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    Aktien-Bullen  2530  0 Kommentare Seitenlinie, bitte kommen!

    Aktien-Bullen: Seitenlinie, bitte kommen!

    In den ersten beiden Wochen des noch frischen Jahres konnten die Bullen an den Aktienbörsen auftrumpfen und zum Beispiel den S&P 500 auf neue Höhen befördern. Kurz vor der runden Zahl von 1300 Punkten ging ihnen jedoch die Puste aus. Der anschließende Rückzug endete im wichtigen Bereich von 1275 Punkten. Von dort setzte eine Erholung ein, die gestern unter hohem Volumen auf 1285 führte. Hier verläuft eine kurzfristige Widerstandlinie, sowie eine Aufwärtslinie aus Herbst 2002.

    Im NDX folgte dem Ausbruch über 1718, der oberhalb von 1758 nicht weiterkam, der Einbruch bis 1707, der Zone des im Dezember vergangenen Jahres erreichten Hochs. Gestern ging es intraday zwar über den Widerstand bei 1735 bis nahe an 1740, jedoch schloss der Index klar tiefer, bei knapp 1730.

    Der die Marktbreite an der NYSE messende TRIN-Index rutschte seit einigen Tagen beschleunigt ab. Seine Komponenten jedoch offenbarten ein verstecktes Comeback der Bullen, das sich gestern auch in einer deutlichen Erholung des Indexwertes von in der Spitze über 1,6 auf klar unter eins widerspiegelte. Das Sentiment nach VIX zeigt keine übertrieben bullische Sorglosigkeit, die Options-Positionierung im S&P 500 ist allerdings deutlich bullisch.

    Die Saison der Quartalsberichte ist angelaufen, mehrheitlich hat zu Beginn vor allem der gegebene Ausblick enttäuscht. Besonders Intel sorgte für eine kräftige, breit angelegte Korrektur der Kurse. Der SOXX steckte die Enttäuschung jedoch ziemlich kaltschnäuzig weg, konnte gestern kräftig zulegen und fand in den Bereich seines erst vor ein paar Tagen markierten frischen Hochs zurück. Auch der BTK war gut unterwegs, der DJT beeindruckte durch relative Stärke. Die auf Intel, Yahoo! und andere folgenden Berichte fanden insgesamt Gnade vor den Augen der Akteure, aber ob diese Stimmung anhält, ist gegenwärtig schwer auszumachen.

    Passend zum „Korrekturbedarf“ bei den Aktien wurden geopolitische Sorgen nach vorne geschoben. In Zusammenhang mit den Vorgängen im Iran und in Nigeria kletterte der Ölpreis weiter und dürfte nun seinen Topp-Bereich aus September 2005 im Visier haben.

    Den drei Sorgen „Iran“, Öl und „Quartalsberichte“ steht die Erleichterung gegenüber, dass die Gefahren aus der Immobilienblase beherrschbar scheinen: Nach gestern veröffentlichten, schwächer als erwarteten Hausbauzahlen konnten die Aktienkurse der beiden großen US-Immobilienfinanzierer wieder zulegen. Den enttäuschenden Philly-Fed-Index schüttelten die Akteure gestern schnell ab. Angst und Gier scheinen sich gegenwärtig die Waage halten.
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    Klaus Singer
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