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     2957  0 Kommentare Was das Zinstal bewirkt – und noch bewirken wird

    Das Zinsniveau sinkt auf aberwitzige Niveaus: 30-jährige Bundesanleihen rentieren nur noch mit rund 3% p.a. Wohlgemerkt, diese Rendite berücksichtigt nicht das Kursänderungsrisiko bei den Anleihen – diese fallen nämlich im Kurs, wenn das Zinsniveau wieder ansteigt. 3% p.a. hat man also nur sicher, wenn man durchhält...

    Die Kurzläufer sehen noch übler aus: Die einjährigen Finanzierungsschätze des Bundes bringen 0,50%, die zweijährigen rentieren mit 0,6% p.a. Seien wir ehrlich: Das ist doch lächerlich! Die Inflation springt langsam an, Vermögensgüter werden deutlich teurer. (Immobilienpreise in Deutschland ziehen – kaum beachtet von den Medien – merklich an!)

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    Kurzum: Die Anleihenrenditen sind völlig unattraktiv geworden; tatsächlich sollte sich jeder überlegen, ob er nicht das hohe Kursniveau der Bonds zum Ausstieg nutzt. Zum Geldparken lohnt sich ein Tagesgeldkonto allemal besser, vor allem ist man so flexibler und kann an den Aktienmärkten die eine oder andere Gelegenheit nutzen.

    Wer sich über das Zinstal freuen darf, ist auch klar: Häuslebauer bzw. vielmehr solche, die es werden wollen. Makler berichten über rege Investitionstätigkeiten; die einen (die Vermögenden) wollen ihr Papiergeld in reale Güter retten, und der viel zitierte kleine Mann sieht bei dem Niveau auch seine Chance gekommen. Es ist ja auch verständlich; je niedriger das Baugeld angesiedelt ist, desto attraktiver wird das Kaufen im Vergleich zum Mieten. Daraus kann man auch einen weiteren Schluss ziehen: Das Mietniveau wird wieder deutlicher anziehen; das hebt die Inflation an.

    Ich glaube, es entsteht eine gefährliche Preisspirale. Wenn die EZB ihre vorrangige Aufgabe der Preisstabilität erst nimmt, dürfte die extreme Niedrigzinsphase eigentlich nicht mehr lange Bestand haben können. Die Frage ist allerdings, wie frei die Notenbänker da wirklich sind – oder ob sie nicht schon völlig unter der Fuchtel der Politik stehen, die dauerhaft niedrige Zinsen will.

    Ich schätze, wir werden das Zinstief noch etliche Jahre sehen. Diverse Effekte strahlen auch anderweitig aus. So können Versicherer wie die Allianz SE ihre Mindestrendite für Lebensversicherungen mit Bundesanleihen nicht mehr hinbekommen. Vor diesem Hintergrund müssen Sie beispielsweise den letzten Monat gemeldeten Deal sehen, bei dem die Allianz 80 Grundstücke und Immobilien des Discounters Aldi Süd übernahm. Hier bekommen die Versicherer wieder rund 6% ziemlich sichere Rendite.15 Mrd. EUR warten angeblich noch darauf, in den Immobilienbereich gesteckt zu werden. 400 Mrd. EUR hat der DAX-Konzern jährlich anzulegen. Ich wette, da fließt demnächst noch etwas mehr an den Aktienmarkt – und möglicherweise auch noch in Solarkraft-Anlagen, die schließlich auch eine gesicherte Rendite abwerfen. Das dürfte in absehbarer Zeit Photovoltaik-Anlagenprojektierer beflügeln.

    Herzlichst
    Ihr Engelbert Hörmannsdorfer

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    E. Hörmannsdorfer
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    Engelbert Hörmannsdorfer ist Chefredakteur und gemeinsam mit der BörseGo GmbH Herausgeber des Börsenbriefs BetaFaktor.info (http://www.betafaktor.info).
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    Verfasst von 2Engelbert Hörmannsdorfer
    Was das Zinstal bewirkt – und noch bewirken wird Das Zinsniveau sinkt auf aberwitzige Niveaus: 30-jährige Bundesanleihen rentieren nur noch mit rund 3% p.a. Wohlgemerkt, diese Rendite berücksichtigt nicht das Kursänderungsrisiko bei den Anleihen – diese fallen nämlich im Kurs, wenn das …

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