Vertragsverlängerung fraglich
Ärger mit dem US-Militär? Darum stürzt die Palantir-Aktie ab
Die Palantir-Aktie ist einer der größten Gewinner des Aktienjahres 2023. Ein Analyst der Investmentbank William Barr berichtet jetzt von Spannungen mit einem der wichtigsten Kunden des Datenspezialisten.
- Palantir-Aktie einer der größten Gewinner 2023
- Spannungen mit wichtigem Kunden der Investmentbank William Barr
- US-Armee plant Überarbeitung der Datenplattform Vantage
Vertreter der US-Armee haben auf einem Branchenevent Pläne zur Überarbeitung ihrer Datenplattform, das sogenannte Vantage-Dashboard, bekannt gegeben. Laut Analyst Louie DiPalma von der Investmentbank William Blair deuten die Kommentare auf "aufkeimende Reibungen" mit Palantir hin, dem derzeitigen Hauptauftragnehmer für Vantage.
Für die Aktie des Tech-Konzerns ging es am Dienstag mehr als neun Prozent abwärts.
Palantirs vierjähriger Vertrag im Wert von 458 Millionen US-Dollar, der im Dezember 2019 begann, steht weniger als zwei Wochen vor der Erneuerung. Brian Raftery, Projektleiter der US-Armee, äußerte sich zu Konflikten bezüglich der Datenbesitzrechte mit dem aktuellen Anbieter. Ein Wechsel könnte "einige Federn kräuseln".
Raftery betonte, dass die benötigten Fähigkeiten "etwas Unmut verursachen könnten". Er fügte hinzu, dass es nicht erwünscht sei, dass Innovationen, die die Armee-Daten berühren, für den Anbieter urheberrechtlich geschützt werden. Seiner Meinung nach gehören alle von der Armee generierten Daten der Armee.
Der mögliche Konflikt mit der Armee entsteht durch Palantirs Ansatz, kommerzielle Softwarelizenzen an die Armee zu verkaufen. Dies führt zu Bedenken hinsichtlich des Eigentums an Daten innerhalb der Software. "Dieses Problem trifft genau auf Palantirs Geschäftsmodell zu", bemerkt der Analyst.
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Die Pläne, den Einsatz von Open-Source-Anbietern zu maximieren, lassen stark darauf schließen, dass Palantirs Vertragsverlängerung wahrscheinlich zu deutlich niedrigeren Konditionen geschlossen werden könnte als die ursprünglichen 458 Millionen Dollar.
Staatliche Stellen gehören zu den besten und wichtigsten Kunden für Palantir. Über die Hälfte seines Umsatzes macht der umstrittene Datenkonzern mit Regierungsbehörden. Diese nutzen Palantirs Analysesoftware für nachrichtendienstliche Zwecke, Terrorismusbekämpfung und militärische Zwecke. Im Zuge der KI-Rallye im laufenden Jahr konnte auch die Palantir-Aktie durchstarten und liegt seit Jahresanfang immer noch 173 Prozent im Plus.
William-Barr-Analyst DiPalma stuft die Palantir-Aktie auf Underperform ein, ohne ein festes Kursziel zu nennen. Auch andere Analysten sind skeptisch, was das weitere Kurswachstum angeht. Nach Daten von Marketscreener liegt das durchschnittliche Kursziel bei 15,60 US-Dollar und damit deutlich unter dem aktuellen Kurs von 18,40 US-Dollar.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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