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    Solar-Aktien  2437  0 Kommentare Chinas opportunistische Solar-Politik

    Fast alle großen Wirtschaftsnationen haben sich in den vergangenen Jahren eine „klimafreundliche“ Politik auf die Fahnen geschrieben. Ein elementarer Bestandteil davon ist die Förderung alternativer Energieformen, und insbesondere der Solarenergie. Dabei werden die Akzente aber völlig unterschiedlich gesetzt. Und da die Solarwirtschaft mittlerweile Milliarden umsetzt, spielen in vielen Fällen auch nationale Egoismen eine große Rolle.

    Die Volksrepublik China hat im Solarbereich besonders ambitionierte Pläne. Anders als in Deutschland und in vielen europäischen Staaten ging es dort bisher aber nicht darum, mit Milliarden-Subventionen den Bau möglichst vieler Anlagen zu fördern. Stattdessen zog es Peking vor, das viele Geld direkt in die Solar-Unternehmen vor Ort zu pumpen. Auch 2010 flossen hier wieder Milliarden-Förderungen – vor allem in Form verbilligter Kredite – in die Branche. Das Ergebnis dieser Entwicklung ist, dass China heute über die global führende Solarindustrie verfügt.

    Natürlich wird China auch auf eigenem Boden den Bau von Solaranlagen fördern. Seit einigen Jahren ist hier von Kapazitäten von rund 20.000 Megawatt die Rede, die bis 2020 hochgezogen werden sollen. Passiert ist bisher aber noch nicht viel. Die vielen angekündigten Großprojekte kamen nur schleppend in Gang. Ein hochrangiger chinesischer Offizieller erklärte jüngst gegenüber „Bloomberg“, dass noch nicht einmal über die Strukturen der künftigen chinesischen Solarförderung entschieden worden sei. Die Prüfung der Gegebenheiten, so der chinesische Solar-Experte, werde noch mindestens ein Jahr in Anspruch nehmen.

    Die Strategie der chinesischen Planer ist relativ klar: Zwar soll China mittelfristig auch bei der Nutzung der Solarenergie eine Führungsrolle übernehmen. Die riesigen Mengen an Solarzellen, die dafür nötig sind, kann man aber in einigen Jahren viel billiger als heute bekommen. Dementsprechend werden die dortigen Produzenten erst einmal auf Export getrimmt. Erst wenn die Solar-Förderung im Westen tatsächlich einen signifikanten Umsatzrückgang verursacht, wird auch China selbst in die Bresche springen. Somit wird das Reich der Mitte seinen Solarstrom deutlich günstiger produzieren können als die Förderländer der ersten Stunde.

    Dass sich Solarpanels in den kommenden Jahren nochmals deutlich verbilligen werden, gilt als ausgemachte Sache. Der Konkurrenzdruck unter den Anbietern ist hoch, und immer mehr Produktionskapazitäten kommen an den Markt. Der Wettbewerbsdruck wird sich weiter verschärfen, und die chinesischen Hersteller werden dafür der entscheidende Schrittmacher sein. Schon in den vergangenen Jahren waren es größtenteils die Chinesen, die den Markt mit immer neuen Preissenkungsrunden aufmischten.

    Der eigentliche Boom der globalen Solarindustrie steht noch bevor, denn immer günstigere Modulpreise sollten in den kommenden Jahren für einen erheblichen Nachfrageschub sorgen. Davon werden aber nur die Anbieter profitieren, die sich im Wettbewerb durchsetzen können. Die entscheidenden Voraussetzungen dafür sind technologische Innovationen, eine effiziente und großvolumige Produktion und eine starke finanzielle Basis. Angesichts dessen halten die chinesischen Anbieter auf diesem Zukunftsmarkt weiterhin alle Trümpfe in der Hand.

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    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    Verfasst von 2Gerhard Heinrich
    Solar-Aktien Chinas opportunistische Solar-Politik Während andere Länder den Bau von Solaranlagen fördern, pumpt China seine Fördermilliarden direkt in die Solarzellen-Produzenten.