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    Aktien-Bullen  2530  0 Kommentare Seitenlinie, bitte kommen! - Seite 2



    Der Gold-Preis spielt „schwacher Dollar“ und „Inflation“, obwohl die jüngsten Zahlen des CPI hierzu wenig hergaben. Er korrigierte in zeitlichen Umfeld der CPI-Veröffentlichung auch kurz, aber das sahen einige Akteure wohl als günstige Kaufgelegenheit. Ein gutes Inflationsbarometer ist er damit derzeit nicht gerade. Man sollte sich in diesem Zusammenhang immer wieder einmal die aus der bekannten Transaktionsgleichung abgeleitete Beziehung vor Augen führen: Solange die um die Umlaufsgeschwindigkeit bereinigte reale Geldmenge nicht schneller wächst als das reale Produktionspotential, entsteht von der monetären Seite her kein neuer Inflationsdruck.

    Der Außenwert des Dollar schwankt hin und her – mal steigt er gegen Euro, mal gegen Yen. Eine Richtung ist nicht auszumachen, allerdings zeigt ein Blick auf den zusammengezogenen Verlauf der Streubreite, dass eine starke Bewegung nicht mehr weit ist.

    Der wackelige Dollar ist vielleicht das beste Indiz für die gegenwärtige Verfassung der Finanzmärkte: Man liegt auf der Lauer, wartet auf neue Impulse. Möglicherweise gibt die Auflösung der Wackelei im Dollar das Signal. Während der gesamten, mindestens seit März 2003 laufenden, sehr, beziehungsweise überreifen Hausse war stets der Zusammenhang „schwacher Dollar (gegen Euro) – starke Aktien“ zu beobachten. Das ist keine Garantie für die Zukunft und auch keine enge, mechanische Beziehung, aber ein (vor allem gegen Euro) schwächer werdender Dollar erhöht die Wahrscheinlichkeit aufstrebender Aktienkurse.

    Die Kosten der Liquidität steigen gemessen etwa an der Rendite der 13-wöchigen Treasury-Bills seit der Jahreswende beständig an. Das macht es immer teurer, Aktienkurse „aufzupumpen“ oder, anders ausgedrückt, es braucht immer bessere „Argumente“, um die Seitenlinie in die Aktienmärkte hineinzulocken. Den TBond-Kursen und den kurzfristigen, dynamischen Verschiebungen im Zinsgefüge kommt damit eine besondere Bedeutung zu. Hier sind erste Signale zu registrieren, die auf Umschichtungen hindeuten - mehr jedoch (noch) nicht.

    Das kurzfristige Bild fügt sich nach dem Gesagten so zusammen: Ein erneuter Rücksetzer bei den Aktien stellt innerhalb weniger Tage die zweite Einladung an die Seitenlinie dar, in Aktien einzusteigen. Wird die Einladung angenommen, geht der Bullenschub in seine nächste Runde und fügt einen weiteren Stein in das Mosaik eines laufenden Blowoffs ein.

    Keine These ohne Antithese – erst recht nicht angesichts der aufkommenden geopolitischen Bedenken: Wird die Einladung ausgeschlagen, dann dürfte es zu einem kräftigen Kursrutsch kommen.

    Im S&P 500 ist daher die Marke von 1275 von Bedeutung. Hält sie per Handelsschluss, dürfte sich das erst genannte Szenario umsetzen. Hält sie nicht, dürfte umgehend der Bereich von 1259 angesteuert werden. Etappen darunter wären 1249 und dann 1243.

    Das zuletzt genannte Niveau stellt zugleich die längerfristige Weiche dar: Ein klarer Fall unter das 62er Retracement des 2000er Bärenmarktes dürfte das Regime der Bären einläuten. So lange der Index oberhalb verweilt, bleiben die Bullen am Drücker. Da die Zeit gegen die Bullen arbeitet, können sie es sich nicht leisten, allzu viel davon zu vertrödeln.

    Marktstatus, Markttrends und Prognosen unter TimePatternAnalysis.

    Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!

    Kontakt: info@timepatternanalysis.de
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    Klaus Singer
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