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    ACG  312  0 Kommentare Prognosen weiter gesenkt

    Der Broker für Chips und SmartCards ACG reduziert seine Umsatz- und Gewinnerwartungen für das Jahr 2001 erneut. Nun sollen noch 340 Mio. Euro erlöst und ein leicht positives operatives Ergebnis erzielt werden. Dabei wird das EBITDA im Schlussquartal auf bis zu minus 8 Mio. Euro fallen.

    Die heutige Warnung ist die zweite innerhalb der letzten vier Monate. Im Juli hatte der High-Tech-Broker seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr auf 400 Mio. Euro Umsatz und 15 Mio. Euro EBITDA-Gewinn reduziert. Im Mai hatte ACG noch die Analystenschätzungen für 2001 unter ausdrücklichem Hinweis auf das schwierige Marktumfeld bestätigt. Die Messlatte war damals auf 550 Mio. Euro Umsatz und 36 Mio. Euro EBITDA gelegt worden 204477.

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    Zur Begründung der heutigen Rücknahme der Prognosen wird darauf verwiesen, dass sich die Nachfrage nach SmartCard-Komponenten, Chips und elektronischen Bauelementen im dritten Quartal nochmals verringert habe. Als Gründe führt das Unternehmen die anhaltend schwache Lage der Weltwirtschaft an sowie den teilweise völligen Stillstand des US-Geschäftes im September 2001.

    Am 19. September hatte Vorstandssprecher Markus Solibieda noch gesagt, dass er nicht mit einer nachhaltigen Beeinflussung des Geschäfts durch die Terroranschläge rechnet. ACG halte an den damals bereits gesenkten Gewinnerwartungen fest, hatte er trotz der schwachen Monate Juli und August erklärt 222747.

    Eine solche Kehrtwendung innerhalb eines Monats ist schwer nachvollziehbar. Kein Wunder, dass Anleger die ACG-Aktie verkaufen. Anscheinend finden auch Umschichtungen statt. Während ACG fast 7 Prozent verliert, gewinnt ce Consumer in schwächerem Umfeld immerhin 3,2 Prozent.

    Aus Vorsichtsgründen nimmt die ACG im vierten Quartal außerdem einmalige Sonderabschreibungen auf das Umlaufvermögen in Höhe von rund 10 Mio. Euro vor, was zu der Erwartung eines negativen Quartals-EBITDA entscheidend beiträgt. Die kurzfristige Liquidität der Gesellschaft werde dadurch aber nicht belastet. Sie liege weiterhin stabil bei über 40 Mio. Euro, heißt es. Weitere Maßnahmen zur konzernweiten Kapazitätsanpassung und Kostensenkung sollen die Ertragslage stärken.

    Das Unternehmen ist zuversichtlich, im kommenden Jahr im Bereich SmartCards wie im laufenden Jahr auch ein deutlich zweistelliges Wachstum realisieren zu können. Im Bereich Semiconductor positioniert sich die ACG verstärkt als Dienstleister im Überbestandsmanagement, um von den Zyklen des Halbleitermarktes unabhängiger zu werden.

    Die mittelfristigen Prognosen führender Marktforschungsinstitute von zweistelligen Wachstumsraten in den Märkten für SmartCards und Halbleiter unterschreibt das ACG-Management. Daher wird 2001 als ein Jahr der Konsolidierung, der Integration der Akquisitionen und der Vorbereitung auf künftige ertragsstarke Jahre gesehen.

    Die Marktforscher von Datamonitor erklären die USA mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 46 Prozent bis zum Jahre 2006 zur wachstumsstärksten Region für SmartCards. Nach 86 Mio. Dollar in 2000 sollen im Jahre 2006 mit Chip-Karten dort 838 Mio. Dollar erwirtschaftet werden.


    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    ACG Prognosen weiter gesenkt Der Broker für Chips und SmartCards ACG reduziert seine Umsatz- und Gewinnerwartungen für das Jahr 2001 erneut. Nun sollen noch 340 Mio. Euro erlöst und ein leicht positives operatives Ergebnis erzielt werden. Dabei wird das EBITDA im …