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    Smart Investor Weekly 8/2010  1338  0 Kommentare Warum wir den Griechen – dankbar sein sollten

    Ein wenig erinnert die Informationsgebung zur Schuldenkrise in Griechenland und anderswo an Marktschreier auf dem Hamburger Fischmarkt…

    Staatsdefizit: mind. 12%
    Nicht drei, nicht fünf, nicht zehn Prozent gibt es heute. Nein: Satte 12 % Defizitquote. Und hier: ich lege noch eine gepflegte Statistikfälschung bei. Und eine verspätete und unvollständige Meldung der Zahlen. Und weil Du es bist: Garantiert keine Einsicht in der breiten Bevölkerung, dass sich etwas ändern muss….

    Danke Griechenland!
    Über Wirkung oder Nicht-Wirkung von Konjunkturprogrammen lässt es sich ebenso ausgiebig wie hingebungsvoll, meistens wahrscheinlich ergebnislos diskutieren. Kein Zweifel aber: Das beste Konjunkturprogramm aller Zeiten für die Bundesrepublik wird derzeit in vielen Metropolen Europas gemacht. Kein nobelbepreister Mastermind hätte es sich besser ausdenken können: Die Schulden-Fürsten aus Athen, Rom, Dublin oder Madrid schwächen das Vertrauen in den Euro nach Kräften – und der aktuelle Export-Vizeweltmeister Deutschland profitiert davon, weil Waren und Dienstleistungen made in Germany auf dem Weltmarkt billiger angeboten werden können. Die Kritiker des Euro hatten ein Szenario, wie es jetzt eingetreten ist, schon bei Gründung der Währungsgemeinschaft vorhergesagt und die Aufgabe der D-Mark kritisiert – nicht absehend, dass der Trick ja gerade so herum funktioniert! Die immensen Vorteile der hiesigen Exportwirtschaft sollten uns nun doch wirklich ein paar läppische Milliarden Stütze wert sein, damit sich die Griechen am Staatsbankrott vorbeihangeln und die Athener Zahnärzte, die Berichten zufolge seit Jahrzehnten in der Mehrheit so gut wie keine Einkünfte versteuern, weiterhin ihre schwäbischen Sportwagen an der Ägäis lüften können. Dass das hässliche Wort vom Staatsbankrott nun auch im Mainstream ventiliert wird macht die Sache nur nachhaltiger. Je öfter das Wort fällt, um so weniger sind Investoren bereit, in den Euro zu investieren.

    Churchill wusste es schon immer
    Es gibt ein chinesisches Sprichwort, demzufolge der gespannte Bogen mehr Abschreckungspotenzial besitzt als der surrende Pfeil. Das gilt bei Steuer-CDs wie der Bonitätsbewertung von Staaten. Also, bitte: Bloß keine schnelle Sanierung der Staatsfinanzen in Athen oder anderswo. Nachher legt der Euro bloß wieder einen Höhenflug hin. Und die Kalamitäten, in denen sich der US-amerikanische Haushalt befindet, werden ohnehin früh genug wieder ins Rampenlicht zurückkehren. Ganz abgesehen davon, dass Churchills Bonmot nach wie vor gilt, dass keiner Statistik, die man nicht selbst gefälscht hat, zu trauen wäre: Diese gigantischen Defizite allerorten sollen den Heerscharen von Eurokraten in Brüssel so lange verborgen geblieben seien? Da lachen ja die Eulen, die gerade nach Athen getragen werden. Aber Zynik beiseite: Der Smartinvestor ist für Aktien, insbesondere aus den aufgezeigten Gründen für jene aus Deutschland, mittelfristig weiterhin bullish eingestellt. Der schwächere Euro hilft den Exportwerten, und auch die schnelle Metalltarif-Einigung ist positiv zu sehen…

    Musterdepot
    BayWa und Grifols wurden letzte Woche erworben. Alle Kauflimits bleiben weiter bestehen. Wir planen all unsere Liquiden Mittel in den kommenden Wochen zu investieren. Außerdem setzen wir noch ein weiteres Kauflimit für den japanischen Spielkonsolenhersteller Nintendo (WKN: 864 009) in den Markt. Und zwar wollen wir ab dem morgigen Mittwoch 50 Stück zu 186 EUR erwerben. Damit wollen wir uns sowohl regional als auch in der Branche weiter diversifizieren. Im neu erscheinenden Heft finden sie unter der Rubrik Nachrichten aus den Unternehmen einen Kommentar zu Nintendo.



    Fazit
    Smart Investor geht nochmals von einer Schwächephase an der Börse in den kommenden Wochen aus, mehr dazu im neuen Heft, welches am Wochenende erscheint.
    Ralf Flierl, Stefan Preuß

    Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
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    Die Charts wurden erstellt mit TradeSignal von www.tradesignal.de und Tai-Pan von Lenz+Partner. Diese Rubrik erscheint jeden Dienstagnachmittag.




    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 8/2010 Warum wir den Griechen – dankbar sein sollten Ein wenig erinnert die Informationsgebung zur Schuldenkrise in Griechenland und anderswo an Marktschreier auf dem Hamburger Fischmarkt… Staatsdefizit: mind. 12% Nicht drei, nicht fünf, nicht zehn Prozent gibt es heute. Nein: Satte 12 % …