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     1549  0 Kommentare Trommeln für Aktien

    Zu Beginn des Handels am zurückliegenden Freitag herrschte noch die Freude darüber vor, dass der weltgrößte Chip-Hersteller, Intel, in seinem Mid-Quarter-Update eine deutliche Verbesserung der Geschäftslage bestätigte, wie sie auch schon erwartet worden war. Das Hochgefühl hielt nicht bis zum Schluss, insbesondere bei der Technologie wurden Gewinne mitgenommen.

    Insgesamt halten sich die Aktienmärkte weiterhin auf hohem Niveau. Dabei sind die großen amerikanischen Indices gegenwärtig eingeklemmt zwischen zwei Aufwärtslinien, die sich bis zum Herbst 2002, bzw. bis zum März 2003 zurückverfolgen lassen. Der DAX hat seine Linie aus März 2003 hingegen schon klar unter sich gelassen. Überhaupt: Europäische Aktien entwickeln sich im laufenden Jahr besser als diejenigen aus den USA. Dazu später mehr.

    Unterdessen geht das Rätselraten über die Konjunkturperspektiven weiter. Nachdem der monatliche Arbeitsmarktbericht in der Vorwoche die Optimisten kurzfristig ebenso geschockt hatte wie die Zahl der wöchentlichen Erstanträge mit unerwartet starken 351.000, sah das jetzt mit 330.000 schon wieder besser aus.

    Fed-Chef Greenspan stellte in seiner jüngsten Rede vor dem Kongresses die US-Wirtschaft als stabil dar, der Konsum sei weiterhin robust. Die Inflationsgefahr sei eingedämmt und unter Kontrolle. Er verneinte die Existenz einer landesweiten Immobilienpreis-Blase, wenngleich er regionale Übertreibungen zugestand. Die volatilen Energiepreise hätten in letzter Zeit starken Einfluss auf das Wachstum gehabt, aber auch hier gäbe es keinen Anlass zur Sorge. Er sieht weiterhin die Möglichkeit maßvoller Zinsschritte. Nachdem zuvor Spekulationen laut geworden waren, das Ende des Zinszyklus stehe unmittelbar bevor, gehen Beobachter nun wieder davon aus, dass es zu weiteren Zinsschritten kommt.

    Der Einfluss dieser Worte auf TBonds und Außenwert des Dollar hielt sich in Grenzen. Stärker bewegten Neuigkeiten zu Handelsbilanz und Staatshaushalt die Gemüter. Erstere weist ein Defizit in Höhe von 57,0 Mrd. Dollar aus. Das ist weniger als mit minus 58,0 bis 58,5 Mrd. Dollar erwartet, aber mehr als in der Vorperiode (minus 53,6 Mrd. Dollar). Das Haushaltsdefizit liegt aktuell bei 35,3 Mrd. Dollar und damit unter den Schätzungen, die zwischen minus 36,0 und 55,0 Mrd. Dollar lagen. Im Vorjahr lag der Wert bei minus 62,5 Mrd. Dollar.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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