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    Wöchentlicher Devisenkommentar  1455  0 Kommentare Die Märkte sind zu ängstlich

    Konjunktursorgen und ein Treffen zwischen Angela Merkel und Nicolas Sarkozy, bei dem zwar viel gesprochen, aber nichts beschlossen wurde - das sind die Gründe, die an der Börse für den erneuten Kursrutsch der großen europäischen Indizes am heutigen Donnerstag am häufigsten genannt werden.

    Dass es keine konkreteren Anlässe gibt, ist ein Zeichen dafür, wie viel Nervosität im Markt ist. Für Anleger bedeutet das, besonders vorsichtig zu sein. Die Volatilität, mit der die Nervosität am Markt gemessen wird, ist so hoch wie seit der Lehman-Pleite nicht mehr.

    „Nervosität neigt zu Übertreibungen - und ein vorsichtiger Einstieg in den Aktienmarkt kann wieder lohnen", sagt Torsten Gellert, Managing Director von FXCM Deutschland. Zwar warnt der Experte vor vorschnellem Optimismus, da im aktuell sehr schwankungsanfälligen Markt jederzeit Rückschläge möglich sind. „Trotzdem sollten Anleger langsam beginnen, gezielt wieder erste Long-Positionen aufzubauen."

    Speziell für den Donnerstagnachmittag empfiehlt er jedoch besondere Vorsicht. Eine ganze Reihe an Konjunkturdaten stehen in den USA zur Veröffentlichung an. „Bei der aktuellen Nervosität können diese Nachrichten die Kurse stark bewegen", gibt er zu bedenken. „Eine Chance für Daytrader, aber für langfristige Investments auch ein Risiko."

    Besonders spannend ist zudem seit Tagen das traditionell eher langweilige Währungspaar EUR/CHF. Angetrieben von Spekulationen, dass die Schweizer Zentralbank massiv eingreifen könnte, um den Franken gegenüber dem Euro abzuwerten, indem der Kurs fest an den Euro angebunden wird, war der Wechselkurs EUR/CHF in den vergangenen Tagen vom Allzeithoch bei fast 1:1 wieder auf rund 1,15 gefallen. Die Maßnahme wäre außergewöhnlich gewesen und auch eher unwahrscheinlich, aber alleine das Gerücht hat gereicht, um den Franken zu schwächen. Das nun von der Zentralbank gewählte Mittel ist weniger radikal: Investoren, die den Schweizer Franken über Nacht halten, bekommen dafür keine Zinsen, sondern müssen im Gegenteil dafür bezahlen.

    „Das macht das Halten von Schweizer Franken natürlich unattraktiv", sagt Gellert. „Dennoch bleibt der Trend zum tendenziell stärkeren Franken intakt. Die Währung profitiert von der Unsicherheit um die Zukunft des Euro und seine diversen Rettungsmechanismen. So lange es dort keine richtungsweisende Entscheidung gibt, sollte dieser Trend auch intakt bleiben." Allerdings gelte auch hier erhöhte Vorsicht: „Die Volatilität hat sich beim Währungspaar EUR/CHF zuletzt deutlich erhöht. Kurzfristige Ausreißer sind jederzeit möglich."

     

     



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    Torsten Gellert
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    Torsten Gellert ist seit Januar 2015 Head of Germany/Austria bei CMC Markets. Schon von 2007 bis 2009 war er mitverantwortlich für die Geschäfte im deutschsprachigen Raum und etablierte in dieser Zeit CMC Markets als größten Anbieter von CFDs und Forex in Deutschland. Der studierte Diplom-Mathematiker startete seine berufliche Karriere 1997 bei der Allianz Versicherung. Nach zehn Jahren in der Versicherungsbranche wechselte er 2007 zu CMC Markets Deutschland in die Geschäftsleitung. 2010 zog es ihn in seine Heimatstadt zurück und er baute das Deutschland-Geschäft des internationalen Brokers FXCM auf.
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    Verfasst von 2Torsten Gellert
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