ausland stiegen um mehr als 13 Prozent auf den historischen Rekord von fast 61 Mrd. Dollar. Die Anlageninvestitionen legten in 2004 um 26 Prozent auf 845 Mrd. Dollar zu, das ist ein Anteil von leicht mehr als der Hälfte des BIP. Selbst die asiatischen Tigerstaaten hatten vor der Finanzkrise 97/98 keine solch hohe Quote erreicht.

    Das offensichtliche Heißlaufen der chinesischen Konjunktur gab sofort zu Spekulationen Anlass, der Yuan könnte im zeitlichen Kontext der G7-Tagung in der nächsten Woche aufgewertet werden. Dies wurde gestützt von gegensätzlichen Verlautbarungen aus Kreisen der Regierung.

    Ist die Bewegung an den US-Börsen gestern, die sich in Japan fortsetzte, nun lediglich eine kleine technische Reaktion auf die Verlustserie in diesem Jahr oder ist sie der Keim für eine (temporäre) Wende?. Der Angstmesser VIX begann mit steigenden Kursen sogleich wieder, überproportional zu fallen, schloss aber immerhin ein gutes Stück über seinem intraday-Tief. Die Markt-Interna liefern noch wenig Anhaltspunkte für einen Dreh. Im TRIN kann man erste Ansätze erkennen – mehr aber auch nicht. Immer noch stehen Supportzonen zum Test an, die durch die 50er Retracement der letzten Upswings gebildet werden. Sie liegen beim Dow bei rund 10320, beim S&P 500 bei rund 1155 und beim NDX bei 1470.

    Schon sind die Statistiker am Werk, die zeigen können, dass der Verlauf des Januar mit recht hoher Wahrscheinlichkeit Rückschlüsse auf das Gesamtjahr zulässt. Wenn der S&P 500 Ende Januar so steht wie jetzt, wäre das der schlechteste Verlauf seit 1990. Damals war er im Gesamtjahr um sieben Prozent gefallen, nach einem Einbruch von über 20 Prozent im Jahresverlauf. Damit haben wir neben dem 5er Omen (auf 5 endende Jahre sind gute Jahre), dem ersten Jahr im Präsidentschaftszyklus (eher schlechte Performance) nun einen dritten Krückstock zur Auswahl. Betreiben wir eine Krückstock-Statistik, so spricht sie vorläufig mit zwei zu eins für ein eher schwaches Aktienjahr. Aber der Januar ist noch nicht vorbei...

    Marktstatus, Markttrends und Prognosen unter TimePatternAnalysis.

    Gesamteindruck: Bounce auf Krücken: Ich gehe davon aus, dass bei Aktien eine Wende nach oben ansteht. Dennoch ist es möglich, dass zuvor noch eine Bewegung in Richtung der genannten Supports stattfindet - vielleicht auch nur intraday. Ziel der zeitweiligen Aufwärtsbewegung wären die zuletzt markierten Hochs. Das große Bild ist aus meiner Sicht negativ.

    Insgesamt ist die Technik wackelig, die Zyklusstruktur der meisten Werte ist nicht stabil. Das dürfte noch so bleiben, einerseits, weil der Jahresanfang häufig von Neuausrichtungen geprägt ist, andererseits, weil die wichtigen Termine in der nächsten Woche ihre Schatten vorauswerfen. Hierzu gehört auch die FOMC-Sitzung der Fed, wo manche fürchten, der Zinsschritt könnte stärker als bisher gewohnt ausfallen.

    Heute: 16:30 MEZ – Ölmarktbericht in den USA

    TrackRecord: Nikkei-Short verkauft. Demnächst NDX-Long, auch DAX-Long, TBOnd Short? Performance seit Mitte Mai 2004 knapp 50 Prozent.

    Kontakt: info@timepatternanalysis.de
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Bullen - Bounce auf Krücken? - Seite 2 Zwar kamen die Bullen gestern schnell auf ihre Hufe, aber gegen Ende gab es erneut Verkaufsdruck und so konnten wichtige Widerstände nicht zurück erobert werden. Immerhin endeten die US-Aktien-Indices im grünen Bereich. Am Montag war es …