Justiz-Dilemma zum Trotz
Wedbush sieht Apple-Aktie deutlich höher: CEO Tim Cook setzt stärker auf China!
Rückläufige iPhone-Verkäufe und eine starke lokale Konkurrenz machen Apple derzeit in China das Leben schwer. Mit der Frage, was das für Anleger bedeutet, hat sich das Analysehaus Wedbush beschäftigt.
- Apple kämpft in China mit rückläufigen iPhone-Verkäufen und starker Konkurrenz.
- Tim Cook verstärkt Fokus auf chinesischen Markt, trotz Einbruch der Verkäufe.
- Wedbush behält positives Ausblick für Apple bei, trotz regulatorischer Herausforderungen.
Tim Cooks jüngste Reise nach China, die gekennzeichnet durch Eröffnungen neuer Stores und Treffen mit Zulieferern ist, signalisiert laut Wedbush Securities eine verstärkte Fokussierung auf den chinesischen Markt. Der Handelsminister Chinas traf sich mit Apple-CEO Cook und betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit für die gemeinsame Entwicklung. "Der Zeitpunkt dieser Reise war wichtig, denn im Grunde braucht Apple China und China braucht Apple, trotz all des Lärms", zitiert CNBC Wedbush-Analysten.
Apple, das in China mit Konkurrenten wie Huawei konfrontiert ist, sieht sich einer kritischen Phase gegenüber, besonders nachdem die iPhone-Verkäufe dort in den ersten 6 Wochen des Jahres um knapp ein Viertel eingebrochen sind. Das Unternehmen plant, so Cook, seine Investitionen in China zu erhöhen und gleichzeitig einen Teil seiner Produktion in andere Länder zu verlagern, wobei der Großteil in China verbleiben werde.
Trotz dieser Herausforderungen hält Wedbush an seinem positiven Ausblick für Apple fest, mit einem Outperform-Rating und einem Kursziel von 250 US-Dollar, gestützt auf Apples Pläne, sich in China neu zu positionieren und weltweit regulatorische Hürden zu überwinden. Somit beträgt das potenzielle Kurswachstum circa 47 Prozent. Mit dieser Prognose gehört Wedbush zu den größten Apple Bullen. Das mittlere Kursziel liegt laut FactSet bei knapp 200 US-Dollar. Etwas mehr als die Hälfte, nämlich 25 von 44 Analysten, bewertet die Aktie mit Buy oder Overweight.
Es hagelt Klagen
Gleichzeitig sieht sich Apple in den USA und der EU regulatorischen Herausforderungen gegenüber, mit Klagen, die dem Unternehmen wettbewerbswidriges Verhalten vorwerfen. Anwälte haben Sammelklagen eingereicht, die Apple beschuldigen, den Smartphone-Markt zu monopolisieren und die Preise künstlich hoch zu halten. Die EU hat eine Untersuchung eingeleitet, und das US-Justizministerium hat Apple verklagt.
Apple und andere große US-Techs stehen unter dem Radar europäischer Kartellbehörden wegen potenzieller Verstöße gegen das neue EU-Gesetz über digitale Märkte, das am 7. März in Kraft trat. Dieses Gesetz zielt darauf ab, den Wettbewerb zu fördern, indem es Nutzern erleichtert wird, zwischen Online-Diensten zu wechseln, und könnte zu Bußgeldern von bis zu 10 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes der betroffenen Firmen führen.
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Die untersuchten Unternehmen geben an, Tausende von Ingenieuren eingestellt zu haben, um die Bestimmungen des Digital Markets Act (DMA) zu erfüllen, der von "Gatekeepern" verlangt, Nutzern und Wettbewerbern mehr Wahlmöglichkeiten zu bieten. Apple zeige sich zuversichtlich, dass sein Plan mit dem DMA übereinstimmt. Die Europäische Kommission äußerte jedoch Zweifel an der Wirksamkeit dieser Maßnahmen. EU-Industriekommissar Thierry Breton betonte, dass das Gesetz befolgt werden muss, und deutete an, dass eine schnelle Reaktion notwendig sei: "Gesetz ist Gesetz. Wir können nicht einfach dasitzen und warten."
Spezifische Bedenken beziehen sich laut Reuters darauf, ob Apple es Nutzern ermöglicht, vorinstallierte Software-Anwendungen auf iOS-Geräten leicht zu deinstallieren, die Standardeinstellungen zu ändern oder zu einem anderen Browser oder einer anderen Suchmaschine zu wechseln. Zudem werde untersucht, ob Apple App-Entwicklern Beschränkungen auferlegt, die diese daran hindern, Nutzer über Angebote außerhalb des App Stores zu informieren.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion
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Die Apple Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +0,18 % und einem Kurs von 157,9EUR auf Tradegate (26. März 2024, 11:08 Uhr) gehandelt.
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