Windenergie-Rekord?
Europäische Gas- und Strompreise durch Mega-Sturm unter Druck
Sturmtief Isha sorgt für rekordverdächtige Windstrommengen in Europa. Die Strompreise sinken kurzfristig ins Minus. Und auch die Gaspreise fallen auf ein Sechsmonatstief. Die Hintergründe.
- Sturmtief Isha führt zu Rekord-Windstrommengen in Europa.
- Strompreise sinken kurzfristig ins Minus.
- Gaspreise fallen auf Sechsmonatstief.
Ein Sturm über dem Atlantik hat die Gaspreise in Europa auf den tiefsten Stand seit sechs Monaten gedrückt. Grund seien Rekordmengen an Windstrom, aber auch die warme Witterung, berichtet der US-Nachrichtensender Bloomberg.
Gas-Futures fielen am Montagabend um bis zu 6,4 Prozent auf den tiefsten Stand seit Juli 2023. Die Intraday-Strompreise in Deutschland und Frankreich rutschten für mehrere Stunden unter Null. Sie fallen ins Minus, wenn das Stromangebot die Nachfrage übersteigt.
In Deutschland sank der Intraday-Strompreis laut Epex Spot SE auf bis zu -14,88 Euro pro Megawattstunde und in Frankreich auf -15,20 Euro pro Megawattstunde. Die Day-Ahead Gaspreise in Großbritannien fielen um bis zu 5,3 Prozent.
Patricio Alvarez, Analyst von Bloomberg Intelligence, kommentierte: "Der Gaspreis scheint die Gefahr einer Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hamas zu einem regionalen Krieg zu ignorieren."
Am Dienstag wurden nach Angaben der Bundesnetzagentur bis 12 Uhr mehr als 77 Prozent des Strombedarfs in Deutschland aus erneuerbaren Quellen gedeckt. Den größten Anteil daran hatte Strom aus Off- und Onshore-Windkraftanlagen.
Beim Windstrom könnte hierzulande sogar der bisherige Rekord vom 22. Dezember 2023 gebrochen werden. Damals produzierten die Off- und Onshore-Windenergieanlagen in Deutschland laut Bundesnetzagentur 1.110 Megawattstunden (MWh) Strom. Am gestrigen Montag waren es 1.075 MWh. Zum Vergleich: Insgesamt wurden am Montag in Deutschland rund 1.538 MWh Strom verbraucht.
Die Aktien der Hersteller von Windkraftanlagen befinden sich derweil durchweg im Plus: Die Nordex-Aktie notiert rund +6,5 Prozent im Plus. Vestas kann immerhin ein Plus von +0,67 Prozent verbuchen. Der Marktführer für Offshore-Windkraft Orsted liegt rund 1,6 Prozent im Plus.
Lesen Sie auch
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Zentralredaktion
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors