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    Smart Investor Weekly 25/2008  1303  0 Kommentare Über Melodie und Rhythmus der Börse

    Über Melodie und Rhythmus
    Die Subprime-Krise mit all ihren Facetten und „Nebenkriegsschauplätzen“ wie den Konsumentenkrediten, strukturierten Produkten (ABS usw.), Monoliner usw. stellt für die Aktienbörsen momentan den Rhythmus dar, welche unablässig den Takt an den Märkten vorgibt. Gehen Sie mal davon aus, dass dieser Rhythmus noch einige Zeit, vielleicht sogar noch Jahre weiter die Märkte beeinflussen wird. Daneben aber gibt es auch noch eine Melodie, welche sich aus den Details der Krise speist, welche aber zugleich auch von weiteren Themenkomplexen bestimmt wird. Hier sei Beispielsweise an den Ölpreis zu denken. Dieser steigt scheinbar ins Unermessliche und sorgt gerade momentan für eine ziemlich miese (Be-)stimmung. Parallel dazu entwickelt sich auch noch ein zweites Thema, nämlich „Iran“. Israel droht schon seit ein paar Wochen in Richtung dieses Staates und mehr und mehr Beobachter machen sich Sorgen, ob es denn auch in diesem Jahr nur bei den Drohgebärden bleiben wird (wie im letzten Jahr), oder ob sich die Sache doch zu einem Inferno ausweiten wird. Sogar DER SPIEGEL widmet in seiner heute erschienenen Ausgabe dieser Thematik einen großen Artikel. Es gibt noch einige andere Melodie-Bestandteile, aber dies soll uns fürs erste genügen.



    Randnotiz von der Insel
    In den obigen Kanon könnte die Nachricht des Referendums aus Irland passen, wonach sich die Bevölkerung per Volksentscheid gegen den Lissabonner EU-Reformvertrag entschieden haben. Die Iren beweisen prinzipiell mit ihrer Haltung einen gewissen Instinkt, nach dem im europäischen Haus nicht alles so zum Besten bestellt ist, wie es uns die Eurokratern Glauben machen wollen. Dass die deutschen EU-Politiker quer jeder Couleur jetzt Druck machen und die Vollmitgliedschaft Irlands in Frage stellen, passt ins Bild: Kaum keimt Kritik am im Grunde genommen nicht legitimierten EU-Haus auf, wird diese im Keim erstickt. Ganz so, als sei alles in Butter. Aber ist es das? Es knirscht im EU-Gebälk, und zwar gewaltig. Wie dünnhäutig die Eurokraten plötzlich reagieren, wenn eines der Mitglieder sich mehr Bedenkzeit für eine Entscheidung erbittet oder einfach mal grundsätzlich einige Dinge in Frage stellt. Solange aber im Inneren der EU dieses Misstrauen existiert, was bedeutet dies dann für das äußere Symbol der Gemeinschaft schlechthin: den Euro? Kann „unsere“ Währung mittelfristig wirklich Vertrauen aufbauen? Man wird sehen.
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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 25/2008 Über Melodie und Rhythmus der Börse Über Melodie und Rhythmus Die Subprime-Krise mit all ihren Facetten und „Nebenkriegsschauplätzen“ wie den Konsumentenkrediten, strukturierten Produkten (ABS usw.), Monoliner usw. stellt für die Aktienbörsen momentan den Rhythmus dar, welche …