Smart Investor Weekly 41/2011
Der Unterschied zwischen – Sozialismus und Kapitalismus
Falscher Anreiz
Bereits die Stützung der Dexia Bank im Jahr 2008 war systemgemäß logisch: Keiner der großen Finanzakteure darf Pleite gehen, insbesondere wenn er großzügiger Kreditgeber staatlicher Einheiten ist
(wie die Dexia für viele französische Kommunen). Dies ist natürlich ein verhängnisvolles Anreizsystem. Es galt immer größer zu werden und immer höhere Risiken einzugehen, um jene Liga der „Too big
to fail“-Banken zu erreichen. Wer in dieser Liga spielt, kann dann nämlich extrem hohe Gewinne einstreichen, während er das Risiko auf die Allgemeinheit abwälzt. Die allermeisten Banken wären schon
längst bankrott, würden sie ihre Assets zu der entsprechenden Marktbewertung in ihren Bilanzen führen. Da sie dies aber nicht müssen, sondern diese vielmehr einfach zu Einkaufspreisen bilanzieren
oder gar vollständig außerhalb der Bilanz führen dürfen, kommt die traurige Wahrheit immer nur häppchenweise ans Tageslicht.
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Bankrotte werden nicht zu gelassen
Ein Bankrott einer Bank würde aufgrund der weltweiten Vernetzung der Finanzindustrie einen Dominoeffekt auslösen. Dies darf nicht sein. Also werden Banken, deren Bankrott sich nicht weiter
verschleiern oder mittels Garantien verzögern lässt, verstaatlicht. Ein Szenario, welches wir schon lange formuliert haben, zuerst in der Ausgabe 7/2008 „Bombe im Bankensektor“.
Dank unserem
Geldsystem, in welchem Geldschöpfung aus dem Nichts stattfindet, können diese Prozesse sogar relativ lange verzögert werden, bis der Staat schließlich doch gezwungen ist, die entsprechenden Banken
unter seine Fittiche zunehmen. Für die angehäuften Verluste steht der Staat dann gerade. Dieses Geradestehen wird über immer neue Schulden bezahlt. Genau hierin sieht Smart Investor einen der
wichtigsten Treibsätze für den Crack-up-Boom. In einem solchen Boom steht der reale Kapitalerhalt an oberster Stelle. Deshalb haben wir auch in diesem Jahr wieder unsere Oktoberausgabe diesem Thema gewidmet. Da zum Kapitalerhalt auf jeden Fall Edelmetalle gehören, stellt sich die Frage nach der
richtigen Lagerung. Lesen hierzu das Interview mit Smart Investor Kolumnist und
Gründer der GoldMoney Foundation, James Turk.