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    USD/JPY  1503  0 Kommentare Japaner stärken ihren Premier ... und schwächen damit ihre Währung - Seite 2

    Noch ist der Zuspruch zu Abes eingeleitetem Kurs in der Bevölkerung sehr hoch. Aber eine Wahlbeteiligung von gerade einmal 50 Prozent und die nach Medienberichten fehlende Euphorie selbst bei den Anhängern der Partei über den Wahlsieg  sprechen eine eindeutige Sprache. Vielmehr ist es wohl der Mangel an vernünftigen Alternativen zur jetzigen Regierung, dem Abe die Stimmen verdankt. Man hat den Eindruck, es ist nicht die Stärke der Sieger, sondern eher die Schwäche der Gegner, die Japan in den Versuch mit der Brechstange treibt, wieder zu alter Größe zurück zu finden.

    120 USD/JPY auf Sicht von zwölf Monaten durchaus möglich

    Erstaunlich finde ich schon, dass in den internationalen Medien nicht wirklich die Strukturreformen, sondern vielmehr mögliche Verfassungsänderungen hin in Richtung Änderung der traditionellen pazifistischen Haltung Japans seit 1947 im Fokus stehen. Es bleibt also abzuwarten, was dem nun stärkeren Premier wichtiger ist: Eine wieder wirtschaftliche Stärke Japans oder die Demonstration politischer Macht. Umso weniger Abe an der Reformschraube allerdings dreht, desto mehr muss er die Geldschleusen öffnen. Nur die Löhne zu erhöhen, wie er neben seinen Verfassungsspielereien auch nach der Wahl verkündete, ohne aber diese durch steigende Unternehmensgewinne auch rechtfertigen zu können, kann nicht funktionieren. Noch sind die Unternehmen ob ihrer zukünftigen Auftragslage skeptisch, allein der fallende Yen spült mehr Geld in die Kasse, lässt die Gewinne und damit die Aktienkurse steigen. Das macht Appetit auf mehr und für eine noch stärker rotierende Notenpresse wird sich mit Sicherheit auch mit diesem Wahlergebnis eine Mehrheit im Parlament finden. Ob und wann am Ende eines langen und schwierigen Weges dann tatsächlich eine wirtschaftliche Erholung Japans mit einem fundamental begründbaren wieder stärkeren Yen steht, wage ich nicht vorauszusagen. Aber bis dahin ist alles in Japan auf eine schwächere Währung ausgerichtet, weshalb ich bei meiner Einschätzung bleibe, 120 USD/JPY auf Sicht von zwölf Monaten sind durchaus möglich.

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    Torsten Gellert
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    Torsten Gellert ist seit Januar 2015 Head of Germany/Austria bei CMC Markets. Schon von 2007 bis 2009 war er mitverantwortlich für die Geschäfte im deutschsprachigen Raum und etablierte in dieser Zeit CMC Markets als größten Anbieter von CFDs und Forex in Deutschland. Der studierte Diplom-Mathematiker startete seine berufliche Karriere 1997 bei der Allianz Versicherung. Nach zehn Jahren in der Versicherungsbranche wechselte er 2007 zu CMC Markets Deutschland in die Geschäftsleitung. 2010 zog es ihn in seine Heimatstadt zurück und er baute das Deutschland-Geschäft des internationalen Brokers FXCM auf.
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    Verfasst von 2Torsten Gellert
    USD/JPY Japaner stärken ihren Premier ... und schwächen damit ihre Währung - Seite 2 Wie ist die Stärke des Japanischen Yen heute Morgen nach der Oberhauswahl, aus der die Regierungskoalition unter Ministerpräsident Shinzo Abe als eindeutiger Sieger hervorging, zu erklären? Nachdem der US-Dollar in der Nacht zunächst noch über die Marke von 101 Yen gestiegen war, konnte Japans Währung bis zum Handelsstart in Europa nicht nur die Verluste wieder aufholen, sondern sogar ein kleines Plus verbuchen. Mit Sicherheit liegt es nicht daran, dass die Marktteilnehmer nun glauben, mit dem für japanische Verhältnisse sehr seltenen Umstand, dass ein Premier ganz ohne Opposition durchregieren kann, würde nun der jahrelange politische und damit vor allem wirtschaftliche Stillstand Nippons überwunden und dem Land stehe eine dauerhafte Erholung bevor.