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    Q-Cells  2087  0 Kommentare Vorreiterstellung in der Solarzellenproduktion

    Eine schier unglaubliche Flut von News gab es in den letzten Tagen bei Q-Cells, dem mittlerweile mit 3,7 Mrd. Euro höchstkapitalisierten deutschen Solartechnikunternehmen. Ende Januar 2006 hatte der Performaxx-Anlegerbrief die deutschen Solartitel ausgiebig untersucht, und siehe da: Die Kursentwicklungen folgten exakt unseren damaligen Einschätzungen. Kaufkandidat Conergy legte seither 39 % zu, Haltposition Q-Cells gewann ca. 19 %, SolarWorld rund 20 %, während unsere Verkaufsempfehlung ErSol tatsächlich 13 % tiefer notiert als seinerzeit. Aufgrund der News bei Q-Cells müssen wir unsere Einschätzung nun anpassen.

    In Norwegen fündig geworden

    So haben sich die Thalheimer an dem norwegischen Siliziumproduzenten REC Renewable Energie beteiligt. Umgekehrt wird aber auch Good Energies, die zuvor Großaktionär von REC war, nach der Transaktion 49,55 % an Q-Cells halten. Insgesamt lag der Wert des Tauschgeschäfts bei über 1 Mrd. Euro. Da an die niederländische Good Energies stimmrechtslose Vorzugsaktien ausgegeben wurden, bleibt deren Stimmanteil unterhalb der kritischen Schwelle von 30 %. Hinter Good Energies steht übrigens die Bekleidungskette C&A bzw. deren Erben.

    Versorgung mit Silizium

    Entscheidend ist die Bedeutung von REC für Q-Cells, wobei sich alles um die Verfügbarkeit des Rohstoffs Silizium zur Herstellung von Solarzellen dreht. REC ist weltweit einer der größten Produzenten für Solarsilizium. Doch auch mit der norwegischen Elkem Solar hat Q-Cells einen wegweisenden Abnahmevertrag zur Lieferung von metallurgischem Silizium geschlossen. Elkem Solar ist der führende Anbieter für metallurgisches Silizium: Neben einer Grundmenge (800 Tonnen im Jahr 2008, 2.800 Tonnen 2009 und jeweils 2.400 Tonnen in den Jahren bis 2018) besteht für Q-Cells die Option, eine zusätzliche Menge von bis zu 1.600 Tonnen bis 2010 und zwischen 2.500 und 5.000 Tonnen in den folgenden Jahren der Vertragslaufzeit zu beziehen, sofern durch Elkem verfügbar. Ab 2010 sieht sich Q-Cells in der Lage, mehr als 1.000 MegaWatt Solarzellen pro Jahr herzustellen und wäre damit tatsächlich auf dem Weg zur weltweiten Nummer 1. Vergessen wir nicht, dass Q-Cells zudem mit ihren Töchtern unter anderem in der Dünnschichtzellentechnik über weitere Trümpfe verfügt, die andere Solarzellenhersteller nicht besitzen.

    Erneut hervorragende Zahlen

    Auch die Geschäftszahlen für 2006 waren einmal mehr hervorragend. Der Umsatz legte um 80 % auf 539 Mio. Euro zu, der Jahresüberschuss verdoppelte sich auf fast 88 Mio. Euro. Angesichts der neuen Bezugsmöglichkeiten – und damit der ausreichenden Versorgung mit dem knappen Rohstoff – peilen die Ostdeutschen 700 Mio. Euro Erlöse im laufenden Jahr und schließlich die Umsatzmilliarde im folgenden Jahr an. 2009 sollen weitere 40 % auf 1,4 Mrd. Euro dazukommen. Unterstellt man eine Umsatzrendite von 13 %, so ergibt sich für 2008 ein KGV von 28,2. Selbst das 2008er KUV liegt noch bei 3,7.

    ...und Begabe einer Wandelanleihe

    Zudem hat Q-Cells die Emission einer nicht nachrangigen und (vorbehaltlich der Garantie) nicht besicherten Wandelschuldverschreibung 2012 bekannt gegeben. Das Emissionsvolumen wurde aufgrund der hohen Nachfrage auf 440 Mio. Euro plus Mehrzuteilungsoption in Höhe von bis zu 52,5 Mio. Euro aufgestockt. Der Wandlungspreis liegt bei 66,79 Euro, der Kupon bei niedrigen 1,375 %. Dies zeigt: Q-Cells schafft es weiterhin, Investoren an Bord zu holen, und hier kann man durchaus von „Big Tickets“ sprechen.

    Fazit

    Alles hat seinen Preis: Bei gegenwärtigen rund 50 Euro ist Q-Cells sogar noch etwas teurer als zum Zeitpunkt der Besprechung vor einem Jahr, allerdings auch – noch – besser aufgestellt als damals. Wir rechnen auf Sicht von 12 Monaten mit einer Seitwärtsbewegung zwischen 40 und 60 Euro, weshalb Q-Cells kein Kauf mehr ist. ErSol sollte weiterhin gemieden werden, da das Unternehmen weder vergleichbar gut aufgestellt noch günstig bewertet ist. Conergy und SolarWorld haben ihr Kurspotenzial nach den letzten Anstiegen zunächst ausgeschöpft. Summa summarum prognostizieren wir also keine Kurssteigerungen (Streuung: ca. 20 % nach oben) für die erste Riege der deutschen Solartitel auf Sicht des Jahres 2007.

    Für die Inhalte ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 683 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

    Verfasst von 2Performaxx
    Q-Cells Vorreiterstellung in der Solarzellenproduktion Eine schier unglaubliche Flut von News gab es in den letzten Tagen bei Q-Cells, dem mittlerweile mit 3,7 Mrd. Euro höchstkapitalisierten deutschen Solartechnikunternehmen. Ende Januar 2006 hatte der Performaxx-Anlegerbrief die deutschen Solartitel …