6 Billionen an der Seitenlinie
Dieser Cash-Berg könnte die Rallye am Laufen halten
Dank üppiger Zinsen ist in diesem Jahr viel Geld ist in Geldmarktfonds geflossen. Kommen mit dem bevorstehenden Kurswechsel der Fed Investoren nun zurück in den Aktienmarkt? Das könnte die Rallye weiter anfeuern.
- Dank hoher Zinsen floss viel Geld in Geldmarktfonds.
- Investoren könnten nun zurück in den Aktienmarkt kommen.
- Die Rallye könnte dadurch weiter angeheizt werden.
Viele Anleger bevorzugten es in den vergangenen Monaten, sicheres Einkommen in ultra-sicheren Anlagen zu bunkern, während sie den Ausgang des Kampfes der Federal Reserve gegen die steigende Inflation abwarteten. Laut Daten des Investment Company Institute erreichten Geldmarktfonds am 6. Dezember ein Rekordvolumen von 5,9 Billionen US-Dollar. Das berichtet Reuters.
Doch angesichts erster Andeutungen der Fed, dass die Zinsen bald wieder sinken könnten, sinken nun auch die Renditen der festverzinslichen Anlagen. Für Investoren könnte das ein Signal sein, ihr Bargeld wieder in Aktien und andere risikoreichere Investitionen zu stecken.
"Cash hat im Jahr nach der letzten Zinserhöhung eines Zyklus der Fed durchschnittlich 4,5 Prozent Rendite erbracht, während US-Aktien um 24,3 Prozent und Investment-Grade-Bonds um 13,6 Prozent gestiegen sind", so Daten von BlackRock, die bis ins Jahr 1995 zurückreichen. "Wir erhalten Anrufe von Kunden, die einen signifikanten Cash-Anteil haben und realisieren, dass sie etwas damit anfangen müssen", sagte Charles Lemonides, Portfoliomanager des Hedgefonds ValueWorks, gegenüber Reuters. "Dies ist der Beginn eines Zyklus, der sich selbst verstärken wird."
Die jüngste Marktentwicklung zeigt, dass die Umschichtung der Portfolios möglicherweise bereits begonnen hat. Die Renditen der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihen, die sich invers zu den Anleihepreisen verhalten, sind seit dem Treffen der Fed am Mittwoch um rund 24 Basispunkte auf 3,9 Prozent gefallen, dem niedrigsten Stand seit Ende Juli. Der S&P 500 ist in diesem Jahr um fast 23 Prozent gestiegen und liegt weniger als zwei unter seinem Rekordhoch.
"Wenn Sie denken, dass die Fed mit dem Zinserhöhungszyklus fertig ist, dann ist es an der Zeit, Cash einzusetzen, da die Gelegenheit da ist", sagte Flavio Carpenzano, Fixed-Income-Investmentdirektor bei Capital Group, gegenüber Reuters.
Die Geschichte zeige allerdings auch, dass der Großteil des Bargeldes in Geldmärkten auch bei sinkenden Zinsen dort verbleibt, merkt Adam Turnquist, Chef-Technikstratege bei LPL Financial, an. "Ich denke, man erkennt einige Flows aus Geldmärkten, aber ich glaube nicht, dass wir etwas in der Größenordnung von einer Billion Dollar oder massive Flows sehen werden, wie einige Leute erwarten könnten", sagte Turnquist.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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