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     1522  0 Kommentare Gegen die Finanzmarkt-Steuer



    Klimapolitischer Fehlgriff

    Ich verstehe gar nicht, warum die EU-Regierungschefs plötzlich eine globale Finanzmarkt-Steuer fordern. Die Finanzmärkte verursachen doch gar kein CO2. Und was kein CO2 verursacht, muss doch nicht besteuert werden, das wissen doch heute schon die Grundschüler. Im Grunde genommen sind daher im Zeitalter der Klimakatastrophe auch die Einkommen- und Lohnsteuer fragwürdig geworden.

    In der „Welt am Sonntag“ habe ich in der vorletzten Woche die Kinderbeilage gelesen. Da wird richtiggehend viel Wissen für die Kinder vermittelt. Da geht es um den „Direktvergleich: Was ist besser fürs Klima?“:

    CD kaufen oder runterladen? Natürlich runterladen. Was für eine Empfehlung.

    Pizza liefern oder Tiefkühltruhe? Besser bestellen, denn beim Pizzabäcker läuft der Ofen ja sowieso den ganzen Tag. (Darf man „Pizzabäcker“ eigentlich überhaupt sagen? Oder ist vielleicht fremdenfeindlich oder rassistisch? Man weiß ja heute nie mehr so genau.)

    Glühbirne oder Energiesparlampe? Was für eine dumme Frage!

    Frische Milch oder haltbare? Natürlich die haltbare, denn die muss ja nicht gekühlt werden.

    Damit haben wir es: Frischmilchtrinker versündigen sich am Klima.

    Eine Frage möchte ich natürlich noch hinzu fügen:

    Freie Finanzmärkte oder welche mit Steuer? Natürlich ohne, weil uns das Ausdrucken der Steuerbelege ganz sicher dem Grab einen Schritt näher bringt.

    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Gegen die Finanzmarkt-Steuer Klimapolitischer Fehlgriff Ich verstehe gar nicht, warum die EU-Regierungschefs plötzlich eine globale Finanzmarkt-Steuer fordern. Die Finanzmärkte verursachen doch gar kein CO2. Und was kein CO2 verursacht, muss doch nicht besteuert …