Egbert Prior

Dräger spart sich gesund

In Lübeck läuft¹s wie am Schnürchen. Am Montag hob das Unternehmen die Gewinnprognose an. Der Vorstand rechnet nun für das Gesamtjahr mit einer Gewinnmarge (EBIT) zwischen 7 und 8%. Zuvor wurden 5 bis 6% in Aussicht gestellt. Der Umsatz soll nun im „mittleren“ einstelligen Prozentbereich wachsen, nachdem ursprünglich von einem niedrigen einstelligen Prozentbereich die Rede war. Vorstandschef Stefan Dräger, dessen Familie sämtliche Stammaktien hält, nannte als Gründe für den noch optimistischeren Ausblick, die gute Auftragslage und die starke Nachfrage vor allem in Asien und Amerika. Dräger profitiert insbesondere vom starken Dollar, 80% des Geschäfts entfällt auf das Ausland. Zudem greift ein vor Jahresfrist gestartetes Sparpgrogramm, das das Gewinniveau der Hanseaten in etwa verdoppelt. Seit Jahresbeginn ist der Kurs der Vorzugsaktien um 87% explodiert. Die beste Performance im TecDAX. Die Rallye könnte sich noch ein Weilchen fortsetzen. Die Aktie ist, obwohl man es kaum für möglich hält, immer noch recht günstig bewertet. Bezogen auf das laufende Jahr beträgt das KGV etwa 13. Rund 750 Millionen Euro Börsenwert repräsentieren noch nicht einmal einen halben Jahresumsatz, der im laufenden Turnus erstmals über 2 Milliarden Euro liegen dürfte. Drägerwerk ist in hochinteressanten Wachstumsmärkten unterwegs. Etwa zwei Drittel des Konzernumsatzes erzielen die Lübecker mit Medizintechnik. Mit einem Anteil von etwa 7% gehört man zu den weltweit führenden Anbietern auf dem Markt für Akutmedizin (Beatmungs-, Überwachungsgeräte etc.). Der Rest des Geschäfts entfällt auf Sicherheitstechnik. Beispielsweise Atemschutzgeräte für die Feuerwehr. Das 1889 ge-gegründete Familienunternehmen besteht in fünfter Generation und ist mit rund 11.000 Mitarbeitern in mehr als 190 Ländern vertreten.