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    Lira auf Rekordtief  2609  0 Kommentare Galoppierende Inflation: Türkische Zentralbank erhöht Leitzinsen erneut

    Die türkische Zentralbank hat ihren Leitzins um 250 Basispunkte auf 42,5 Prozent angehoben, um der explodierenden Inflation entgegenzuwirken. Wird das reichen?

    Für Sie zusammengefasst
    • Türkische Zentralbank erhöht Leitzins, um Inflation zu bekämpfen.
    • Zinserhöhungen könnten bald abgeschlossen sein.
    • Lira fällt auf Rekordtief, Inflation steigt weiter.

    Seit Juni hat die türkische Zentralbank unter der Leitung von Gouverneurin Hafize Gaye Erkan den einwöchigen Reposatz um insgesamt 3.400 Basispunkte erhöht. Obwohl in den letzten drei Monaten Zinserhöhungen von jeweils 500 Basispunkten vorgenommen wurden, deutet die jüngste Entscheidung darauf hin, dass der Straffungszyklus bald abgeschlossen sein könnte.

    Die geldpolitische Straffung wird so lange aufrechterhalten, wie es für die Gewährleistung einer nachhaltigen Preisstabilität erforderlich ist, erklärte die Zentralbank und betonte, dass die Politik bereits nahe dem erforderlichen Niveau liege, um den Desinflationskurs zu etablieren.

    Trotz der Zinserhöhung pendelte die türkische Lira allerdings um ein neues Rekordtief zum US-Dollar bei 29,15 Lira. Und auch die Inflation wird Prognosen zufolge vorerst weiter steigen. Am Aktienmarkt wurde die Zinsentscheidung jedoch leicht positiv aufgenommen. Der Leitindex ISE 100 stieg zuletzt um 0,7 Prozent auf 7690,59 Punkte, wie aus Daten von MarketScreener hervorgeht.

    Analysten erwarten, dass die Zentralbank im nächsten Jahr eine weitere Straffung der Geldpolitik vornehmen wird, bevor in der zweiten Jahreshälfte eine Lockerung erfolgt.

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    Die türkische Zentralbank geht davon aus, dass die Inflation von fast 62 Prozent im letzten Monat bis Mai 2024 auf 70-75 Prozent steigen wird, bevor sie bis Ende nächsten Jahres auf etwa 36 Prozent zurückgeht. Der Erfolg dieser Maßnahmen hängt jedoch von der Fähigkeit der Zentralbank ab, eine vorzeitige Lockerung zu verhindern und ausländische Investitionen anzuziehen.

    Präsident Tayyip Erdogan, der in der Vergangenheit auf Zinssenkungen bestanden hat, hat bereits vier Zentralbankchefs entlassen. Die Zukunft der Geldpolitik bleibt daher unsicher.

    Die türkische Zentralbank strebt mit ihrer neuen politischen Ausrichtung auch an, Handelsdefizite und Devisenreservenprobleme zu lösen und ausländische Investoren anzuziehen. Es gibt erste Anzeichen von Interesse von großen Vermögensverwaltern wie Amundi.

    Die hohen Kreditkosten könnten jedoch die Türken daran hindern, die Schulden zu tilgen, die sie in den letzten zwei Jahren zur Bewältigung der gestiegenen Lebenshaltungskosten aufgenommen haben. Die Entwicklung der Geldpolitik und die wirtschaftliche Stabilität des Landes werden weiterhin aufmerksam verfolgt.

    Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion


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    Verfasst vonIngo Kolf

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