Steigende Zinsen schicken den DAX zurück auf Los
Hält die Marke von 12.800 im Deutschen Aktienindex heute nicht, dürften die in vier Handelstagen angehäuften 800 Punkte Kursgewinne in gleichem Tempo wieder ausradiert werden und der Markt den Kampf mit dem Jahrestief erneut aufnehmen. Am heutigen dreifachen Hexensabbat verfallen zahlreiche Aktien- und Indexoptionen, was je nachdem ob und wie sie Investoren in die Zukunft prolongieren, für Bewegung im DAX sorgen kann. Nicht selten drehte der Markt nach solchen Terminen auch wieder in die andere Richtung, was wegen des übergeordnet weiterhin bestehenden Abwärtstrends hier eher Chancen nach oben bedeuten könnte.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Als Bremsklotz dürfte sich dafür allerdings die Tatsache erweisen, dass die Leitzinsen in den USA in der kommenden Woche mindestens mal auf 3,25 Prozent angehoben werden, wenn die Fed nach der Sommerpause zu ihrer nächsten Sitzung zusammenkommt. Während weitere 75 Basispunkte das Pflichtprogramm darstellen, wird nach den jüngsten Inflationsdaten an der Börse auch über die große Keule 100 spekuliert. Kein Wunder also, dass der zuletzt aufgekommene Optimismus komplett in Inflations- und Zinsangst umgeschlagen ist und damit die Rally am Aktienmarkt schon wieder vorbei war, ehe sie so richtig begonnen hatte.
Die Bundesnetzagentur hat die auf deutschem Boden ansässigen Raffinerien des russischen Öl-Importeurs Rosneft der Kontrolle des Konzerns entzogen. Die Raffinerien werden zunächst auf sechs Monate in Treuhand verwaltet. Grund dafür ist das Öl-Embargo gegen Russland. Da Rosneft verständlicherweise kein Interesse hat, sich von russischem Öl abzuwenden, übernimmt zur Erhaltung der Versorgungssicherheit nun der Staat die Zügel. Woher nun allerdings anderes Öl kommen soll, ist noch unklar. Sicher ist dagegen, dass dieses weitere Kapitel der Energiekriese noch mehr Unsicherheit in einen bereits verunsicherten Markt bringt.