Der Hang Seng als mahnendes Beispiel
Während die Aktienmärkte hierzulande und (unter anderem auch) in den USA derzeit in einer irren und scheinbar unaufhaltsamen Kursrally stecken, findet an Chinas Börsen das genaue Gegenteil statt.
Der Hang Seng als mahnendes Beispiel
von Sven Weisenhaus
Während die Aktienmärkte hierzulande und (unter anderem auch) in den USA derzeit in einer irren und scheinbar unaufhaltsamen Kursrally stecken, findet an Chinas Börsen das genaue Gegenteil statt. Der dortige Aktienmarkt steckt in einem scheinbar nicht enden wollenden Abwärtstrend, wie der folgende Chart des Hang Seng beispielhaft zeigt.
Als ich das letzte Mal am 31. August über diesen Aktienindex berichtete (siehe „In China gehen Konjunktur und Kurse Hand in Hand – abwärts“), war er aus dem flachen Aufwärtstrendkanal (grün) nach unten ausgebrochen, womit sich dieser wie befürchtet als Flagge im übergeordneten Abwärtstrend herausgestellt hatte. Seitdem gab es kaum mehr bullishe Signale. Stattdessen hat sich die Korrektur wie erwartet mit neuen Korrekturtiefs fortgesetzt und innerhalb der Abwärtstrendkanäle auf ein Minus von fast 30 % seit dem Hoch vom Jahresbeginn ausgeweitet.
Chinas Wirtschaft ist in eine Deflation gerutscht
Grund für diese Kursentwicklung sind die Probleme der chinesischen Wirtschaft, die insbesondere den Immobilienmarkt betreffen (ich berichtete – siehe z. B. auch „Evergrande-Insolvenz: Bringt dieser Stein eine Lawine ins Rollen?“). Diese sorgen für eine schwache Inlandsnachfrage. Und dadurch befindet sich das Land inzwischen sogar in einer Deflation. Im November sanken die Verbraucherpreise für Waren und Dienstleistungen bereits den zweiten Monat in Folge und mit -0,5 % im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar so stark wie seit November 2020 und somit 3 Jahren nicht mehr.
Zugleich sind die Erzeugerpreise mit -3 % bereits den 14. Monat in Folge gesunken.
Eine Deflation ist schlimmer als Inflation
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China hat damit ein ernsthaftes Problem. Denn wenn sich die Verbraucher in Erwartung weiter sinkender Preise mit Käufen zurückhalten, wird dies die Umsätze, Gewinne und Investitionen der Unternehmen belasten. Und dann könnte es zu einer Abwärtsspirale kommen. Denn wenn die Firmen in der Folge weniger produzieren, braucht es weniger Arbeitskräfte. Steigt die Arbeitslosigkeit, werden mehr Menschen weniger konsumieren können. Sie kaufen weniger, was die Umsätze, Gewinne und…
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