Egbert Prior: Softing auf Rekordkurs
Nach dem Schlachtfest an den Börsen finden sich besonders unter den Nebenwerten echte Schnäppchen. Nehmen Sie Softing. Wir hatten Ihnen den Spezialisten für industrielle Automatisierung und Fahrzeugelektronik letzten Dezember im Hinblick auf den turnaround empfohlen. Zu dieser Zeit kostete das Papier 2,80 Euro. Bis Ende April spurtete die Aktie in der Spitze auf 4,84 Euro. Jetzt ist sie wieder für 3,50 Euro zu haben und auf diesem Niveau ein klarer Kauf. Softing liefert unter anderem Testgeräte für Autohersteller wie Daimler oder Porsche, die beispielsweise in Werkstätten zum Einsatz kommen. Das erste Halbjahr war das beste der Unternehmensgeschichte. Der Umsatz kletterte um etwa 30% auf 18 Millionen Euro, der operative Gewinn hat sich sogar verzehnfacht auf 2 Millionen. Der Gewinn 27 Cent je Anteilsschein. Vorsichtig geschätzt, springen im Gesamtjahr 50 Cent Profit je Aktie heraus. Das KGV nur 7. Besonders zuversichtlich stimmt der hohe Auftragseingang, der per 30.6. um etw 50% auf 21 Millionen zulegte. Für den laufenden Turnus stellt Vorstandschef Wolfgang Trier 35 Millionen Erlöse in Aussicht das wäre Rekord. Das Unternehmen hat keine Bankschulden, Eigenkapitalquote ca. 60%. Etwa 6,6 Millionen Euro liegen netto in der Firmenkasse ein schönes Polster in turbulenten Zeiten. Für 2012 steuert Unternehmenslenker Trier, der mehr als 20% der Anteile hält, weitere Zuwächse an. Freilich liegt der Ausgabepreis des Börsengangs im Jahr 2000 von 14,50 Euro noch in weiter Ferne.
Lesen Sie auch