Hoffnung für Juniors

Rohstoff-Fonds will Frühphasenprojekte finanzieren

Während sich Finanzierungen für die Entwicklung von Rohstoffprojekten aufgrund der Finanzmarktkrise zunehmend schwieriger gestalten, kommt ein neuer großer Venture-Capital-Fonds an den Markt. Dieser will Frühphasenprojekte im Rohstoffsektor in Afrika mit Finanzierungen unterstützen.

Zwei massive Finanzmarktkrisen in den vergangenen fünf Jahren haben das Umfeld für Finanzierungen von Projekten in vielen Bereichen der Wirtschaft deutlich erschwert. Prominente Beispiele sind die Finanzierung von Windenergieprojekten sowie die Erkundung und Erschließung von Rohstoffvorkommen. Während die cash-starken Majors der Branche aufgrund der immer noch vergleichsweise hohen Rohstoffpreise die Entwicklung ihrer Projektpipelines aus den operativen Cashflows finanzieren können, steht vielen kleineren Rohstoffunternehmen diese Kapitalquelle nicht zur Verfügung. Sie verfügen über noch keine Produktion, sodass man andere Wege gehen muss, um die Weiterentwicklung zu finanzieren.

De facto besteht bei Juniors der Rohstoffbranche über viele Jahre Kapitalbedarf, der immer wieder gestillt werden muss. Die Erschließung von Rohstoffvorkommen verschlingt viele Millionen Dollar, erst recht der Aufbau einer Produktion über oder gar unter Tage. So ist es normal, dass Juniors Jahr für Jahr weltweit viele Milliarden Dollar einsammeln. Doch die Sorgen um die weltweite Konjunkturentwicklung und vor allem der stark unter Druck stehende Bankensektor sorgen nun für einen Kapitalmangel.

Das stellt vor allem die Juniors, die über keine große Marktkapitalisierung und Finanzdecke fungieren, vor große Probleme und bringt Entwicklungsprojekte in Gefahr. Einige Gesellschaften versuchen über abgespeckte Projekte oder den stufenweisen Ausbau der Vorkommen das Finanzierungsproblem zu lösen. Zudem werden die Rufe aus der Branche lauter, dass spezielle Fonds aufgelegt werden, die helfen, die zukünftige Versorgung mit wichtigen Rohstoffen zu sichern.

Ein solcher Fonds hat seine Aktivitäten bereits gestartet und bringt dringend benötigte 120 Millionen Dollar an den Markt: Der 2. New Africa Mining Fund dürfte in den kommenden Wochen und Monaten aus seinem Kapital in die ersten Projekte auf dem afrikanischen Kontinent investieren. Investiert wird mit Ausnahme von Uran und Diamanten in alle möglichen Rohstoffe. Der Venture-Capital-Fonds konzentriert sich dabei vor allem auf Projekte in früheren Phasen, in denen man sich mit größeren Minderheitsbeteiligungen engagiert. Der 2. New Africa Mining Fund begleitet diese durch ihre Entwicklung und verkauft die Anteile im Erfolgsfall später an kapitalkräftige Interessenten.

Der 2. New Africa Mining Fund ist Nachfolger einer Erfolgsgeschichte, mit denen die Geldgeber eine Verzinsung von 26 Prozent erzielt haben. Der neue Fonds soll ähnlich starke Renditen erzielen, die Investmententscheidungen aber auch stärker unter anderem von Umwelt- und sozialen Faktoren abhängig machen. Die Geldgeber sind große Namen, unter ihnen finden sich unter anderem eine Gesellschaft des Rohstoffriesen BHP Billiton (WKN: 850524), die Weltbank, die African Development Bank sowie auch eine Tochtergesellschaft der staatlichen deutschen KfW-Bankengruppe.

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