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     1545  0 Kommentare Schriftliches Interview mit der IK Investment Group aus Düsseldorf

    Rückblick 2022 – Immobilien und Trading: Im Gespräch mit: Michael Hösel, CEO

     

    Bildquelle: Geschäftsführer Michael Hösel / IK Investment Group

    Mit Rückblick auf das Jahr 2022 hatte vor allem die Immobilienbranche mit zahlreichen Problemen zu kämpfen, auch der Ausblick auf das neue Jahr ist nicht wirklich optimistisch. Ein spannendes Geschäftsmodell aus Düsseldorf kombiniert mit dem Immobiliengeschäft auch das algorithmische Trading. Michael Hösel, CEO der IK Investment Group, im Gespräch.

    1. Das Jahr 2022 hat vor allem die Immobilienbranche vor zahlreiche Herausforderungen gestellt. Wie blicken Sie auf dieses „Krisenjahr“ zurück?

     

    Für uns war 2022 ein sehr erfolgreiches Jahr. Gerade mit Blick auf die Entwicklung der Immobilienbranche kommt es uns einmal mehr zugute, dass wir multiple Ansätze und verschiedene Konzepte verfolgen, um in diesem Bereich eine Ertragssituation zu generieren. Während Bauprojekte durch steigende Baupreise temporär beeinträchtigt werden können und der Verkauf einzelner Wohneinheiten oder Häuser an Private aufgrund erhöhter Finanzierungszinsen schwieriger geworden ist, konzentrieren wir uns verstärkt auf die reine Vermittlung von Fremdobjekten und dem Ankauf und der Revitalisierung bestehender Objekte zum späteren Weiterverkauf an Großinvestoren und institutionelle Partner. Auch die Entwicklung von Grundstücken ist nach wie vor sehr interessant, wenn man sich an das richtige Klientel wendet. Daher wahren wir uns stets eine gewisse Flexibilität und Agilität, die uns vor allem unter derartigen Marktbedingungen weiterhin profitabel und unabhängig bleiben lässt.

     

    1. Die aktuell schwierigen Marktbedingungen trüben auch die Aussicht auf die ersten Monate im nächsten Jahr. Wie langen denken Sie, werden die Auswirkungen des Krieges in der Branche zu spüren sein? Kann man das überhaupt pauschal sagen?

     

    Pauschal lässt sich dies wohl eher nicht beantworten. Wir gehen jedoch davon aus, dass die jeweiligen Auswirkungen uns mit Sicherheit noch längerfristig begleiten werden und den Markt gegebenenfalls auch nachhaltig verändern können. Schließlich konnte man bereits in den letzten Monaten beobachten, dass es einige Marktteilnehmer gibt, denen das unternehmerische Bestehen massiv erschwert wurde. Ich denke, dass dabei mit aller Wahrscheinlichkeit noch nicht mal die Spitze des Eisberges erreicht wurde. Umso wichtiger ist es somit auch für das bevorstehende Jahr 2023, ein weiterhin hohes Maß an Agilität zu bewahren und noch sensiblere Entscheidungen über Investitionen in gewissen Bereichen der Immobilienbranche zu treffen.

     

    1. Ihr Geschäftsmodell beinhaltet auch das algorithmische Trading. Wie unterscheidet sich dieses vom „klassischen“ Trading und welche Performance konnten Sie dabei dieses Jahr erzielen?

     

    Einfach ausgedrückt führen Algorithmen vordefinierte Handlungen aus. Ein Beispiel aus dem Alltag wäre das Einstellen eines Weckers oder eine terminierte Aufzeichnung eines bestimmten TV Programms. Im Trading bzw. dem Handel mit Finanzinstrumenten geht es aber vor allem darum, bewährte Datenmuster auf der Ebene von Metadaten zu identifizieren und aus der Auswertung jener entsprechende Handelsentscheidungen abzuleiten. Wir haben uns dabei auf den Handel mit Derivaten spezialisiert. In unserem Fall geht es dabei um den Handel mit Differenzkontrakten, die auch unter der Bezeichnung „CFDs“ bekannt sind. Im Gegensatz zum herkömmlichen Trading verläuft unser Handel komplett automatisiert, also ohne Einfluss von menschlichen Emotionen. Die von uns gehandelten Märkte werden permanent in einem Bruchteil von Sekunden geprüft und analysiert, bis eben eine neue Handelschance identifiziert werden kann. Dies geschieht ohne einen Einfluss im Bereich Schnelligkeit, Präzision und Bewertung, wie es im herkömmlichen Handel durch ein menschliches Individuum der Fall sein würde. Das Jahr ist zwar noch nicht zu Ende, aber anhand der bereits vorliegenden Performance-Werte gehen wir davon aus, dass wir mit einer sehr defensiven Overall-Performance größer 60 Prozent abschließen.

     

    1. Für algorithmisches Trading kann eine leistungsstarke KI eine deutlichen Performance-Boost bedingen. Welche verwenden Sie dabei und welche Entwicklungen erwarten Sie in diesem Bereich im kommenden Jahr?

     

    Wir verwenden eine Kombination aus White-Box- und Black-Box-AI. Das bedeutet konkret, dass unsere Systeme in der Erstellung unter der Vorgabe gewisser Daten, Einflussgrößen und Kriterien aufgesetzt wurden, um messbar, produzierbar und vorhersehbar zu sein. Nach zahlreichen Rentabilitätstests wurde auf Basis der bestehenden Daten ein Black-Box-Ansatz implementiert. Dies bedeutet, dass unsere Software fortlaufend im Stande ist, eigenständig Prozesse zu reproduzieren, Erkenntnisse und Rückschlüsse aus Handelsentscheidungen zu ziehen, diese zu bewerten und bei Bedarf in einer Folgesituation differenziert handzuhaben. Dadurch ist die Leistungsfähigkeit unserer Software auch in stark volatilen Marktphasen und unter kritischen Marktbedingungen gewährleistet. Mit 2023 freuen wir uns auf ein weiteres Jahr, in dem aller Wahrscheinlichkeit nach erneut eine hohe Volatilität an den Märkten gegeben sein wird. Für unsere Systeme sind dies die besten Voraussetzungen für ein ertragreiches und gut kalkulierbares Handeln. Nichts destotrotz werden auch unsere Systeme in regelmäßigen Abständen geupdated und neuen Marktbedingungen angepasst.

     

    1. Wie sind Sie darauf gekommen, diese beiden Geschäftsbereiche für Ihr Unternehmen zu kombinieren?

     

    Immobilieninvestments und der Börsenhandel bilden die liquiditätsstärksten Märkte überhaupt und genießen dank ihrer jahrzehntelangen Präsenz nicht nur eine hohe Akzeptanz bei Kunden, sondern bieten auch aufgrund ihrer Historie fundierte Kennzahlen und Muster, die für ein beständig erfolgreiches Asset Management in jeglichen Marktphasen unerlässlich sind. Ebenfalls sichert sich die IK Investment Group mit diesen Märkten eine gewisse Konjunkturunabhängigkeit, da beide Bereiche auch in Krisenzeiten oder kritischen Marktphasen nicht an Attraktivität verlieren. Da Immobilien für unsere Gesellschaft und die Börse für die Globalwirtschaft nicht wegzudenken sind, sprechen wir somit über zwei signifikante Tragsäulen, die für einen funktionierenden Weltwirtschaftskreislauf zwingend erforderlich sind. Dadurch erlangt unser Geschäftsmodell eine Omnipräsenz, die sonst nur wenige andere Märkte und Nischen bieten können.

    Rainer Brosy
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    Rainer Brosy (B.Eng.) ist seit 10 Jahren Geschäftsführer einer Digital-Agentur und führt gerne Interviews mit Köpfen aus der Businesswelt.
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    Verfasst von Rainer Brosy
    Schriftliches Interview mit der IK Investment Group aus Düsseldorf Das Jahr 2022 hat vor allem die Immobilienbranche vor zahlreiche Herausforderungen gestellt.