Chance für Anleger
Mini-Crash bei Solaraktien: Jetzt zugreifen?
Solaraktien stehen den zweiten Tag infolge überdurchschnittlich stark unter Druck und korrigieren kräftig. Eine willkommene Trading-Chance für risikoaffine Anleger?
- Solaraktien korrigieren stark
- Schwieriges Jahr 2023 für US-Solarwerte
- Zinsanstieg und schwaches Marktumfeld belasten
Hinter US-Solarwerten wie Enphase Energy, First Solar und SolarEdge liegt ein schwieriges Jahr 2023. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte setzten stark steigende Anleiherenditen und Prognosesenkungen Titel der Branche unter Druck.
Verheerende Jahresbilanz
Während First Solar zum Jahreswechsel ein zweistelliges Plus in Ziel retten konnte, verloren die Anteile von Enphase Energy rund die Hälfte ihres Wertes, SolarEdge gab gar um über 60 Prozent nach. Ohne die steile Jahresendrallye in den letzten Wochen des alten Jahres wäre die Bilanz noch deutlich schlechter ausgefallen.
Genau diese Rallye ist in den vergangenen zwei Tagen aber zu einem guten Teil wieder rückabgewickelt worden: Bei Verlusten im zweistelligen Prozentbereich kann in den Papieren von Enphase Energy und SolarEdge getrost von einem Mini-Crash gesprochen werden.
Zinsanstieg sorgt erneut für Kursverluste
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Neben dem schwachen Gesamtmarktumfeld sind die Gründe für die scharfe Korrektur erneut in den Renditen für US-Anleihen zu suchen. Diese steigen heute den bereits fünften Tag in Folge, die Rendite für die vielbeachteten zehnjährigen US-Anleihen näherten sich dabei heute zum zweiten Mal wieder der Marke von vier Prozent.
Sofern das Sitzungsprotokoll zum letzten Zinsentscheid der US-Notenbank am Abend nicht für neue Erkenntnisse etwa bezüglich des Zinspfades in diesem Jahr sorgt, könnte der Renditenanstieg in den kommenden Tagen anhalten: Mit inzwischen sieben eingepreisten Zinsenkungen ist der Markt nach Ansicht vieler Experten über das Ziel hinausgeschossen sein.
Nach einer steilen Rallye im Dezember scheinen Anleihen daher reif für zumindest eine kleine Korrektur. Die invers handelnden Renditen dürften damit weiter steigen und neben dem Gesamtmarkt vor allem zinssensitive Einzelwerte wie Solaraktien weiter unter Druck setzen.
Nicht ins fallende Messer greifen
Wer Enphase, First Solar und Co. auf dem Kurszettel hat, den Einstieg im vergangenen Jahr aber verpasst hatte, sollte sich daher zunächst gedulden und eine Bodenbildung sowohl am Gesamtmarkt als auch bei Solaraktien abwarten.
Die steigenden Anleiherenditen sowie die hohe Dynamik des Abverkaufs in den vergangenen Tagen sprechen nicht für einen raschen Rebound, hier greifen auch risikoaffine Anleger besser nicht ins fallende Messer und verbleiben zunächst an der Seitenlinie.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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