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    Smart Investor Weekly 27/2010  4625  0 Kommentare Durchbrüche, Ausbrüche – falsche Brüche?

    In der vergangenen Woche sind zahlreiche wichtige Chartmarken unterschritten worden bzw. nach unten durchbrochen worden. Grund genug sich diesmal etwas ausführlicher mit den Märkten zu beschäftigen.

    Bearishe Implikationen
    Im vergangenen Weekly hatten wir geschrieben, dass die Börsen am Scheideweg stünden und sich wohl bald entschließen müssen, in welche Richtung es in den kommenden Monaten geht. Allem Anschein nach haben sich die Märkte nun entschieden und zwar für Richtung Süden, also nach unten.
    In vielen wichtigen Indizes, so beispielsweise dem S&P500, hatten sich in den vergangenen Wochen Schulter-Kopf-Schulter (SKS) Formationen aufgebaut. Inzwischen wurden diese charttechnisch bedeutsamen Signale voll ausgebildet und die Nackenlinie nach unten durchbrochen.



    Dies ist natürlich zu nächst einmal bearish zu interpretieren und steht diametral zu unserem Crack-up-Boom-Szenario (CuB). Auch die Charts einiger Emerging Markets sehen nicht wirklich vielversprechend aus – auch wenn es bisher keinen wirklichen charttechnischen Schaden gab.



    Heißt das nun, dass wir das CuB Szenario zu den Akten legen müssen, Asche auf unser Haupt streuen und wie alle anderen einem deflationären Schock das Wort reden sollten? Nein, nicht unbedingt, jedoch gilt es sich einige Dinge bewusst zu machen.

    Technik vs. Fundamentals
    Langfristig werden sich die Fundamentaldaten immer durchsetzen. Allerdings ist „langfristig“ ein ziemlich dehnbarer Begriff und kurzfristig regiert in der Regel die Charttechnik. Wenn dann auch noch kurzfristig negative Fundamentaldaten hinzukommen – wie ein sich abschwächendes Wirtschaftswachstum in den USA oder China, dann werden die Anhänger des Bärenlagers natürlich wild und drängen mit aller Macht nach Süden. Und da die Märkte, vor allem auf kurze Sicht nicht nur von der Charttechnik, sondern auch sehr stark von der Psychologie der Anleger getrieben sind (vgl. Smart Investor 7/2010 S. 18ff), können solche Chartmuster in Verbindungen mit schlechten Nachrichten gewaltige Bewegungen auslösen – wenn die Herde der Anleger einmal in Panik gerät. Nur leider sind die Börsen tückische Geliebte und allzu oft schon hat sich der klare Bruch eines Trends oder, wie in unserem Fall, der Bruch einer Nackenlinie als ein „false break“, ein falscher Bruch, entpuppt. Wenn wir also in Bälde einen „Rebreak“ im S&P500 erleben, d.h. die Kurse auf ein Niveau oberhalb der Nackenlinie zurückkehren, dann wäre dies wiederum als äußerst bullish zu werten. Denn wer durch die falschen, charttechnischen Signale auf dem falschen Fuß erwischt wurde und entsprechend Shortpositionen aufgebaut hatte, wird bald die Seiten wechseln und anfangen Longpositionen aufzubauen.
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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 27/2010 Durchbrüche, Ausbrüche – falsche Brüche? In der vergangenen Woche sind zahlreiche wichtige Chartmarken unterschritten worden bzw. nach unten durchbrochen worden. Grund genug sich diesmal etwas ausführlicher mit den Märkten zu beschäftigen. Bearishe Implikationen Im vergangenen …