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    Smart Investor Weekly 6/2008  1222  0 Kommentare Insider vs. Outsider – Yahoo! vs. Microsoft

    Mehr als eine PR-Maßnahme
    Wir haben uns in der Vergangenheit schon mehrmals mit dem Thema Insider-Transaktionen und ihrer Aussagekraft beschäftigt. Tenor: Zwar sind Verkäufe in der Regel kein verlässlicher Indikator für einen bevorstehenden Kurssturz, bei Käufen, vor allem wenn sie von mehreren Insidern getätigt werden und über ein eher symbolisches Volumen hinausgehen, lässt sich eine positive Geschäftsentwicklung zumeist antizipieren. Vor diesem Hintergrund ist die aktuelle Statistik der Insider-Transaktionen sicherlich einen Blick wert. Das vom Handelsblatt ermittelte Insider-Barometer erreichte unlängst einen neuen historischen Höchstwert, sprich das Verhältnis von Käufen zu Verkäufen fiel noch nie so klar zugunsten der Käufe aus. Auch Vorstände von DAX-Konzernen wie Siemens-Chef Peter Löscher oder RWE-CEO Jürgen Großmann kauften in den vergangenen Wochen für mehrere Millionen Euro Anteile am eigenen Unternehmen. Selbst gemessen an deren auskömmlichen Vorstandsbezügen lassen sich solche Beträge kaum als eine simple PR-Maßnahme interpretieren. Offenbar laufen die Geschäfte der Unternehmen nach wie vor gut und die an den Börsen zuletzt gespielten Untergangsszenarien beschreiben bislang eher ein psychologisches denn ein globales, realwirtschaftliches Phänomen.

    Microsoft setzt zum Frontalangriff an
    Auch die Nachricht, dass Microsoft offenbar nicht mehr so richtig weiß, wohin mit seinem Geld und sich den Rivalen Yahoo! für den stolzen Preis von fast 45 Mrd. US-Dollar einverleiben will, widerspricht auf gewisse Weise der These einer lang anhaltenden Baisse. Zwar fallen in Folge der immer restriktiveren Kreditvergabe Private Equity-Investoren zunehmend als Spieler im M&A-Geschäft aus, deren Platz bleibt aber deswegen noch lange nicht unbesetzt. Viele Unternehmen schwimmen geradezu im eigenen Geld, verfügen über eine blitzsaubere Bilanz und hohe Liquiditätsreserven, die sie gewillt sind, für vermeintlich sinnvolle Übernahmen auch tatsächlich einzusetzen. Ganz gleich, ob Microsoft mit Yahoo! letztlich glücklich wird, was eher zu bezweifeln ist, zeigt der Vorstoß, dass strategische Investoren die aktuelle Schwäche an den Märkten eher als Chance begreifen. Während viele private und institutionelle Anleger mit ihren Investments hadern und sich aus Aktien zurückziehen, handeln Unternehmen und Insider verstärkt antizyklisch.
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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 6/2008 Insider vs. Outsider – Yahoo! vs. Microsoft Mehr als eine PR-Maßnahme Wir haben uns in der Vergangenheit schon mehrmals mit dem Thema Insider-Transaktionen und ihrer Aussagekraft beschäftigt. Tenor: Zwar sind Verkäufe in der Regel kein verlässlicher Indikator für einen bevorstehenden …