Wo das wirkliche Problem liegt
Die jetzigen Vereinbarungen in Europa, sich für die Finanzmärkte wieder schön zu machen, überall Schuldenbremsen einzusetzen und einen Schuldenabbau durchzuführen, haben natürlich durchaus Charme.
Doch was nutzt aller Charme, wenn es ans Fressen geht? Noch niemals in der Geschichte hat eine ganze Gruppe wirtschaftlich eng verbundener Staaten eine parallele Sparpolitik gemacht – und diese überlebt.
In der Vergangenheit ist natürlich fahrlässig mit dem Schuldenmachen umgegangen worden. Doch man kann die eine Fahrlässigkeit nicht mit einer anderen aus der Welt schaffen.
Europas Chancen als Mager-Models auf den Laufstegen dieser Welt sind nicht unbedingt glorreich einzuschätzen.
Nicht ohne Grund sind alle Staaten bisher Krisen mit einer expansiven Politik angegangen. Dass die jetzige Krise mit der exakt umgekehrten Strategie erfolgreich bewältigt wird, ist eher als unwahrscheinlich einzustufen.
Und vergessen Sie bitte nie: Die wirkliche Wahrheit liegt jenseits des Geldes. Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, Erster Teil, Leipzig 2011, 506 Seiten, 18 Euro, ISBN 978-3862684083.
Das Geld hat den Menschen aus langen historischen Abhängigkeiten befreit. Wer heute etwas haben möchte, bezahlt mit Geld und muss keine anderweitigen Gegenleistungen mehr anbieten. Die meisten Bereiche unseres Lebens liegen allerdings jenseits des Geldes. Wie steht es jedoch jenseits des Geldes mit der Freiheit? Bernd Niquet verfolgt den Lebensweg einer Gruppe von Menschen und stellt fest, dass selbst der Wegfall materieller Restriktionen uns nicht von unseren alten Fesseln befreit. Im Gegenteil, die Vergangenheit bestimmt weit stärker über uns als die gesamte Geldsphäre das je vermag.
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