Billigauto kommt
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BYD plant Einführung des preiswerten Seagull-E-Autos in Europa
Mit einem Billigauto, das in China weniger als 10.000 Euro kostet, will BYD den europäischen E-Auto-Markt aufmischen. Die Konkurrenz wird nervös.
- BYD plant mit dem Seagull-Hatchback den europäischen E-Auto-Markt aufzumischen.
- Die aggressive Preisgestaltung setzt europäische Automobilhersteller unter Druck.
- BYD plant den Bau von zwei Werken in Europa, um EU-Zöllen entgegenzuwirken.
![](http://assets.wallstreet-online.de/_media/22490/unternehmen/byd/size_1192/byd-teaser-405874480-1.jpg)
Der chinesische Autokonzern BYD, der kürzlich Tesla als weltweit größten Elektrofahrzeughersteller überholt hat, verstärkt den Wettbewerb in Europa mit der geplanten Einführung ihres neuen Modells, dem Seagull-Hatchback. Das Fahrzeug, das in China für umgerechnet weniger als 10.000 Euro verkauft wird, soll nächstes Jahr mit Premiumfunktionen wie einem drehbaren Touchscreen und drahtlosem Telefonladen auf den europäischen Markt kommen und wird voraussichtlich für unter 20.000 Euro angeboten.
Diese aggressive Preisgestaltung setzt etablierte europäische Automobilhersteller unter Druck, insbesondere Stellantis und Renault, die auf Elektrofahrzeuge in ähnlichen Preisklassen setzen, um die Energiewende zu meistern. Der bevorstehende Markteintritt von BYD könnte somit die Dominanz europäischer Autohersteller in der Ära nach dem Verbrennungsmotor herausfordern.
BYD plant die Errichtung von zwei Werken in Europa, um eventuellen EU-Zöllen entgegenzuwirken. Die Expansionsstrategie wird von BYDs europäischem Geschäftsführer Michael Shu vorangetrieben, der auf signifikante Nachfrage und Kundeninteresse verweist.
Der Aktienkurs von BYD, der am Mittwoch im Frankfurter Handel um 2,4 Prozent abgerutscht ist, hat bislang in diesem Jahr spärliche 2,4 Prozent gewonnen. Für die vergangenen zwölf Monate steht ein Minus von knapp 16 Prozent zu Buche.
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Diese Entwicklung kommt zu einer Zeit, in der US-Präsident Joe Biden die Zölle auf chinesische EVs in den USA fast vervierfachte, während europäische Automobilhersteller durch ihre Abhängigkeit vom chinesischen Markt anfälliger für Vergeltungsmaßnahmen sind. Peking signalisierte kürzlich, dass es bis zu 25 Prozent Zoll auf importierte Autos mit großen Motoren erheben könnte, was besonders deutsche Automarken wie Mercedes-Benz und BMW treffen würde.
"Wir schauen uns dieses Modell und andere von chinesischen EV-Herstellern sehr genau an", so Martin Sander von der europäischen EV-Sparte von Ford, der zugibt, dass die neue Konkurrenz Grund zur Nervosität bietet.
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In diesem wettbewerbsintensiven Umfeld suchen europäische Automobilhersteller nach unkonventionellen Schritten und neuen Allianzen, um die Herausforderung zu meistern. Renault sucht Partner, um Kosten bei Kleinwagen zu senken, während Stellantis eine Partnerschaft mit Chinas Zhejiang Leapmotor Technologies eingegangen ist.
BYDs aggressive Expansions- und Preisstrategie könnte das Elektroauto-Segment in Europa neu definieren und stellt eine ernsthafte Herausforderung für etablierte Hersteller dar, die schnell reagieren müssen, um ihre Marktanteile zu verteidigen.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion