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    Deutsche Bank  2672  0 Kommentare Am Mittwoch gibt es Schmerzensgeld

    Am Dienstag hält die Deutsche Bank in Frankfurt ihre Hauptversammlung ab und zahlt ihren Aktionären einen Tag später ein Schmerzensgeld von 0,50 Euro pro Aktie. Die vergangenen 12 Monate haben das Nervenkostüm der Investoren angesichts einer Kursschwankung zwischen 21,13 und 117,22 arg strapaziert. Übermorgen haben sie die Gelegenheit, ihrem Ärger auf der Hauptversammlung Luft zu machen. Mit Spannung wird erwartet, wie der eloquente Josef Ackermann das schlechteste Ergebnis der Firmengeschichte präsentieren wird. Die Ende April veröffentlichte Vertragsverlängerung des Schweizers um weitere drei Jahre dürfte ihm die nötige Selbstsicherheit geben, die Herausforderung zu überstehen. Der für 2008 ausgewiesene Vorsteuerverlust von 5,7 Mrd. Euro und der Jahresfehlbetrag von 3,9 Mrd. Euro dürften nicht die einzigen Angriffspunkte kritischer Aktionäre sein. So stieg zum Beispiel im Krisenjahr 2008 die Bilanzsumme um über 14 Prozent auf rund 2.200 Mrd. Euro. Dass der deutsche Branchenprimus keine „sichere Bank“ mehr sein dürfte, zeigt die Entwicklung der Risikovorsorge in den vergangenen drei Jahren. Von 298 Mio. Euro in 2006 stieg sie auf 612 Mio. in 2007 an, um in 2008 mit 1,076 Mrd. Euro ihren vorläufigen Höhepunkt zu erreichen. Angesichts der exorbitant hohen Bilanzsumme dürfte hier in den kommenden Jahren noch so manche Bilanzleiche nach oben geschwemmt werden.

    Gegenanträge im Fokus

    Angesichts der miserablen Performance der Deutsche-Bank-Aktie und der geschäftlichen Entwicklung wundert man sich natürlich nicht, dass sich Gegenanträge dem Thema „Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat“ ausgiebig widmen. Man darf gespannt sein, wie hoch der Anteil der Entlastungsverweigerer sein wird. Gleich im ersten Gegenantrag kommt der Frust der Anteilseigner voll zum Ausdruck. So wird von „persönlichem Profitinteresse und blinder Gier“ gesprochen und darauf hingewiesen, dass der Vorstand bereits in Gegenanträgen zur Hauptversammlung des Jahres 2007 auf die Fehlentwicklung im Problemsektor Investment Banking hingewiesen worden sei. Die Art und Weise, wie sich Vorstandschef Ackermann im Jahr 2008 über staatliche Hilfen geäußert hatte, dürfte ebenfalls zur Sprache kommen. Besonders pikant: Ohne die großzügige „Spende“ des amerikanischen Steuerzahlers in Höhe von 11,8 Mrd. Dollar im Zusammenhang mit AIG-Garantien wäre die Situation der Deutschen Bank sicherlich um einiges desolater ausgefallen. Aber wahrscheinlich wird Josef Ackermann auch dies überstehen, sein enormes Selbstbewusstsein dürfte ihm da wieder einmal aushelfen.



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    Jörg Bernhard
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    Jörg Bernhard arbeitet seit 2002 als freier Wirtschaftsjournalist und hat sich innerhalb des Themenkomplexes Börse & Investment auf die Bereiche Rohstoffe und Zertifikate spezialisiert. Derzeit arbeitet er für diverse Internetportale und Fachpublikationen.
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    Verfasst von 2Jörg Bernhard
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