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     2578  0 Kommentare Bullen-Extrem

    Bullen-Extrem

    Die Bullen lassen nicht locker. Sie versuchen, die umsatzschwache Zeit zwischen den Jahren zu nutzen und schieben die Indices nach vorne. Der NDX konnte sorgsam von der Klippe wegbugsiert werden, der S&P 500 steht wieder am Hochpunkt von Ende November und kurz unter dem Mehrjahreshoch bei 1273, das in der ersten Dezemberhälfte markiert wurde.

    Die Indikatoren verlieren zwar jetzt im jahreszeitlich bedingt ausgedünnten Handel etwas an Aussagekraft, weil ihnen die statistische Basis ein Stück weit abhanden kommt. Trotzdem: Ihre Aussage ist extrem bullisch. Der VIX fällt auf die runde Marke von zehn zu. Die Positionierung in Index-Optionen ist wieder so bullisch wie am 23. November und notiert nur knapp unter dem mehrjährigen Extrem vom 19. Dezember. Kurz vorher, am 15. Dezember, hatte das PCR mit 0,41 einen Tiefenrekord aufgestellt. Nun sind die absoluten Werte von Sentiment-Indikatoren für sich nicht besonders aussagekräftig. Genau wie ein Markt lange überkauft sein kann, so können auch solche Indikatoren sich lange im bullischen Extrembereich aufhalten. Allerdings wird der Markt in einer solchen Phase umso anfälliger, je länger sie anhält.

    Die Marktbreite gemessen am TRIN ist aktuell der einzige der betrachteten Indikatoren, der nicht in einem bullischen Extrem notiert. Sein kurzfristiger gleitender Durchschnitt hatte Ende November die Topp-Zone von 0,8 erreicht, danach am 12. Dezember bei knapp unter 1,2 eine Wende eingeleitet. Eine etwas komplexere Auswertung zeigt zwar gewisse Vorboten dafür, dass die Bullen demnächst wieder kräftiger zulangen, aber aktuell scheint sich die Marktbreite noch nicht nachhaltig zum bullischen zu verkehren.

    Zusammen mit der Stabilisierung des NDX kommt auch der BTK wieder in (bullische) Fahrt, was zeigt, dass der Appetit auf spekulative Aktienanlagen wieder zunimmt. Positiv für die Bullen auch die jüngste Entwicklung des DJT.

    Die Prognose der TimePattern für den S&P 500 weist aus meiner Sicht den Weg: Kurzfristig sollte es seitwärts bis leicht abwärts gehen, wobei das Ziel die Kreuzunterstützung bei rund 1250 Anfang Januar sein dürfte. Danach wird eine Fortsetzung des bullischen Blowoffs angezeigt, der den Index bis über 1300 Punkte führen sollte. Zeitbereich: Zweite Hälfte Januar 2006. Die Euro-Aktienindices EuroStoxx und DAX stehen bullischer da als ihre US-Pendants, aber sie sind sehr deutlich überreizt. Weil sie zudem zuletzt nur sehr wenig Dynamik entwickelt haben, dürften sie jetzt besonders davon abhängig sein, was in den USA geschieht (und könnten überproportional zur Unterseite hin reagieren).
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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