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    DailyFX Trading Ausbildung  6490  0 Kommentare Welches ist der Hauptfehler, den Forex-Trader begehen?

    Zusammenfassung: Retail-Trader haben zu mehr als 50% Recht, büßen jedoch mehr Geld bei Verlusttrades ein, als sie bei Gewinntrades an Profiten bringen. Trader sollten Stops und Limits einsetzen, um ein Chance-/Risikoverhältnis von 1:1 oder mehr zu erreichen.

    Von David Rodriguez, Quantitative Strategist bei DailyFX und Timothy Shea

     

    Heftige Bewegungen des US Dollars gegenüber dem Euro und anderer Währungen haben dazu beigetragen, den Forex-Handel beliebter als je zuvor zu machen, jedoch wurde der Zugang an neuen Tradern mehr als wettgemacht durch den Abgang bereits bestehender Trader.Warum kommt es durch größere Währungsschwankungen zu zunehmenden Verlusten bei den Händlern? Um der Sache auf den Grund zu gehen, hat sich das Researchteam von DailyFX die Mühe gemacht, die zusammenfließenden Handelsdaten aus Tausenden von FXCM-Livekonten in dieser Hinsicht näher zu untersuchen. In diesem Artikel geht es um den größten, von Forex-Händlern begangenen Fehler und außerdem um die Art und Weise, wie man angemessen handeln sollte.David Rodriguez, Quantitative Strategist bei DailyFX stellte das Ergebnis dieser Untersuchung bei der FXCM Currency Trading Expo vor.

     

    Warum verliert der durchschnittliche Forex-Trader sein Geld?

     

    Viele Forex-Trader haben sehr viel Erfahrung mit dem Handel in anderen Märkten und ihre technische und grundlegende Analyse ist oft recht gut. In der Tat haben, bei den beliebtesten Währungspaaren, in denen FXCM-Kunden handeln, die Retail-Trader in mehr als 50% aller Fälle Recht:

     

    Wie häufig haben Retail-Trader recht?

     

     

    Das Diagramm zeigt das Ergebnis von Datensätzen aus mehr als 12 Mio. tatsächlichen Handelsgeschäften, die von FXCM-Kunden weltweit in 2009 und 2010 getätigt wurden. Es zeigt die 15 beliebtesten Währungspaare, in denen Kunden handeln. Der blaue Balken zeigt die Handelsgeschäfte in Prozent, die mit einem Gewinn für den Kunden endeten. Der rote Teil des Balkens zeigt die Handelsgeschäfte in Prozent, die für den Kunden zu einem Verlust führten. So erzielten FXCM-Kunden beispielsweise bei EUR/USD, dem beliebtesten Währungspaar, in 59% ihrer Handelsgeschäfte einen Gewinn, und verloren bei 41% ihrer Handelsgeschäfte.

    Da Trader also in mehr als der Hälfte aller Fälle Recht haben, warum verlieren dann die meisten Forex-Trader Geld?

    Durchschnittlicher Gewinner zu Verliern

     

     

    Das obige Diagramm gibt hier die Antwort. In blau ist die durchschnittliche Anzahl von Pips angegeben, die die Trader bei gewinnbringenden Handelsgeschäften erwirtschaftet haben. In rot ist die durchschnittliche Anzahl von Pips angegeben, die bei Verlustgeschäften eingebüßt wurden. Nun können wir ganz genau sehen, warum Händler Verluste machen, obschon sie in mehr als der Hälfte aller Fälle Recht haben. Sie verlieren mehr Geld bei ihren Verlustgeschäften als sie bei Ihren Gewinnen erwirtschaften.Nehmen wir einmal den EUR/USD als Beispiel. Wir wissen, dass EUR/USD Handelsgeschäfte in 59% aller Fälle Gewinne einbringen, jedoch belaufen sich die Verluste der Händler bei EUR/USD auf durchschnittlich 127 Pips, während die Gewinne nur bei durchschnittlich 65 Pips liegen. Während die Händler in mehr als der Hälfte aller Fälle Recht hatten, verloren Sie fast zweimal soviel bei ihren Verlustgeschäften, als sie bei ihren Handelsgewinnen erwirtschafteten, so dass sie insgesamt Verluste hinnehmen mussten.Die Bilanz für das sehr volatile Paar GBP/JPY ist sogar noch schlechter. In beeindruckenden 66% aller Fälle hatten die Händler beim GBP/JPY Recht – dies bedeutet zweimal so viele erfolgreiche Handelsgeschäfte als nicht erfolgreiche. Jedoch verloren die Händler insgesamt Geld beim GBP/JPY-Währungspaar, da sie im Durchschnitt nur 52 Pips bei den gewinnenden Handelsgeschäften erzielten, während sie mehr als zweimal soviel – durchschnittlich 122 Pips – bei Verlustgeschäften einbüßten.

     

    Lassen Sie Ihre Gewinne laufen, reduzieren Sie Ihre Verlierer

     

    Diese Empfehlung ist in der Fachliteratur immer wieder zu lesen. Wenn sich Ihr Handel gegen Sie wendet, stellen Sie ihn glatt. Nehmen Sie einen geringen Verlust hin und versuchen Sie es ggf. später noch einmal. Es ist besser, schon früh einen geringen Verlust hinzunehmen, als später einen großen. Dementsprechend sollten Sie ein Handelsgeschäft, das gut läuft, ruhig noch etwas länger laufen lassen. Es kann sein, dass Sie auf diese Weise noch mehr Gewinne erwirtschaften.Dies hört sich im Grunde einfach an – „arbeiten Sie mehr mit dem, was funktioniert und weniger mit dem, was nicht funktioniert” – geht jedoch wider die menschliche Natur. Wir wollen Recht behalten. Natürlich wollen wir an Verlusten festhalten und hoffen, dass „sich die Dinge zum Besseren wenden“ und dass sich unser Handelsgeschäft als „das Richtige erweist”. In der Zwischenzeit wollen wir unsere gewinnbringenden Handelsgeschäfte früh vom Tisch nehmen, da wir befürchten, die Gewinne wieder einzubüßen, die wir bereits gemacht haben. Dies ist ein sicherer Weg, um bei Handelsgeschäften Geld zu verlieren. Im Börsenhandel ist es wichtiger, Gewinne zu machen, als Recht zu behalten. Trennen Sie sich daher schneller von Ihren Verlusten und lassen Sie Ihre Gewinne weiterlaufen.

     

    Befolgen Sie dazu eine einfache Regel

     

    Es ist recht einfach, dass vorgenannte Problem von Verlustgeschäften zu vermeiden. Befolgen Sie beim Handel eine einfache Regel: Versuchen Sie stets einen höheren Gewinn zu erzielen als den Verlust, den Sie riskieren. Dies ist ein wertvoller Rat, der in fast jedem Buch zum Börsenhandel zu lesen ist. In der Fachsprache wird dies als ein „Chance-/Risikoverhältnis” bezeichnet. Falls Sie es riskieren, die gleiche Anzahl an Pips zu verlieren, die Sie zu gewinnen erhoffen, so liegt Ihr Risiko-/Ertragsverhältnis bei 1 zu 1 (manchmal auch als 1:1 dargestellt). Falls Sie einen Gewinn von 80 Pips und ein Risiko von 40 Pips anpeilen, so haben Sie ein Chance-/Risikoverhältnis von 2:1. Wenn Sie diese einfache Regel befolgen, so können Sie es sich leisten, lediglich bei der Hälfte Ihrer Handelsgeschäfte Recht zu haben und trotzdem noch Gewinne erwirtschaften, da Sie bei Ihren Handelsgewinnen mehr verdienen, als Sie bei Verlustgeschäften einbüßen.Welches Verhältnis sollten Sie benutzen? Dies hängt von der Art des Tradings ab, den Sie durchführen. Jedoch sollte Ihr Mindestverhältnis stets bei 1:1 liegen. Auf diese Art und Weise sind Ihre Gewinne und Verluste, selbst wenn Sie nur bei der Hälfte Ihrer Handelsgeschäfte Recht haben, zumindest ausgeglichen. Im Allgemeinen sollten Sie bei Handelstrategien mit höherer Wahrscheinlichkeit, wie z.B. Strategien für enge Handelsspannen, ein niedrigeres Verhältnis benutzen, vielleicht zwischen 1:1 und 2:1. Bei Handelsgeschäften mit niedrigerer Wahrscheinlichkeit, wie z.B. Strategien für den Trend-Handel, wird ein höheres Chance-/Risikoverhältnis empfohlen, wie z.B. 2:1, 3:1, oder sogar 4:1. Bitte bedenken Sie, dass, je höher das von Ihnen gewählte Risiko-/Ertragsverhältnis ist, desto weniger oft müssen Sie eine genaue Marktrichtung vorhersagen, um im Trading Gewinne zu machen.Halten Sie an Ihrem Plan fest:

     

    Verwenden Sie Stops und Limits

     

    Sobald Sie einen Handelsplan mit dem richtigen Chance-/Risikoverhältnis haben, liegt die nächste Schwierigkeit darin, auch an ihm festzuhalten. Denken Sie bitte daran, dass es ganz normal für den Menschen ist, an Verlusten festhalten zu wollen und Gewinne früh mitzunehmen, jedoch ist dies eine ganz schlechte Handelsstrategie. Wir müssen dies ganz natürliche Verhalten überwinden und unsere Emotionen ganz aus dem Handeln entfernen. Der beste Weg, um dies zu erreichen, besteht darin, Ihren Handel von Anfang an mit Stop-Loss und Limit-Orders einzurichten. Dadurch haben Sie die Möglichkeit, von Anfang an ein entsprechendes Chance-Risikoverhältnis (1:1 oder mehr) zu verwenden, und sich auch daran zu halten. Wenn Sie dies einmal eingerichtet haben, ändern Sie es nicht (eine Ausnahme: Sie können Ihren Stop zu Ihren Gunsten bewegen, um Gewinne zu sichern, wenn sich der Markt zu Ihren Gunsten bewegt).

     

    Stops/Limits

     

     

    Diese Art und Weise des Risikomanagements wird von vielen Tradern auch als „Money Management” bezeichnet. Viele der erfolgreichsten Forex-Trader sehen nur in der Hälfte aller Fälle die Richtung des Marktes korrekt voraus. Da Sie ein gutes Money Management betreiben, trennen Sie sich sehr schnell von ihren Verlusten und lassen ihre Gewinne weiterlaufen, so dass ihre Handelsbilanz insgesamt profitabel ist.

     

    Funktioniert dies wirklich?

     

    Auf jeden Fall. Es gibt schon einen Grund, warum dies von so vielen Händlern empfohlen wird. Sie sehen den Unterschied recht deutlich in dem nachfolgenden Schaubild.

     

    Stop vs. Ohne Stop

     

    Die zwei farbigen Linien des Diagramms oben zeigen die hypothetischen Erträge einer grundlegenden RSI-Handelsstrategie zum Währungspaar USD/CHF in einem 60-minütigen Chart. Dieses System wurde entwickelt, um eine Strategie nachzustellen, die von sehr vielen FXCM-Kunden angewendet wird, die in der Regel Range-Trader sind. Die blaue Linie zeigt die „rohen“ Erträge, wenn wir das System ohne Stops oder Limits laufen lassen. Die rote Linie zeigt, wie die Ergebnisse aussehen, wenn wir Stops und Limits einsetzen. Die Verbesserung der Ergebnisse ist recht eindeutig.Unser „rohes“ System folgt den FXCM-Kunden auch noch in anderer Hinsicht – zwar ist der Gewinnprozentsatz hoch, jedoch sind die Geldeinbußen bei den Verlustgeschäften höher als die Gewinne bei den profitablen Geschäften. Die Handelsgeschäfte des „rohen“ Systems zeigen Gewinne von beeindruckenden 65% während der Testphase, weisen jedoch Verluste von durchschnittlich $200 bei Handelsverlustgeschäften auf, während sie bei den Handelsgewinnen durchschnittlich nur $121 erwirtschaften.Für unsere Stop- und Limit-Einstellungen in diesem Modell wählen wir einen Stop von konstant 115 Pips, und ein Limit von 120 Pips, dadurch erhalten wir ein Risiko-/Ertragsverhältnis von etwas mehr als 1:1. Da es sich hierbei um eine RSI-Strategie für Trading-Ranges handelt, würden wir durch ein niedrigeres Chance-/Risikoverhältnis bessere Ergebnisse erzielen, da dies eine Handelstrategie mit hoher Trefferquote ist. 56% der Handelsgeschäfte in diesem System sind profitabel.Beim Vergleich dieser beiden Ergebnisse wird ersichtlich, dass nicht nur das Gesamtergebnis mit Stops und Limits besser ausfällt, sondern dass auch die positiven Ergebnisse beständiger sind. Inanspruchnahmen sind in der Regel geringer und die Kapitalkurve zeigt einen geglätteten Verlauf.Außerdem läßt sich allgemein feststellen, dass ein Chance-Risikoverhältnis von 1:1 oder höher gewinnträchtiger ausfällt, als wenn es niedriger wäre. Das nächste Schaubild zeigt eine Simulation für Geschäfte, die mit einem Stop von 110 Pips pro Handel belegt sind. Das System zeigte den besten Gesamtgewinn bei einem Chance-Risikoverhältnis von ungefähr 1:1 oder 1,5:1. Im folgenden Diagramm zeigt die linke, vertikale Achse die Gesamterträge, die vom System über die Zeit generiert wurden. Die nach rechts verlaufende, horizontale Achse zeigt die Chance-Risikoverhältnisse. Deutlich erkennbar ist ein steiler Anstieg genau bei Erreichen des Verhältnisses von 1:1. Bei höheren Chance-Risikoverhältnissen sind die Ergebnisse im Großen und Ganzen ähnlich wie bei dem Chance-Risikoverhältnis von 1:1.

     

    CRV

     

     

    Wiederum stellen wir fest, dass es sich auch in diesem Fall um eine Handelsstrategie mit hoher Trefferquote handelt (enge Handelsspanne), so dass ein niedriges Chance-Risikoverhältnis wahrscheinlich gut funktionieren wird. Bei einer Trend-Strategie würden wir mit besseren Ergebnissen zu einem höheren Chance-Risikoverhältnis rechnen, da Trends sehr viel länger zu unseren Gunsten fortlaufen können als eine Preisbewegung mit enger Handelsspanne.

     

    Spielplan: Welche Strategie sollte ich anwenden?

     

    Traden Sie Forex mit Stops und Limits zu einem Chance-Risikoverhältnis von 1:1 oder höherWenn Sie einen Trade platzieren, stellen Sie bitte sicher, einen Stop-Loss-Order zu verwenden. Ihr Gewinnziel sollte stets mindestens genauso weit von Ihrem Eröffnungspreis entfernt liegen wie Ihr Stop-Loss. Sie können Ihr Preisziel natürlich höher wählen und sollten sich dabei auf ein Chance-Risikoverhältnis von 2:1 oder mehr beim Trend-Handel einstellen. Dann brauchen Sie die Marktrichtung nur in der Hälfte aller Fälle korrekt vorhersehen und verdienen trotzdem noch Geld.Die tatsächliche Distanz, in der Sie Ihre Stops und Limits setzen, hängt von den Marktbedingungen zum jeweiligen Zeitpunkt ab, wie beispielsweise Volatilität, Währungspaar, und von wo Sie Unterstützungen oder Widerstände erwarten. Sie können das gleiche Chance-/Risikoverhältnis für jeden Trade anwenden. Falls Sie einen Stop bei 40 Pips vom Eröffnungspreis entfernt eingestellt haben, dann sollten Sie auch ein Gewinnziel von 40 Pips oder mehr haben. Falls Sie einen Stop in 500 Pips Entfernung eingestellt haben, dann sollte Ihr Gewinnziel auch in einer Mindestentfernung von 500 Pips liegen.

     

    Für nähere Informationen schauen Sie gerne auf http://www.DailyFX.de  vorbei und tauschen sich mit unserer deutschen DailyFX-Community im deutschen DailyFX-Forum unter http://forexforums.dailyfx.com/forex-forum-deutsch/ aus. 

     




    Jens Klatt
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    Jens Klatt ist Gründer und Geschäftsführer von Jens Klatt Trading (www.jk-trading.com). Dort findet der Trading-Interessierte Marktnachrichten und Analysen, alles rund um das Thema Trading-Ausbildung. Zudem fungiert Jens Klatt als Vermögensverwalter und Trader.

    Er ist Fachbuchautor des deutschsprachigen Trading-Bestsellers "Forex-Trading: Grundlagen, Strategien und Methoden für den erfolgreichen Devisen-Trader" und seit mehr als 10 Jahren als Analyst und Trader in der Finanzbranche tätig.

    Klatt hat nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann Mathematik und Volkswirtschaftslehre studiert und währenddessen den Börsenhandel von der Pike auf bei einem großen Börsenmakler erlernt. Ausgehend von seiner langjährigen Expertise an den Finanz- und besonders Devisenmärkten ist er zudem ein gern gesehener Interview-Gast im deutschen Fernsehen (N24, DAF, etc.).
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    Verfasst von Jens Klatt
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