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     1508  0 Kommentare Benchmark als Ruhekissen

    Globale Aktiendachfonds enttäuschen ihre Anleger...

    Nur drei von 43 globalen Aktiendachfonds (siemens/portfolio.four, SAM Global II und I2-Stock), schlugen auf Sicht der letzten fünf Jahre den MSCI World Index anhand der risikoadjustierten Rendite (Sharpe Ratio). Während demzufolge nur knapp sieben Prozent aller Dachfonds bei globalen Aktien einen Mehrwert für ihre Anleger erwirtschafteten, liegt dieser Prozentsatz bei reinen Aktienfonds immerhin bei 26,4 Prozent (28 von 106 globalen Aktienfonds liegen seit Juli 2000 vor dem Weltaktienindex).

    Outperformance im Sinkflug

    Auch im zeitlichen Vergleich verloren Dachfonds zuletzt an Boden: Vor sechs Monaten lag der Prozentsatz der risikoadjustierten Outperformer noch bei 10,9 Prozent .

    Dachfonds immer näher am Index

    Einher mit den sich eintrübenden Anlageergebnissen geht die immer stärkere Indexorientierung der meisten globalen Aktiendachfonds. 23 der 43 Fonds - und damit mehr als die Hälfte - liegen seit Juli 2000 pro Jahr um plus/minus zwei Prozent am MSCI World.

    Das Bild bestätigt sich auch anhand des Tracking Error: Die durchschnittliche Abweichung von der Benchmark (hier am Beispiel des MSCI World über drei Jahre) liegt bei globalen Aktiendachfonds per Ende Juli 2005 bei 2,2 Prozent. Vor einem Jahr lag der Tracking Error noch bei 2,6 und im Jahr 2002 bei 3,3. Im Schnitt werden die Dachfondsmanager also immer vorsichtiger. Zur Erläuterung: Ein Tracking Error von zwei Prozent bedeutet, dass die annualisierte Differenz zwischen der Portfolio- und der Benchmarkrendite in zwei von drei Jahren in einem Korridor zwischen plus zwei Prozent und minus zwei Prozent liegt.

    Und sogar der rückläufige Portfolioumschlag passt da gut ins Bild: Während die durchschnittliche Portfolio Turnover Ratio (PTR) der 29 größten globalen Aktiendachfonds per Ende Juni 2004 bei 166 Prozent gelegen ist, sank dieser Wert per Mitte 2005 leicht auf 163 Prozent.

    „Benchmark als Ruhekissen“

    Den Grund für die immer stärkere Indexausrichtung der Dachfonds sieht Karl Surma, Manager des SAM Global II an den fehlenden Freiheiten: „Obwohl es eigentlich ausreichend Auswahl auf Subfondsebene gäbe, agieren viele Kollegen nach dem Prinzip: Die Benchmark ist das beste Ruhekissen“. Das das nicht ausreichend Mehrwert für die Anleger schaffe sei klar: „Risikovermeidung allein ist als Anlageziel nicht genug“.

    „Korrelationen machen es schwerer“

    Mark Brugner, Fondsmanager des siemens/portfolio.four sieht das etwas vielschichtiger. Der geringe Tracking Error sei derzeit ein generelles Phänomen, von dem nicht nur Dachfonds betroffen sind: Die in den letzten Jahren zurückgegangenen Bewertungsanomalien sowie gestiegenen Korrelationen zwischen einzelnen Assetklassen, Regionen, Sektoren und Investmentstilen macht es für Portfolio- als auch Dachfondsmanager gleichermaßen schwieriger durch Asset Allokation Mehrertrag zu erzielen“, schildert er. Da generell aber rund 90 Prozent der Outperformance aus der richtigen Vermögensaufteilung stammen - und nur 10 Prozent aus der Fondsauswahl - haben es Dachfondsmanager derzeit besonders schwer. Brugner selbst behilft sich, ebenso wie etwa Surma, u.a. mit einer Beimischung von Schwellenländer-Aktien.
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    Albert Reiter
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    Verfasst von 2Albert Reiter
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