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     1690  0 Kommentare "Wir geben Gas in der Krise"


    Der Modezar aus Ostwestfalen erwartet in der Modebranche mehr Insolvenzen. „Viele Marken werden diese Krise nicht überleben und vom Markt verschwinden. Die Spreu vom Weizen wird sich trennen“. Das sagt Gerhard Weber, Vorstandschef der Gerry Weber AG im Gespräch mit TradeCentre. Da es derzeit vielen Modefirmen schlecht geht oder diese sich von einzelnen Teilen trennen, bekommt Weber zahlreiche Angebote auf den Tisch andere Unternehmen und Marken zu kaufen. „Wir haben jedoch kein Interesse. Wir entwickeln lieber unsere eigenen Labels. Das hat sich in den vergangenen Jahren als richtig erwiesen und gilt auch für die Zukunft. Wir benötigen keine Übernahme, um zu wachsen“, erklärt der CEO. Dank dem Ausleseprozess wird das Unternehmen Marktanteile gewinnen, ist Weber überzeugt. „Bei der Damenmode für Frauen zwischen 35 und 65 gewinnen wir in Europa immer mehr Marktanteile. Diese Position bauen wir aus. Wir sind heute schon der Leuchtturm der Branche“.

    Die Eier legende Wollmilchsau ist allerdings auch nicht im westfälischen Halle zuhause. „Wir müssen kämpfen. Die Situation ist knallhart. Wegen unserer starken Marken und guten Einzelhandelsstruktur schlagen wir uns besser als die Branche“, sagt Weber. Durch den Währungsverfall im Ostblock, in Skandinavien und England entwickeln sich diese Länder unterdurchschnittlich. Das Ausland entwickelt sich – bis auf die besagten Länder – aber positiv, ergänzt der CEO. „Im Groben sind wir zufrieden und liegen nach Ablauf des zweiten Quartals voll im Plan“, betont Weber.

    Für das Geschäftsjahr 2008/2009 per Ende Oktober steuert der Ostwestfale einen Umsatz von 600 Millionen Euro und eine EBIT-Marge von zwölf Prozent an. „Wir sind zuversichtlich diese Ziele zu erreichen und ein neues Rekordjahr abzuliefern“, sagt Weber. Der Optimismus resultiert aus den Zwischenkollektionen für den Herbst/Winter. „Bei einzelnen Kollektionen haben wir sogar zweistellige Zuwächse“, teilt der Firmenchef mit. Vor Steuern und Zinsen errechnet sich ein Gewinn von 72 Millionen Euro. Abzüglich Zinsen und des Zugriff des Fiskus rechnen wir mit einem Profit von mehr als 40 Millionen Euro oder einen Gewinn je Aktie von mindestens 1,80 Euro.

    Das Unternehmen strebt weiteres Wachstum über die Eröffnung eigener Stores an. Jährlich sollen 100 neue Läden eröffnet werden. 40 davon in Eigenregie. „Wir geben Gas in der Krise“, so Weber. Rund 30 Millionen Euro wird die Gesellschaft in diesem Wirtschaftsjahr investieren. Die Investitionen werden komplett vom operativen Cashflow gestemmt. Weber steuert nach wie vor mittelfristig ein Umsatzvolumen von einer Milliarde Euro an. Die EBIT-Marge soll auf 15 Prozent steigern. „Das Ziel haben wir für 2012 vorgegeben. Die Vorgabe kann sich auf der Zeitachse aber etwas nach hinten verschieben. Wir nehmen nicht mehr jeden Auftrag an, da wir in etlichen Ländern, die durch den Währungsverfall Schwierigkeiten haben, sehr genau hinschauen und Ertrag vor Umsatz stellen, um unsere gute Forderungsausfallquote von 0,1 Prozent nicht zu gefährden“. Da Weber heiß auf Gewinne und nicht umsatzgeil ist, könnte das Margenziel somit eher erreicht werden als die Umsatzmilliarde.

    Der Schneider aus Halle ist angesichts der wirtschaftlichen Turbulenzen fit wie ein Turnschuh. Die Aktie ist mit einem KGV von acht für dieses Jahr unverändert günstig zu haben. Dauerfavorit Gerry Weber ist unverändert kaufenswert.

    Viele Grüße

    www.tradecentre.de



    Verfasst von 2TradeCentre
    "Wir geben Gas in der Krise" Der Modezar aus Ostwestfalen erwartet in der Modebranche mehr Insolvenzen. „Viele Marken werden diese Krise nicht überleben und vom Markt verschwinden. Die Spreu vom Weizen wird sich trennen“. Das sagt Gerhard Weber, Vorstandschef der Gerry …