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     1886  0 Kommentare Auf der Zinsleiter klettern

    Eine kleine Rendite, aber vor allem kein Verlust – was sich bescheiden anhört und in Deutschland vielfach Ziel der Anleger ist, ist im aktuellen Niedrigzinsumfeld nicht einfach zu erreichen. Denn um verlustfrei zu bleiben, muss auch eine potenzielle Inflation berücksichtigt werden. Deswegen bringen Fest- oder Tagesgeldkonten meist zu wenig. Vor diesem Hintergrund sind Stufenzinsanleihen interessant.
    Hier liegen die Zinsen momentan etwas höher. Dafür gehen Anleger ein Bonitätsrisiko ein und da der Kapitalschutz erst zum Laufzeitende gilt, sollten Investoren auch nur dann zugreifen, wenn sie prinzipiell bereit sind, ihr Geld über die oft langen Laufzeiten zu binden. Der Unterschied gegenüber anderen Garantie-Zertifikaten, liegt vor allem darin, dass von Anfang an festgelegt ist, wie hoch die Zahlungen in den einzelnen Laufzeitjahren ausfallen. Das Auszahlungsprofil ist nicht an die Performance eines Basiswerts gekoppelt. Aktuell entfallen rund 65 Prozent des in Zertifikaten investierten Volumens in Deutschland auf Garantieprodukte. Zwei Drittel hiervon wiederum stecken in strukturierten Anleihen wie Stufenzinsprodukten oder „Floatern“.

    Neu im Rating
    Scope Analysis hat einen großen Teil dieser Papiere vor Kurzem ins Rating aufgenommen. Zu den besten Stufenzinsanleihen mit fünf Sternen im Scope Rating zählt aktuell ein Zertifikat der WestLB, das im Mai 2009 aufgelegt wurde (ISIN: DE000WLB68V7). An den ersten beiden Zinsterminen werden je 4,10 Prozent gezahlt. Bis Mai 2015 sind es dann 3,8 Prozent. Während bei den meisten Produkten dieser Art der Zins immer weiter ansteigt, ist hier also das Gegenteil der Fall: Die Zinsleiter führt abwärts.
    Für die Stufenzinsanleihe ist momentan ein Briefkurs von 101,82 Prozent angegeben (entspricht 1.018,20Euro). Doch handelt es sich hier um den sogenannten Clean Price. Rechnet man die bislang aufgelaufenen Stückzinsen mit ein, ergibt sich ein „Dirty Price“ von 105,60 Prozent.

    Vorzeitiges Aus möglich
    Neben diesen Besonderheiten der Preisangabe sollten Investoren beachten, dass sich der Emittent bei Stufenzinsanleihen in der Regel ein Kündigungsrecht sichert – so auch bei diesem Beispiel. Die WestLB kann die Anleihe zum zweiten Zinstermin im Mai 2011 kündigen. Mit 4,10 bzw. 3,80 Prozent p.a. liegt das Zinsniveau des Papiers über den aktuellen Marktzinsen. Und innerhalb eines Jahres werden diese wohl nicht stark anziehen. Generell gilt: Je größer diese Diskrepanz, desto wahrscheinlicher ist, dass der Emittent von seinem Kündigungsrecht Gebrauch macht. In diesem Fall erreicht die Wahrscheinlichkeit einen mittleren Wert – abzulesen an der theoretische Duration von rund drei Jahren, die Scope Analysis errechnet.
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    Sasa Perovic
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    Scope wurde im Jahre 2002 als unabhängige Ratingagentur mit Sitz in Berlin gegründet. Das Unternehmen ist europaweit auf das Rating und die Analyse von mittelständischen Unternehmen, Anleihen, Finanzinstitutionen, Zertifikaten, Investment- und Immobilienfonds spezialisiert. Scope ist von der ESMA als offiziell zertifizierte Credit Rating Agency (CRA) in der Europäischen Union zugelassen. Weitere Informationen zu Scope finden sie auf www.scoperatings.com.
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    Verfasst von 2Sasa Perovic
    Auf der Zinsleiter klettern Eine kleine Rendite, aber vor allem kein Verlust – was sich bescheiden anhört und in Deutschland vielfach Ziel der Anleger ist, ist im aktuellen Niedrigzinsumfeld nicht einfach zu erreichen. Denn um verlustfrei zu bleiben, muss auch eine …

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