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    ROUNDUP 2/Betrugsfall  369  0 Kommentare Aurubis streicht Jahresprognose - Salzgitter auch

    Für Sie zusammengefasst
    • Aurubis droht dreistelliger Millionenschaden durch Metalldiebstähle.
    • Gewinnausblick für Geschäftsjahr 2022/23 gestrichen.
    • Aktien von Aurubis und Salzgitter unter Druck.
    • Schaden im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich erwartet.

    (neu: Äußerungen Unternehmenssprecher im 6. und 7. Absatz.)

    HAMBURG (dpa-AFX) - Dem Kupferkonzern Aurubis droht infolge wohl umfangreicher Metalldiebstähle ein dreistelliger Millionenschaden. Daher strich der MDax -Konzern am Donnerstagabend seinen Gewinnausblick für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr 2022/23. Auch der Stahlkocher Salzgitter, der knapp 30 Prozent an Aurubis hält, setzte seine Jahresprognose aus. Die Aktien beider Unternehmen gerieten am Freitag schwer unter Druck.

    Im Index der mittelgroßen Werte, dem MDax, brachen die Papiere von Aurubis bis auf 62,50 Euro ein. Weniger hatten sie zuletzt Anfang November gekostet. Gegen Mittag notierten die Anteilsscheine noch gut 14 Prozent im Minus bei 65,62 Euro. Für 2023 steht damit ein Minus von ebenfalls rund 14 Prozent auf dem Kurszettel. Im Nebenwerteindex SDax machten die Salzgitter-Aktien indes einen Großteil ihrer Verluste von bis zu gut sieben Prozent wett. Zuletzt kosteten sie noch rund eineinhalb Prozent weniger als tags zuvor.

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    Aurubis stellte laut einer Mitteilung vom Donnerstagabend "bei der regelmäßigen Überprüfung des Metallbestands erhebliche Abweichungen vom Soll-Bestand sowie bei Sonderproben bestimmter Lieferungen von Einsatzmaterialien im Recyclingbereich Abweichungen" fest. Dies dürfte die Folge weiterer - über die im Juni 2023 veröffentlichten Fälle hinausgehender - krimineller Handlungen sein. Das Landeskriminalamt sei eingeschaltet worden.

    Das Ausmaß des Schadens sei noch ungewiss, eine außerordentliche Inventur laufe. Mit Ergebnissen sei Ende September zu rechnen. Allerdings liege ein Schaden im niedrigen, dreistelligen Millionen-Euro-Bereich im Rahmen der Möglichkeiten. Der bislang für das laufende Geschäftsjahr angepeilte operative Vorsteuergewinn von 450 bis 550 Millionen Euro kann deshalb nicht erreicht werden.

    Nach dem Bekanntwerden der neuen Probleme bei seiner Beteiligung zog am Freitag auch der Stahlkonzern Salzgitter die Ergebnisprognose für das laufende Jahr zurück. Bislang hatte das Management um Konzernchef Gunnar Groebler für 2023 wegen sinkender Stahlpreise und einer geringeren Nachfrage einen deutlichen Rückgang des Vorsteuerergebnisses auf 300 bis 400 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Im Vorjahr hatte der Konzern hier noch 1,25 Milliarden erzielt.

    Erst im Juni war bekannt geworden, dass eine Diebesbande bei Aurubis über Jahre edelmetallhaltige Zwischenprodukte gestohlen haben soll. Die Staatsanwaltschaft konnte Arrestbeschlüsse von über 20 Millionen Euro erwirken, wobei die Höhe des bei Aurubis entstandenen Schadens noch ermittelt werde, hatte es damals geheißen. Es sei sehr wahrscheinlich, dass es zwischen den beiden Fällen keinen Zusammenhang gebe, sagte ein Aurubis-Sprecher am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. "Wir können es aber auch nicht mit absoluter Sicherheit ausschließen."

    Vermutungen zum möglichen Täterkreis wollte er nicht äußern. Angesichts der "branchenüblich hohen Standards" bei der Sicherheit, werde aber auch untersucht, "inwieweit interne Täter involviert sind". Offen ist noch, um welche Metalle es im Einzelnen geht. Da der Recyclingbereich betroffen ist, könne es neben Kupfer auch um wertvolle Edelmetalle gehen, erklärte der Sprecher.

    Gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg hieß es vom Unternehmen, dass im aktuellen Fall einzelne Zulieferer von Recyclingmaterial Details über die Warenlieferungen manipuliert haben könnten. Mitarbeiter der Proben- und Analyseabteilung hätten dann womöglich geholfen, dies zu verschleiern. Im Produktionsprozess sei dann aber festgestellt worden, dass bestimmte Mengen Metall fehlten.

    Auf die Expansionspläne von Aurubis hat der finanzielle Schaden allerdings keine Auswirkungen, hieß es weiter. Wie schon länger bekannt ist, wollen die Hamburger bis 2026 rund 1,1 Milliarden Euro in den USA, Bulgarien und Deutschland investieren. Den größten Gewinnbeitrag der aktuellen Wachstumsprojekte soll dann das Recycling-Werk in Richmond (USA) liefern, in dem die Produktion später im Jahr 2024 anlaufen soll. In den USA boomt das Altmetall-Recycling.

    Und auch das Batterie-Recycling, das in Zeiten der Elektromobilität immer wichtiger wird, rückt bei Aurubis in den Fokus. Die Prüfung läuft. Eine Entscheidung dürfte aber erst mittelfristig fallen./mis/nas/jha/

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