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    Wochenausblick  1608  0 Kommentare
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    EURUSD + Dax - Seite 2

    Euro-Dollar:

     

     Das sah letzte Woche zunächst gut aus für Euro-Dollar: nach einem Start knapp unter 1,41 tendierte die Gemeinschaftswährung zunächst konstant nach oben und erreichte schließlich am Freitag sein Wochenhoch knapp unter der 1,4350. Von dort aus ging es jedoch heftig und stetig nach unten, am heutigen Montag fällt der Euro dann sogar unter die 1,40.

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    Was war Auslöser dieser seit Freitag heftigen Abwärtskorrektur? Es ist eine Gemengelage an negativen Nachrichten und Äußerungen, die den Euro derzeit so schwer belasten. Da ist zunächst einmal Norwegen, das sich weigert, sich an weiteren Krediten für Griechenland zu beteiligen. Zwar ist die Summe, um die es hier geht, recht kläglich, doch ist die Signalwirkung einer solchen Aussage nicht zu unterschätzen. Der zweite Faktor ist die Senkung des Ratingausblicks Italiens auf negativ durch S&P, sodaß nun ein weiteres Euro-Land in den Fokus der Finanzmärkte gerät. Der dritte Faktor ist schließlich die Herabstufung Griechenlands durch Fitch, und das um gleich drei Stufen auf nunmehr B- (also "Ramsch"!).

    Als wäre das des Schlechten nicht schon zuviel, meldete sich am Freitag der neue Bundesbankchef Jens Weidmann zu Wort. Und seine Aussagen haben eine ganz enorme Sprengkraft: Weidmann betonte, daß im Falle einer Laufzeitverlängerung für griechische Anleihen - also die sogenannte "sanfte Umschuldung" - die EZB vermutlich griechische Anleihen nicht mehr als Sicherheitshinterlegung von Banken akzeptieren würde. Was bedeutet das? Zunächst einmal müßten diejenigen Banken, die griechische Anleihen als Sicherheit bei der EZB hinterlegt haben, nunmehr neue Sicherhietsleistungen bringen, was dann sofort auf das Eigenkapital negativ durchschlägt. Dazu kommt, daß die Banken dann gezwungen wären, Abschreibungen auf ihre Griechen-Bonds vorzunehmen. Hauptleidtragender wären hier griechische Banken, die als Haupteigner griechischer Staatsanleihen somit faktisch kaum mehr in der Lage wären, sich von der EZB Liquidität zu besorgen. Das wiederum dürfte die Hellas-Banken letztlich in den Bankrott treiben, was wiederum für andere Banken erhebliche Auswirkungen hätte.

    Das sind die bekannten Fakten. Weniger bekannt ist, daß bei den spanischen Kommmunen noch jede Menge finanzielle Leichen im Keller liegen, die nach den gestrigen Wahlen in dem iberischen Land mit zahlreichen kommunalen Regierungswechseln wohl demnächst ans Licht kommen werden. Man gewinnt bei den sogenannten PIGS-Ländern ohnehin den Eindruck, daß wir bislang nur die Spitze des Eisbergs gesehen haben.

    Ein weiteres Probelm ist die Konstitution der EU. Da sind jede Menge Köche an einem Brei, mit unterschiedlichen Interessen und täglich wechselnden Aussagen - so etwa der Chef der Eurogruppe Junker, der bislang immer eine Umschuldung Griechenlands ausgeschlossen hatte, nun aber offensichtlich umgeschwenkt ist. So lange man seitens der EU die Politik des immer neue Löcher Stopfens forstetzt, wird der Euro zum Abschuß frei gegeben sein. Eine Lösung wäre zwar in jeder Hinsicht schmerzhaft, aber wohl nicht mit den Folgen zu vergleichen, die damals die Lehman-Pleite hatte. Wir jedenfalls gehen davon aus, daß diese Einsicht bei den EU-Verantwortlichen auf absehbare Zeit nicht vorhanden sein wird, bis es dann zu spät ist und eine Umschuldung dann doch kommen muß - mit dann wirklich heftigen Folgen.

    Charttechnisch ist der Euro zwar bereits ausgebombt, doch gehen wir davon aus, daß aus den oben genannten Gründen die Talfahrt der Gemeinschaftswährung weiter gehen wird. Wir stehen vermutlich erst am Beginn einer Trendwende, die in den nächsten Wochen und Monaten eine kontinuierliche Stärkung des Dollars bringen wird. Unser erstes Kursziel auf der Unterseite liegt nun bei 1,3850 (wichtige Niveaus aus Januar und März 2011). Auf der Oberseite müßte der Euro den Bereich 1,4330-50 überwinden, um wieder etwas Frühlingsluft zu schnuppern. Das halten wir jedoch derzeit für sehr unwahrscheinlich.

     

     

    Dax:

     

    Letztendlich im Minus endete die letzte Handelswoche im Dax. Nach einem Start bei 7350 Punkten konnte der deutsche Leitindex am Dienstag zunächst die wichtige Unterstützung bei 7250 Punkten halten und schien dann am Donnerstag über den Widerstand bei 7400/10 ausbrechen zu können. Doch war bei 7416 Punkten bereits das Wochenhoch erreicht, am Freitag sorgten die Horrormeldungen um Griechenland für Ernüchterung und ließen den Dax zeitweise unter die 7250er-Unterstützung fallen. Am heutigen Montag eröffnet der Dax dann mit einem Abwärtsgap und fällt in Richtung 7100.

    Mit Bruch der 7250er-Unterstützung hat der Dax seinen Weg für die nächsten Wochen gefunden, nachdem der Index nun mehrfach an der 7400/10 gescheitert war. Fundamental ist der Rückgang ohnehin gerechtfertigt: die Daten aus der Eurozone und den USA weisen allesamt nach unten. Die Aufwärtsdynamik nach der Krise ist nun vorbei, die immer wieder gefeierte Erholung stellt sich nun als Stohfeuer heraus. Auch in den sogenannten Schwellenländern beginnt es hinter den Kulissen zu knirschen, die rigidere Geldpolitik dieser Länder sorgt nun für die lange erwartete Abkühlung, die in China zu einer harten Landung führen wird. Hinzu kommt, daß bald auch die Erdbeben/Tsunami-Auswirkungen der Japan-Katastrophe in den ökonomischen Daten sichtbar werden, was für viele Marktteilnehmer überraschenderweise eine Überraschung sein wird.

    Unsere These ist nun, daß wir das Jahreshoch im Dax bereits gesehen haben. Neben den ökonomischen Daten unterfüttert unsere These vor allem das Abdrehen des Geldhahns durch die EZB, nun aber auch durch die Fed. Das letzte Fed-Protokoll hat klar gemacht - allerdings von den meisten Marktteilnehmern offenkundig unbemerkt - daß von dieser Seite keine Hilfe mehr zu erwarten ist. Langsam aber sicher beginnt sich diese Erkenntnis nun doch durchzusetzen, wenngleich die alten psychologischen Mechanismen (Bernanke wird uns helfen!) immer noch virulent in den Köpfen stecken.

    Neben den fundamentalen Faktoren und der endenden Liquiditätsduselei kommt nun die Schuldenproblematik in den USA und Europa hinzu. Es ist ja schon erstaunlich, daß dieses über den Märkten hängende Damoklesschwert häufig einfach verdrängt wird. Aber wie es nun mal so ist im Leben, kann man zwar eine Zeitlang bestimmte Probleme verdrängen, aber irgendwann fallen sie einem dann doch auf die Füße. Und dann eben umso schmerzhafter. Man hat nicht den Eindruck, daß die Verantwortlichen diesseits und jenseits des Atlantiks den Willen geschweige denn ein Rezept haben, diese Problematik wirklich ernsthaft anzugehen. Man stopft Löcher und erklärt dann, daß man nun das Problem gelöst habe und alles wieder gut sei. Bis dann das nächste Loch auftaucht, für das man die nächste endgültige Lösung findet.

    Charttechnisch ist der Dax nun deutlich angeschlagen. Der Bruch der 7250 sollte als Mindestziel die 7000 aktivieren, nächstes Ziel wäre dann 6850 bzw. 6800. Auf der Oberseite warten nun Widerstände bei 7250, wichtiger aber bei 7400/10. Wie beim Euro fehlt uns der Glaube, daß der Dax dieses Niveau noch einmal zeitnah überwinden kann - jetzt, da Osama Bin Laden schon tot ist und schlicht ein Feind fehlt, dessen Tötung man mit einem Kursfeuerwerk feiern könnte.

     

     Haben Sie Fragen?  Weitere Informationen unter anderem zu Seminaren direkt vom Autor:

     

    Markus Fugmann

    fugmann@actior.de

    Tel.:040/44809860

    www.actior.de



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    Markus Fugmann
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    Markus Fugmann ist Chefanalyst der actior AG und Redakteur bei www.finanzmarktwelt.de. Die actior AG bietet Selbsthändlern die Möglichkeit, an allen gängigen Märkten der Welt im Bereich CFDs, Futures, Aktien und Devisen zu Top-Konditionen zu handeln. Darüber hinaus erhalten Kunden kostenlose Informationsabende, Seminare, One-to-One Coaching, allgemeine Einführungen in die Handelsplattformen und Märkte.
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    Verfasst von Markus Fugmann
    Wochenausblick EURUSD + Dax - Seite 2 Die Zeit der Hausse ist vorbei!

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