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    Wochenausblick EURUSD und Dax

    Weichenstellung voraus: US-Wahlen und Fed-Sitzung



    Euro-Dollar:

    Weiter im Höhenflug befindet sich Euro-Dollar. Nach einem Wochenstart bei 1,40 kam die Gemeinschaftswährung zunächst unter Druck, insbesondere durch die überraschende Zinsanhebung der chinesischen Zentralbank. Am Dienstag bildete der Euro bei 1,37 einen Doppelboden, um dann am Folgetag eine fulminante Ralley zu starten - mit einem Tagesgewinn von fast 300pips. Bis zum Wochenende pendelte Euro-Dollar dann zwischen 1,3860 und 1,4050, bevor heute vormittag die 1,4050 knapp überboten wurde.

    Auslöser der heutigen Long-Bewegung sind die Resultate des G-20-Treffens am Wochenende: die USA können unwidersprochen ihre Politik des QE fortsetzen, China erhält mehr Mitsprache und sieht sich mit keinen Forderungen bezüglich einer Aufwertung des Yuan konfrontiert. Hier zeigt sich das taktische Geschick der Chinesen, mit einer leichten Zinsanhebung den Vorwürfen der Amerikaner in Sachen Yuan den Wind aus den Segeln zu nehmen. In der Summe tut also das G-20-Resultat niemandem weh - und keine Nachricht ist in der derzeitigen Marktverfassung schon eine gute Nachricht. Es ist schon erstaunlich, daß die Zinsanhebung der Chinesen die Risikobereitschaft nur ganz kurz unterbrach und Aktien- wie Devisenmärkte mit einem Schulterzucken ihren Optimismus weiter pflegen.

    Wir gehen nun davon aus, daß der Dollar solange unter Druck bleibt, bis die Fed genaue Angaben zum QE geben wird. Vermutlich geschieht dies bei der nächsten Fed-Sitzung am 3.November, und die Devisenmärkte werden die Spekulationen über den Umfang des Programms bis zum letzten Augenblick weitertreiben. Sobald aber die Entscheidung gefallen ist, rechnen wir mit erheblichen Gewinnmitnahmen, da dann die Phantasie aus dem Markt ist. Im Klartext: der Euro hat noch gut eine Woche Zeit, um sich auszutoben, bevor dann die überfällige Gegenbewegung einsetzen wird. Ein Tag vor der Fed-Sitzung stehen dann auch die US-Kongreßwahlen an, sodaß also echte Spannung wohl erst nächste Woche zu erwarten ist.

    Kurzfristig sollte der Euro die 1,40 verteidigen, um die Ausbildung einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation zu vermeiden (4-Stunden-Chart), zumal der steile Aufwärtstrend der Gemeinschaftswährung bereits in der letzten Woche erst einmal gebrochen worden ist. Maximales Potential auf der Oberseite sollte die Zone bei 1,4200 bis 1,4220 sein - hier hat der Euro markanten Widerstand aus Dezember 2009 und Januar 2010.

    Dax:

    Nachdem der Dax mit einem kleinen Abwärtsgap bei 6470 Punkten in die letzte Handelswoche startete, kam am Dienstag mit der Zinsanhebung durch die chinesische Zentralbank der nächste Nackenschlag, den der deutsche Leitindex jedoch wegsteckte und die 6450 locker verteidigen konnte. Von Mittwoch an begann dann ein kontinuierlicher Anstieg, der den X-Dax zum Ende der Handelswoche bei 6620 Punkten schließen ließ.

    Es sind drei Faktoren, die den Dax auf diese Hochs gehievt haben: einerseits die US-Unternehmensergebnisse, andererseits die Erwartung auf das QE der Fed, die vermutlich am 3.November, sprich nächste Woche, genau Zahlen nennen wird; und drittens der Druck auf institutionelle Investoren, die mit dem Ausbruch aus der Seitwärtsrange in Zugzwang geraten sind.

    Punkt eins läuft dabei nach dem bewährten Muster der Wall Street: senke die Erwartungen kurz vor den Ergebnissen so drastisch, daß die Erwartung nicht verfehlt werden kann - so das nette Besipsiel von Intel vor ein paar Wochen, die nach einer Gewinnwarnung dann über den befürchteten Zahlen herauskamen. Punkt zwei - das QE der Fed - ist ein Faktor, der vermutlich nach der nächsten Fed-Sitzung Anfang November wegfallen wird, nach dem Motto "buy the rumor, sell the fact". Punkt drei - der Investitionsdruck der Institutionellen - dürfte sich ebenfalls demnächst erschöpfen, da die Aktienmärkte etwas heiß gelaufen sind und zumindest eine gesunde Zwischenkorrektur einlegen sollten.

    Als "Unbekannte" kommen dann die US-Wahlen Dienstag in einer Woche hinzu: fast immer waren die Aktienmärkte aufgrund der Unsicherheit im Vorfeld solcher Wahlen gefallen, um danach meist impulsiv anzusteigen, da nun Klarheit herrschte. Der Verlauf könnte diesmal genau umgekehrt sein, sprich die Unsicherheit diesmal nach den Wahlen einsetzen, weil der Markt realisiert, daß eine demokratische Pattsituation mit einem geschwächten US-Präsident keine gute Basis für eine Erholung der US-Wirtschaft sein kann - dieser Faktor wird unseres Erachtens von den Marktteilnehmern bislang weitgehend ignoriert.

    Das alles bedeutet nicht, daß die Aktienmärkte vor einem Crash stehen, aber ein Zwischenkorrektur ist allemal möglich und nötig. Übergeordnet will der Markt immer noch nach oben, da die Finanzkrise in den Köpfen der Big Player der Vergangenheit angehört. Solange die von den entscheidenden Notenbanken ermöglichte Liquiditätsduselei anhält, wird eine wirklich scharfe Korrektur ausbleiben. Dennoch: die aktuelle Party verschleiert die Probleme nur, ohne auch nur ein Mindestmaß an Lösungen anzubieten. Die Party wird daher noch weitergehen und vermutlich perspektivisch sogar neue Allzeithochs im Dax bringen. Wenn dann alle Welt schreit, daß die Finankrise nur ein kurzer Ausrutscher innerhalb der Besten aller möglichen Welten war - erst dann kommt der Kollaps, so sicher, wie der Kater dem Vollrausch folgt.

    Charttechnisch ist der Dax naturgemäß im Long-Modus, zumindest solange das ehemalige Jahrehoch bei 6387 nicht unterschritten ist. Wir gehen von einer kurzfristigen Korrektur zunächst bis in die Zone 6450 aus, zumal der Optimismus vor den zahlreichen Dax-Unternehmensergebnissen in dieser Woche gigantisch groß ist. In der nächsten Woche werden die Karten dann mit den US-Wahlen sowie der Fed-Sitzung neu gemischt.

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    Viel Erfolg in der Umsetzung wünscht Ihnen
    Markus Fugmann



    Markus Fugmann
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    Markus Fugmann ist Chefanalyst der actior AG und Redakteur bei www.finanzmarktwelt.de. Die actior AG bietet Selbsthändlern die Möglichkeit, an allen gängigen Märkten der Welt im Bereich CFDs, Futures, Aktien und Devisen zu Top-Konditionen zu handeln. Darüber hinaus erhalten Kunden kostenlose Informationsabende, Seminare, One-to-One Coaching, allgemeine Einführungen in die Handelsplattformen und Märkte.
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    Verfasst von Markus Fugmann
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