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    Kapitalmarkt-Standpunkt  161  0 Kommentare „Der nächste Tiefschlag“ - Seite 2

    Es gab vor 10 Tagen einen Terroranschlag der Hamas gegen israelische Zivilisten. Nach Corona-Pandemie und russischen Überfall auf die Ukraine ist die nächste Krise mit spürbaren wirtschaftlichen Konsequenzen da – der nächste Tiefschlag. Oder wie es Ajay Banga, Chef der Weltbank, im Gespräch mit der News York Times formulierte: „Die Volkswirtschaften befinden sich in einer heiklen Lage. Ein Krieg ist nicht wirklich hilfreich.“ Es ist eben nicht, wie verschiedene Medien berichten, eine Parallele zum vor 50 Jahren stattgefundenen Jom-Kippur-Krieg zu sehen, weil sich damals souveräne Staaten bekriegt haben. Heute ist es ein Terrorschlag der radikalen Hamas gegen die israelische Zivilbevölkerung. Nur wirtschaftlich gibt es Parallelen: Die prompte Verteuerung von Öl.  Entscheidend für die Entwicklung der Ölpreise wird sein, ob die USA – der mit Abstand wichtigste Partner von Israel – versuchen wird, die Öl-Exporte des Irans einzuschränken – und so die Preise wegen des geringen Angebots steigen. Dies könnte der Fall sein, wenn eine direkte Unterstützung des Iran für den Hamas-Terroranschlag nachgewiesen wird oder die Hisbollah Israel vom Norden angreift und in einen Zweifrontenkrieg zwingt.

    So könnten Seeblockaden den Handel an der Straße von Hormus behindern und damit an einer der Hauptschlagadern des weltweiten Öl-Transports wirken. Katar nutzt den Weg, um sein Flüssiggas zu exportieren. Auch andere Handelssperren sind denkbar, die die Wirtschaftskraft in den Nachbarländern Israels schwächen könnten. Ein Grund, warum Staatsanleihen Jordaniens oder Ägyptens seit dem Terroranschlag eingebrochen sind. Nahrungsmittel werden weltweit ein noch knapperes Gut werden. All dies sieht man direkt an den weltweiten Börsen. Die Angst vor einem Flächenbrand im Nahen Osten ist zurück. Weltweit sehen Investoren, dass die Indizes in der letzten Woche wieder verloren haben. Sicherlich, wenn Kanonen donnern, sollte man kaufen, aber andererseits: wer greift schon gerne in ein fallendes Messer. Unter der Prämisse dieser beiden Pole sehen wir momentan nur einen sehr vorsichtigen und eingeschränkten Handel an den Kapitalmärkten.

    Bisher wirkten sich die Schockwellen des Krieges nur leicht auf die Aktien von Energieunternehmen wie RWE, E.On und Siemens Energie aus. Aber die bei Dividendenjägern beliebten Anleihen dieser Unternehmen geraten zusätzlich unter Druck, den sie schon seit Jahresbeginn durch die Erwartung weiter steigender Zinsen spüren.

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    Kapitalmarkt-Standpunkt „Der nächste Tiefschlag“ - Seite 2 Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG: Fassen wir simpel die letzten zwei Jahre in einer Aufzählung zusammen, wie Sie die Menschen (u.a. Konsumenten, Häuslebauer, Aktionäre und Anleihegläubiger) …

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