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    Devisen-Kommentar  1038  0 Kommentare Zu kleine Schritte in Chinas Währungspolitik

    „Die chinesische Notenbank agiert zu zaghaft. Mit den geringfügigen Maßnahmen, die sie momentan zur Aufwertung des Yuan umsetzt, kann sie die Forderungen der Notenbanker und Regierungen weltweit kaum erfüllen”, so eine Einschätzung von Torsten Gellert, Managing Director von FXCM Deutschland. Die chinesische Regierung hatte am Montag auf den Druck der weltweiten Öffentlichkeit reagiert und eine Aufwertung der heimischen Währung zugelassen. Der Yuan notierte prompt bei 6,675 US-Dollar und erreichte damit einen historischen Höchststand.

    Gleichzeitig erklärte der chinesische Notenbankchef Zhou Xiaochuan gestern, der Regierung in Peking sei bewusst, dass sie den Wert der nationalen Währung weiter erhöhen müsse. Er wies allerdings auch darauf hin, dass eine Schocktherapie für das Land gefährlich sei. „Es steht zu erwarten, dass weiterhin nur kleine Schritte zur Aufwertung des Yuan unternommen werden”, meint Gellert. „Aus Sicht der chinesischen Volkswirtschaft ist das zu verstehen. Fallen die heute veröffentlichten Handelszahlen wie schon im Vormonat schlechter aus als erwartet, wäre das ein gutes Argument gegen eine weitere Aufwertung.”

    Dass der Yuan derzeit zu niedrig bewertet ist, würde sich laut Gellert bei einer allzu abrupten Öffnung des chinesischen Devisenmarktes zeigen. Sie könne einen sprunghaften Anstieg des Yuan-Kurses um rund 40 Prozent nach sich ziehen und die Exportnation in ihrem Wirtschaftswachstum deutlich bremsen. Eine schrittweise Öffnung des Devisenmarktes hält der Experte jedoch für sinnvoll: „China muss jetzt entschiedene Schritte unternehmen, um innerhalb kurzer Zeit die freie Konvertibilität des Yuan zu erreichen. Eine stärkere Marktöffnung würde ein faireres Pricing und einen besseren Einblick in die gehandelten Volumina ermöglichen.”

    Schon heute können chinesische und ausländische Banken den Yuan mit Hilfe von Over-the-counter-Brokern in Hong Kong handeln. Banken aus Europa und den USA befinden sich momentan mit China im Gespräch, um den Zugriff auf diesen elektronischen Handel zu erweitern.

    Wichtige Termine für Devisentrader in dieser Woche:

    12.10.2010, Dienstag
    - Deutschland: Verbraucherpreisindex (September)
    - Großbritannien: Verbraucherpreisindex (September)
    - USA: Federal Open Market Committee Meeting Minutes

    13.10.2010, Mittwoch
    - Großbritannien: Arbeitslosenzahlen (September)

    14.10.2010, Donnerstag
    - China Immobilienpreise (September)
    - Devisenreserven (September)
    - Conference Board China August Leading Economic Index

    15.10.2010, Freitag
    - USA: Verbraucherpreisindex (September)
    - USA: Einzelhandelsumsätze (September)
    - USA: University of Michigan Index Verbrauchervertrauen (Oktober)

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    Torsten Gellert
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    Torsten Gellert ist seit Januar 2015 Head of Germany/Austria bei CMC Markets. Schon von 2007 bis 2009 war er mitverantwortlich für die Geschäfte im deutschsprachigen Raum und etablierte in dieser Zeit CMC Markets als größten Anbieter von CFDs und Forex in Deutschland. Der studierte Diplom-Mathematiker startete seine berufliche Karriere 1997 bei der Allianz Versicherung. Nach zehn Jahren in der Versicherungsbranche wechselte er 2007 zu CMC Markets Deutschland in die Geschäftsleitung. 2010 zog es ihn in seine Heimatstadt zurück und er baute das Deutschland-Geschäft des internationalen Brokers FXCM auf.
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    Verfasst von 2Torsten Gellert
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