checkAd

     189  0 Kommentare Finanzielle Absicherung von Wohngebäuden in Zeiten des Klimawandels

    Finanzielle Absicherung von Wohngebäuden in Zeiten des Klimawandels und Naturkatastrophen

    3 Milliarden Euro – so hoch fiel die Schadenssumme durch Naturkatastrophen im ersten Halbjahr 2022 aus. Ein Großteil davon entfiel auf die großen Winterstürme zu Beginn des Jahres. Der GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen attestiert damit auch ein überdurchschnittliches Schadensjahr. Entsprechende Ereignisse wie starke Winterstürme oder die Katastrophe im Ahrtal 2021 häufen sich infolge des Klimawandels immer mehr. Gerade Hausbesitzer sollten sich deshalb Gedanken um ihren Versicherungsschutz machen. Doch wie lassen sich Wohngebäude sinnvoll absichern und was ist dabei zu beachten?

     

    Abbildung 1: Naturkatastrophen wie Überschwemmungen durch Starkregen werden in Zukunft durch den Klimawandel häufiger vorkommen. Hauseigentümer sollten sich deshalb ihren Versicherungsschutz genau anschauen und im Zweifel nachjustieren. Bildquelle: @ Chris Gallhager / Unsplash.com

    Naturkatastrophen sind keine Standard-Versicherungsschäden

    „Ich habe doch eine Wohngebäudeversicherung“ – mit dieser Vorsorge wähnen sich sehr viele Hausbesitzer in Sicherheit. Leider ist diese Sicherheit äußerst trügerisch: Eine herkömmliche Wohngebäudeversicherung deckt oft folgende Schäden ab:

    • Brand
    • Blitzschlag
    • Sturm
    • Hagel
    • Leitungswasser

    Diese Leistungen bieten zwar eine gewisse Grundabsicherung, aber im Falle einer Naturkatastrophe reicht dies häufig nicht aus. Hier wird nämlich eine Elementarschadenversicherung benötigt, die bei vielen Versicherern als Zusatz-Modul für die eigene Wohngebäudeversicherung gewählt werden kann. Andere Anbieter inkludieren den Schutz gegen Elementarschäden gleich in den Leistungsumfang. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Versicherte jedoch checken, ob dies auch bei ihrer Police der Fall ist. Wenn nicht, drohen sonst böse Überraschungen. Im schlimmsten Fall bleiben Betroffene auf den Kosten sitzen.

    Was sind Elementarschäden im Sinne einer Wohngebäudeversicherung?

    Elementarschäden treten häufig während einer Naturkatastrophe auf und bringen häufig sehr hohe Kosten mit sich. Doch um welche Leistungen handelt es sich konkret?

    1. Überschwemmung

    Überschwemmungen wie die im Ahrtal 2021 können verheerende Folgen nach sich ziehen. Bei der Katastrophe sind 134 Menschen ums Leben gekommen. Sehr viele Menschen standen vor den Trümmern ihrer Existenz, weil ihre Häuser einfach weggespült wurden. Eine Elementarschadenversicherung deckt Schäden aus Überschwemmungen infolge von Starkregen oder Sturmfluten ab.

    1. Erdrutsch, Erdsenkung und Erdbeben

    Deutschland gilt nicht als besonderes Erdbebengebiet, jedoch kommen auch hierzulande hin und wieder entsprechende Ereignisse vor. Darüber hinaus stellen jedoch auch Erdsenkungen und Erdrutsche in ehemaligen Bergbauregionen ein großes Risiko dar. Mit einer Absicherung gegen Elementarschäden erhalten Immobilieneigentümer auch hier entsprechende Versicherungsleistungen.

    1. Lawinen

    Lawinen sind vor allem in den deutschen Schneegebieten wie den Alpen oder den Mittelgebirgen eine manifeste Gefahr. Die Schneemassen drängen mit Wucht in die Täler, können ganze Dörfer verschütten und dabei erhebliche Schäden anrichten.

    1. Schneedruck

    Im Gegensatz zu Lawinen kann Schneedruck in ganz Deutschland auftreten. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die großen Massen an Schnee herunterkommen und die Dachkonstruktion eines Hauses überfordern. Die Katastrophe in Bad Reichenhall 2006 hat damals ganz Deutschland erschüttert und gezeigt, welch verheerende Wirkung Schneedruck haben kann. Eine Versicherung gegen Elementarschäden sorgt hier zumindest für eine finanzielle Abfederung.

    1. Waldbrände

    Oft werden als Beispiel für Elementarschäden auch Vulkanausbrüche genannt. In Deutschland ist ein solches Szenario jedoch höchst selten und daher unwahrscheinlich. Eine viel realere Gefahr stellen hingegen Waldbrände dar, die in den letzten Jahren große Waldflächen vernichtet haben. Ob eine Elementarschadenversicherung hier einspringt, hängt immer von der Ursache des Brandes ab. Hier lässt sich klar trennen:

    • Natürliche Ursache: Wohngebäudeversicherung mit Schutz gegen Elementarschäden
    • Fahrlässigkeit von Menschen: Die jeweilige private Haftpflichtversicherung der Verursacher
    • Kfz als Ursache: Die jeweilige Kfz-Haftpflicht des Verursachers

    Diese Auflistung zeigt sehr eindrucksvoll, wie wichtig eine Absicherung gegen Elementarschäden mittlerweile geworden ist. Und die Tendenz für die Zukunft zeigt eher eine Häufung entsprechender Ereignisse.

    Was hat eine Hausratversicherung mit Elementarschäden zu tun?

    Mit einer Wohngebäudeversicherung inklusive Elementarschaden-Absicherung haben Immobilieneigentümer jedoch nur einen Teil der Folgen durch Naturkatastrophen abgedeckt. Die Wohngebäudeversicherung zahlt nämlich nur die Schäden, die am Gebäude selbst entstehen – der gesamte Besitz innerhalb der eigenen vier Wände wird dadurch nicht abgedeckt.

    Um auch hier entsprechend auf der sicheren Seite zu sein, benötigen Hausbesitzer zusätzlich eine Hausratversicherung. Hier gilt analog: Elementarschäden müssen im Versicherungsvertrag als abgesicherter Schadensgrund genannt werden.

    Tipp: Versicherte sollten unbedingt prüfen, ob die eigene Hausratversicherung entsprechende Elementarschäden bereits mit abdeckt. Ist dies nicht der Fall, lohnt es sich, das passende Leistungsmodul mit in den eigenen Tarif aufzunehmen oder die Hausratversicherung zu wechseln.

    Vorsorge ist besser als Nachsorge: Auf kommende Naturkatastrophen vorbereiten

    Gegen Naturkatastrophen können sich Privatpersonen nur bedingt vorbereiten. Je nach Region ist es zwar sinnvoll, das eigene Gebäude gegen die jeweils wahrscheinlichste Gefahr besonders abzusichern. Doch am wichtigsten ist vor allem die Vorsorge durch eine passende Versicherung. So erhalten Betroffene im Falle von entsprechenden Schäden zumindest eine finanzielle Kompensation. Aus diesem Grund sollte die eigene Wohngebäudeversicherung dringend um einen Leistungsbaustein für Elementarschäden erweitert werden. Darüber hinaus ist es auch zu empfehlen, die eigene Hausratversicherung entsprechend zu erweitern. Wer diese beide Punkte berücksichtigt, hat zumindest auf finanzieller Ebene entsprechend vorgesorgt.

    Bildquelle: https://unsplash.com/photos/9Jgn8hSYUFc

    Rainer Brosy
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Rainer Brosy (B.Eng.) ist seit 10 Jahren Geschäftsführer einer Digital-Agentur und führt gerne Interviews mit Köpfen aus der Businesswelt.
    Mehr anzeigen
    Verfasst von Rainer Brosy
    Finanzielle Absicherung von Wohngebäuden in Zeiten des Klimawandels 3 Milliarden Euro – so hoch fiel die Schadenssumme durch Naturkatastrophen im ersten Halbjahr 2022 aus. Ein Großteil davon entfiel auf die großen Winterstürme zu Beginn des Jahres.