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     1886  0 Kommentare Auf der Zinsleiter klettern - Seite 2


    Das Problem: Kündigt die Bank tatsächlich vorzeitig, stehen Anleger vor der Frage der Wiederanlage. Für den Rest der Laufzeit ähnlich attraktive Konditionen zu finden, kann im Umfeld niedriger Zinsen schwierig werden.

    Gegen steigende Zinsen absichern
    Auch das gegenteilige Szenario kann bei Stufenzinsanleihen aber generell problematisch sein: Steigt der Marktzins extrem an, könnte das Geld bei den festgezurrten Zinssätzen der Anleihen weniger Ertrag bringen als dann auf dem Markt üblich. Außerdem könnte die Inflation in diesem Szenario ein Ausmaß erreicht haben, bei dem die Anleihen als Schutz vor der Geldentwertung zu kurz greifen. Abhilfe schaffen hier sogenannten Floater-Produkte, die die Zinszahlung variabel anpassen. In der Regel sind die Zinssätze dabei an den Euribor (Euro Interbank Offered Rate) gekoppelt. Darunter versteht man den Zinssatz, zu dem sich Banken innerhalb der Eurozone untereinander Geld leihen. Der Kurs ist während der Krise stark gesunken. Nach der Insolvenz von Lehman Brothers ging es beispielsweise für den 12-Monats-Euribor von über fünf Prozent innerhalb von rund zwölf Monaten auf etwa 1,2 Prozent nach unten. In diesem Bereich notiert er heute noch.

    Flut an Floatern
    Eine ganze Reihe an „Floatern“ hat die Royal Bank of Scotland im Angebot. Ein Beispiel ist die „Stufenzinsanleihe Plus“ (ISIN: DE000AA16YP9), die im Februar aufgelegt wurde. Die Höhe des Mindestkupons steigt hier von 2,0 Prozent in der ersten Periode jährlich um 50 Basispunkte an. Im fünften Jahr beträgt sie demnach 4,0 Prozent. Liegt der 12-Monats-Euribor höher als die Mindest-Kupons, kommt für die jeweilige Periode dieser Satz zur Auszahlung. Durch den Kapitalschutz gibt es am Laufzeitende auch hier in jedem Fall den Nennbetrag zurück.
    Während die Partizipation an einem Anstieg des Euribor in diesem Fall nicht begrenzt ist, sind andere Produkte mit einem Cap versehen. Das ist bei einem frisch aufgelegten Zertifikat (ISIN: DE000DB2KUV2) der Deutschen Bank der Fall. Das Produkt läuft bis 27. Juli 2015. Die Mindestverzinsung von 2,0 Prozent p.a. steigt hier nicht an, sondern bleibt bis zum Ende gleich. Liegt der 3-Monats-Euribor höher, orientiert sich die Zinshöhe an diesem Satz. Der Maximalkupon beträgt allerdings 4,4 Prozent p.a.

    Für hohe Sicherheit
    Generell richten sich Emittenten mit Stufenzinsanleihen an sicherheitsorientierte Anleger. Eine Meinung zu einem bestimmten Basiswert ist nicht erforderlich. Allerdings sollten sich Interessenten darüber Gedanken machen, ob sie auf Sicht der kommenden Jahre von steigenden Zinsen ausgehen. Zieht die Inflationsrate wie von vielen Experten erwartet stark an, ist dies wahrscheinlich. Eine Koppelung an den Euribor ist dann überlegenswert. Der Mindestzins ist bei diesen Produkten dafür oft niedriger als bei klassischen Stufenzinsanleihen.
    Desweiteren bedeutet der Kauf einer Stufenzinsanleihe nicht, dass diese bis zum Laufzeitende gehalten werden kann. Die Option einer vorzeitigen Kündigung ist umso ärgerlicher, da gemäß der „Kletter-Taktik“ oft vor allem in den späteren Laufzeitjahren attraktive Zahlungen winken.
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    Sasa Perovic
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    Scope wurde im Jahre 2002 als unabhängige Ratingagentur mit Sitz in Berlin gegründet. Das Unternehmen ist europaweit auf das Rating und die Analyse von mittelständischen Unternehmen, Anleihen, Finanzinstitutionen, Zertifikaten, Investment- und Immobilienfonds spezialisiert. Scope ist von der ESMA als offiziell zertifizierte Credit Rating Agency (CRA) in der Europäischen Union zugelassen. Weitere Informationen zu Scope finden sie auf www.scoperatings.com.
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    Verfasst von 2Sasa Perovic
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