Schon wieder Probleme!
Boeing-Flugzeug verliert Reifen auf der Startbahn
Die Flut an schlechten Nachrichten zum US-Flugzeugbauer Boeing reißt nicht ab. Was ist da los?
- Boeing hat erneut Probleme mit einem Flugzeugmodell.
- United Airlines sucht nach Alternativen zu den Boeing-Jets.
- Airbus hat eine lange Warteliste für Bestellungen.
Erneut hat es bei einem Flieger des amerikanischen Flugzeugkonzern Boeing Probleme gegeben. Nur wenige Wochen, nachdem eine mitten im Flug abgerissene Türhalterung die US-Aufsichtsbehörden dazu veranlasste, die 737 MAX 9 für Inspektionen am Boden zu lassen, meldete ein anderes Modell ein weiteres Problem.
Das Bugrad eines 757-Jets fiel ab und rollte weg, als die Maschine in Atlanta vor dem Start auf der Rollbahn stand, teilte die US-Flugaufsicht Federal Aviation Administration (FAA) mit. Bei dem Vorfall wurde niemand verletzt.
Es ist der jüngste Rückschlag in einer ganzen Serie für den Airbus-Konkurrenten. Erst vor zwei Tagen hatte die amerikanische Aufsichtsbehörde angekündigt, dass eine weitere 737-Version – das 737-900ER-Modell – ebenfalls auf Fehler und lose Schrauben an den Türhalterungen untersucht werden soll.
United Airlines, einer der wichtigsten Kunden der 737-MAX-Jets, kündigte am Dienstag an, dass er nach Alternativen zu den bereits bestellten Jets suche. Bislang hätten die Pannen einen geringen Einfluss auf die Ergebnisse gehabt, es sei jedoch nicht abzuschätzen, wie sich das entwickele, wenn die Probleme anhielten, erklärte das Unternehmen, das am Montag nach US-Börsenschluss überraschend gute Zahlen präsentierte.
Leicht wird es allerdings nicht, eine Alternative zu den Boeing-Jets zu finden. Die natürliche Wahl wäre, zu Airbus zu wechseln. Aber das europäische Unternehmen hat aktuell fast 8.000 offene Bestellungen für Single-Aisle-Jets. Das ist ein Auftragsbestand von elf bis zwölf Jahren.
Boeing-Aktien geben im Handel in Deutschland um 2,4 Prozent nach. Sie sind seit Jahresbeginn bereits um etwa 19 Prozent gesunken. Die Aktien des konkurrierenden europäischen Flugzeugherstellers Airbus notieren aktuell im Pariser Handel um ein Prozent niedriger.
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Schon in der Vergangenheit war es zu Problemen mit MAX-Jets von Boeing gekommen. Nach zwei tödlichen Abstürzen innerhalb von fünf Monaten mussten die etwas kürzeren MAX-8-Flugzeuge von März 2019 bis November 2020 weltweit am Boden bleiben. Diese Abstürze wurden einer Flugsteuerungssoftware zugeschrieben.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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