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     3577  0 Kommentare Das Narrativ eines angeblich gespaltenen Deutschlands als Legitimation für noch mehr Staat - Seite 2

    Rettet den deutschen Wirtschaftsstandort

    Wie kann man in Deutschland, das in einer großen Energie- und Wirtschaftskrise steckt, überhaupt an Steuererhöhungen denken? Schon heute sind wir ein Hochsteuerland. Sollen noch mehr Firmen schließen bzw. aus Deutschland abwandern und ihre Wirtschaftskraft mitnehmen?

    Ohnehin kann die Füllung der vermeintlich immer größeren Gerechtigkeitslücken auch kontraproduktiv, ja wachstumsfeindlich wirken. So überlegen die unteren Einkommensgruppen, ob eine Beschäftigung noch lohnt. In einer bekannten TV-Talkshow hat neulich eine Sozialarbeiterin freimütig eingeräumt, dass es ökonomisch durchaus sinnvoller sein kann, volle Transferleistungen zu beziehen als arbeiten zu gehen. Hier sei an den Sommer erinnert, als an deutschen Flughäfen ausländische Arbeitskräfte für z.B. die Gepäckabfertigung angeworben wurden, obwohl Deutschland immer noch ca. zwei Millionen Arbeitslose hat. Das frühere Argument, es gibt zu wenig Arbeit und der Staat muss eingreifen, kann heutzutage nicht mehr herhalten. De facto fehlt es an allen Ecken und Enden an Arbeitskräften.

    Dass ich nicht falsch verstanden werde: Sozialleistungen in Krisen gehören zu einer demokratischen Gesellschaft selbstverständlich hinzu. Aber der Sozialstaat darf nur die Lösung in Krisen sein, nicht das Standardangebot.

    Und natürlich sind Deutsche überhaupt nicht faul, aber der Staat lädt immer mehr dazu ein. Man gewöhnt sich an die staatlichen Segnungen, auf die man nicht mehr verzichten will. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es vielen Politikern vor allem um die nächste Wahl geht.

    Es mag heutzutage politisch unkorrekt sein, aber das Prinzip Fördern und Fordern muss erhalten bleiben. Ansonsten muss die hart arbeitende Bevölkerung immer mehr von den Früchten ihrer Arbeit abgeben. In diesem Zusammenhang ist es heuchlerisch, wenn Moralapostel theatralisch darum betteln, höher besteuert zu werden. Was hält diese Menschen denn davon ab, alternativ wohlfahrtsfördernde Stiftungen zu gründen oder das Geld Bedürftigen direkt zukommen zu lassen?

    Dabei gibt es gute Alternativen zur staatlichen Umverteilung. Warum verschiebt man die Einkommensgrenze, ab der die Steuer- und Sozialabgabenpflicht einsetzt, nicht deutlich nach hinten, um mehr Netto vom Brutto zu haben. Arbeit muss sich wieder lohnen.

    Vor allem aber, wenn sich Leistung hier immer weniger lohnt, wird sie hier auch nicht mehr erbracht. Das Ausland, z.B. Amerika, freut sich über neue Talente und unsere Unternehmen mit ihrem phantastischen Industrie-Knowhow. Für die Sicherung seines Wohlstands braucht Deutschland jedoch keine Aussteiger, sondern Aufsteiger. 

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
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