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     401  0 Kommentare Bravo Deutsche Börse!

    Die gestrigen Anschläge in den USA hinterlassen tiefe Spuren in unser aller Leben, nicht nur in den USA, sondern auf der gesamten Erde. Einerseits schockiert das tragische Ausmaß, andererseits bestürzt die logistische, menschenverachtende Präzision verbunden mit der Tatsache, dass nach gegenwärtiger Nachrichtenlage anscheinend niemand auch nur im Entferntesten mit einem solchen Akt gerechnet hat.

    Über die sozial-ökonomischen Auswirkungen auf unser aller Leben kann zur Zeit nur spekuliert werden. Das kann man sich denn auch zur Stunde getrost schenken. Viel wird im Weiteren davon abhängen, wie die Vereinigten Staaten von Amerika reagieren werden.

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    Die Deutsche Börse hat mit unglaublichem Feingefühl in dieser Schocksituation ein bedeutsames Zeichen gesetzt. Sie hat den Handel gestern einfach so weiterführen lassen, als wäre nichts geschehen. Lediglich die Notierung amerikanischer Aktien wurden schließlich ausgesetzt, so als ob die Vorfälle nur etwas mit den Amerikanern selbst zu tun hätten. Dass man die Pforten der Börse schließlich doch 45 Minuten früher als sonst geschlossen hat, war keine späte Erkenntnis, sondern offensichtlich das Resultat einer Bombendrohung.

    Börse hat wenig mit Ethik zu tun. Das mag sein. Aber das vielleicht Wenige ist deutlich mehr als nichts. Wie muss es aus amerikanischer Sicht aussehen, dass der DAX gestern bis zu 11 Prozent verlor und heute Morgen mit mehr als 2 Prozent stolz im Plus liegt? Ist das die Solidarität, die jetzt überall beschworen wird? Ach so, die Solidarität drückt sich darin aus, dass der Handel mit amerikanischen Werten immer noch ausgesetzt ist? Na dann!

    Lassen wir das Thema Ethik beiseite. Übersehen wir, dass die Aktie von Bombardier über 6 Prozent im Plus liegt.

    Gehen wir ganz börsentechnisch vor. Die Deutsche Börse setzt sonst bei jeder im Vergleich zu den gestrigen Ereignissen popeligen Übernahme oder „schrecklicher“ ad-hoc-Meldung den Handel mit den betreffenden Papieren aus. Die dahinter stehende Überlegung ist dann immer, eine faire Kursfeststellung könne in einer solchen Situation nicht gewährleistet werden.

    Also muss gestern so ein Tag gewesen sein, an dem eine faire Preisbildung möglich war? Händler in Frankfurt sind da ganz anderer Meinung. Sie sprachen in Fernsehinterviews davon, dass sie die Flut der Aufträge gar nicht bewältigen konnten. Selbst diejenigen, die auch in solchen Paniksituationen Geld verdienen, sprachen sich massiv gegen eine Fortführung des Handels aus. Eben genau mit dem Argument, dass der Börsenhandel seine ureigene Funktion, Plattform für einen fairen Abgleich zwischen Angebot und Nachfrage zu sein, nicht erfüllen konnte.

    Ein Händler brachte es darüber hinaus auf den ethischen Punkt: „Wir tun, als wäre nichts gewesen und drüben sind vielleicht Hunderte Kollegen gestorben.“ Auch heute gibt es Stimmen, die eine Aussetzung des gesamten Handels verlangen, nicht nur der US-Werte. Mit demselben Argument, eine faire Kursfeststellung sei auch heute nicht möglich.

    Mittlerweile ist die (kanadische) Bombardier-Rüstungs-Aktie rund 8 Prozent im Plus.


    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Bravo Deutsche Börse! Die gestrigen Anschläge in den USA hinterlassen tiefe Spuren in unser aller Leben, nicht nur in den USA, sondern auf der gesamten Erde. Einerseits schockiert das tragische Ausmaß, andererseits bestürzt die logistische, menschenverachtende …

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