Diesel-Abgasskandal

Mercedes muss Zehntausende Diesel-Autos zurückrufen!

 

Rückruf - Diesel-Autos benötigen ein Software-Update!

Mehr als acht Jahre nach Bekanntwerden des Diesel-Abgasskandals ordnet das Kraftfahrtbundesamt (KBA) erneut den Rückruf von Mercedes-Dieseln wegen illegaler Abgastechnik an. Über 100.000 Fahrzeuge sind davon betroffen.

Der Bescheid bezieht sich auf verschiedene Diesel-Modelle der Abgasnorm Euro 5 und Euro 6b. Die Fahrzeuge müssen für ein Software-Update in die Werkstatt. Mercedes-Kunden sollen informiert werden, wenn ihr Fahrzeug ebenfalls vom Rückruf betroffen sein sollte.

 

Mercedes-Diesel enthalten Thermofenster!

In den vom Rückruf betroffenen Fahrzeugen soll eine unzulässige Abschalteinrichtung, das sogenannte Thermofenster, eingebaut worden sein, das die Abgasreinigung temperaturabhängig steuert. Dadurch wird die Abgasreinigung bei normalem Betrieb ausgeschaltet, sodass das Emissionskontrollsystem nicht mehr wirksam arbeitet und der Stickoxidausstoß ansteigt.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) erklärte im Jahr 2022 eine Software, die einen überwiegenden Teil des Jahres einen höheren Schadstoffausstoß zulasse, grundsätzlich für unzulässig. Thermofenster dürften demnach zum Schutz des Motors nur dann eingebaut werden, wenn keine andere Lösung Risiken abwenden könne.

 

Mercedes will mit dem KBA kooperieren!

Das KBA reagiert auf diese Entscheidung und fordert Mercedes-Benz zu Änderungen auf. Laut Angaben des Autobauern sollen bis zu dem EuGH-Urteil die europäischen Typgenehmigungsbehörden entsprechende Temperatursteuerungen der Abgasrückführung generell für zulässig gehalten haben.

Mercedes wolle nun mit dem KBA kooperieren. Seit 2018 seien bereits mehrere Rückrufe wegen unzulässiger Abgastechnik erlassen worden. Seitdem musste der Autobauer auch schon häufiger vor Gericht: bislang klagten mehr als 30.000 deutsche Verbraucher gegen Mercedes.

 

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